Auf der K 2013 zeigt Wacker das Bindemittel Vinnex. Es ermöglicht die problemlose Verarbeitung von Biopolymerblends, aus denen sich biologisch abbaubare Lebensmittelverpackungen oder Gefäße herstellen lassen. Biokunststoffe gelten als vielversprechende […]

Das Bindemittel Vinnex ermöglicht die problemlose Verarbeitung von Biopolymerblends für Lebensmittelverpackungen oder Gefäße. (Foto: Wacker)
Auf der K 2013 zeigt Wacker das Bindemittel Vinnex. Es ermöglicht die problemlose Verarbeitung von Biopolymerblends, aus denen sich biologisch abbaubare Lebensmittelverpackungen oder Gefäße herstellen lassen.
Biokunststoffe gelten als vielversprechende und nachhaltige Alternativen zu erdölbasierten Produkten. Sie werden vielfach aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und sind idealerweise biologisch abbaubar. Verarbeitungsnachteile gegenüber herkömmlichen Thermoplasten verhinderten bisher jedoch einen breiteren Einsatz. Mit Vinnex, einem auf Vinylacetat basierten polymeren Bindemittelsystem von Wacker, können Hersteller jetzt leistungsfähige Mischungen aus Biokunststoffen entwickeln. Diese lassen sich auch auf herkömmlichen Maschinen verarbeiten, ohne dass diese modifiziert werden müssen. Spritzgießen, Extrudieren, Vakuum- oder Thermoformen sowie Kalandrieren ist mit Hilfe von Vinnex jetzt wesentlich einfacher.
Das Bindemittel verträgt sich mit vielen Biopolymeren. Dem Prinzip eines Baukastens folgend können verschiedene Vinnex-Typen mit einzelnen oder mehreren Biopolyestern und Füllstoffen kombiniert werden. Je nach Anwendung lassen sich beispielsweise aus Polymilchsäure (PLA), Polyhydroxylalkanoat (PHA), Polybutylensuccinat (PBS) oder Stärke verschiedene Polymerblends erzeugen. Die physikalischen Eigenschaften der sonst schwer zu verarbeitenden Biopolymere verbessern sich dadurch deutlich. Abhängig von der Zusammensetzung und dem Vinnex-Anteil sind die Polymerblends schlagzäher, schmelzstabiler oder flexibler als herkömmliche Biopolymere. So lassen sich je nach Anwendung die gewünschten Eigenschaften einstellen.
Erste Anwendungstests, beispielsweise mit PLA, sprechen für sich: Obwohl Polymilchsäure ein sehr steifer Werkstoff ist, lassen sich mit Vinnex dünnste Folien problemlos herstellen und zudem noch besser verschweißen. Die Folien bleiben auch nach Zugabe des Wacker-Bindemittels hochtransparent. Weiterer Vorteil: Mit Vinnex können auch weniger kompatible Biopolymere wie PLA und PBS miteinander verarbeitet werden. Das Composit besitzt die Vorteile beider Komponenten.
Vinnex erlaubt es auch, Biokunststoffe, die für Heißabfüllungen gedacht sind, durch thermisches Tiefziehen herzustellen. Das neue Bindemittel könnte also schon bald als Rohstoff für Kaffeebecher oder Suppenbehälter dienen. Die dafür erforderliche Lebensmittelzulassung der EU und der US-amerikanischen Arzneimittelzulassungsbehörde FDA besitzt Wacker bereits für ausgewählte Vinnex-Typen.