Drei neue rieselfähige Additiv-Masterbatches auf Basis von vinylacetatbasierten Polymeren und Polymilchsäure dienen zur Modifizierung der Schmelzeeigenschaften von biologisch abbaubaren Polyestern.
Die neuen Produkte ergänzen das bewährte Vinnex-Additivsystem von Wacker, München, um vorgemischte Produkte, die für eine Weiterverarbeitung in Form von Dry Blends, also rieselfähigen Trockenmischungen angepasst wurden. Die Additive lassen sich in Feststoffmischern direkt in das zu modifizierende Rohpolymer einrühren. Auf diese Weise kann der Kunststoffverarbeiter auf die Compoundierung verzichten.
Trägermaterial des Systems ist eine aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugte Polymilchsäure. Die eigentliche Wirkkomponente sind Polymere auf Vinylacetatbasis. Wacker bietet drei Produktvarianten an: Vinnex LA 2540, 2640 und 8040. Die verarbeitungsfertigen Additiv-Masterbatches haben einen Wirkstoffgehalt von 40 %, der Polymilchsäureanteil beträgt 60 %. Die Korngröße liegt bei rund drei Millimetern. Damit lassen sich die Dry Blends gut eindosieren.
Die neuen Additiv-Masterbatches sind mit allen biologisch abbaubaren Polyestern kompatibel. Anders als nichtcompoundierte vinyl-acetatbasierte Polymere können sie auch bei sommerlichen Umgebungstemperaturen in der Regel ohne Kühlung transportiert und gelagert werden. Bei Temperaturen bis zu 30 °C kommt es zu keiner Verklumpung.
Die drei Produkttypen unterscheiden sich hinsichtlich der eingesetzten Polymere und erzielen daher unterschiedliche Wirkungen:
Vinnex LA 2540 und 2640 sind für die Produktion hochtransparenter, biologisch abbaubarer Folien konzipiert. Beide Typen vergrößern die Schmelzefestigkeit, wodurch sich Extrusionsverfahren verbessern lassen. Mit einer höheren Schmelzefestigkeit verringern diese beiden Typen das bei etlichen biologisch abbaubaren Polyestern beobachtete Necking, also das Einschnüren des Extrudats. Bei der Blasfolienextrusion stabilisieren sie die extrudierte Polymerblase und ermöglichen daher hohe Prozessgeschwindigkeiten.
Vinnex LA 8040 verringert die Viskosität der Schmelze, und das sowohl bei niedriger als auch bei hoher Scherrate. Diese Type kommt daher zum Einsatz, wenn die Polymerschmelze besonders fließfähig sein muss, wie etwa bei der Fertigung von komplexen, feinstrukturierten Kunststoffartikeln im Spritzgießen oder 3D-Druck.