Sabic, Sittard (Niederlande), hat gemeinsam mit dem chinesischen Nutzfahrzeughersteller Dongfeng Motors eine neuartige Kunststoff/Composite-Hybridlösung zur Fertigung einer robusten und gewichtsparenden Werkzeugbox entwickelt, die fest auf dem Fahrzeug montiert wird. Die […]
Sabic, Sittard (Niederlande), hat gemeinsam mit dem chinesischen Nutzfahrzeughersteller Dongfeng Motors eine neuartige Kunststoff/Composite-Hybridlösung zur Fertigung einer robusten und gewichtsparenden Werkzeugbox entwickelt, die fest auf dem Fahrzeug montiert wird.
Die Box wird in einem einzigen Overmolding-Prozess aus dem langglasfaserverstärkten PP Stamax in Kombination mit Laminateinsätzen aus einem Endlosfaser-Verbundwerkstoff hergestellt. Das Fertigteil ist mit 4 statt 6 kg rund 30 % leichter als vergleichbare Konstruktionen aus Stahl, ohne die erforderliche Steifigkeit, Zähigkeit und Festigkeit für diese Zubehöranwendung zu beeinträchtigen. Dongfeng profitiert zudem von der wirtschaftlicheren Produktion, die sich aus dem Einsatz der neuartigen Materiallösung ergibt.
„Die Kombination zweier unterschiedlicher Materialien erhöht sowohl die Leistungsfähigkeit der Anwendung als auch die Verarbeitungseffizienz. Nach der erfolgreichen Validierung dieser Verbundwerkstofftechnologie und ihrem Einsatz in der Großserienfertigung bei Dongfeng sehen wir zahlreiche weitere Fahrzeuganwendungen, die davon profitieren könnten“, sagt Abdullah Al-Otaibi, General Manager, ETP & Market Solutions bei Sabic.
Zu den möglichen Anwendungen der Hybridlösung zählen neben Werkzeugkästen für Nutzfahrzeuge auch Heckklappen, Sitze, Frontend-Module und Batteriegehäuse für Elektrofahrzeuge.
Die Hybridlösung vereint das PP Stamax mit thermogeformten Verbundwerkstoffeinsätzen aus einem unidirektional (UD) glasfaserverstärkten PP-Band von Qiyi Tech, einem chinesischen Entwickler und Hersteller von endlosfaserverstärkten thermoplastischen Composites. Die Laminateinsätze werden vor dem Einlegen ins Werkzeug vorgewärmt und dann in einem einzigen Fertigungsschritt mit dem PP umspritzt. Sie erhöhen die Steifigkeit und Festigkeit der Anwendung in kritischen Bereichen, was Konstruktionen mit dünneren und gewichtsparenden Wandquerschnitten ermöglicht.
Im Vergleich zu Stahl, dem herkömmlichen Material für fahrzeugmontierte Werkzeugkästen, erweitert die Kunststoff/Composite-Lösung den Designspielraum für konsolidierte Bauteile und erübrigt kostenaufwändige Nacharbeiten, die einer Großserienfertigung im Wege stehen würden.