Voreingefärbte Biokunststoffe sind selten, Farbmasterbatches können Probleme mit sich bringen. Daher können bei der Farbgebung dieser Produkte Flüssigfarben ihre Vorteile ausspielen.
Eine attraktive Farbgebung zur Produktdifferenzierung spielt auch bei Produkten aus Biokunststoffen eine große Rolle. Doch nur wenige Hersteller bieten voreingefärbte Compounds an, und eine nachträgliche Compoundierung ist aufgrund der oft thermischen Sensitivität der Produkte meist nicht sinnvoll. Daher müssen Verarbeiter von Biokunststoffen mit ihren Farbwünschen auf Masterbatcher zugehen und darauf hoffen, dass diese entweder einen kompatiblen Träger für genau jenes Biomaterial im Angebot haben oder Farbkonzentrate auf Basis desselben Biokunststoffes herstellen können. Dabei kann es dann zu einer thermischen Vorschädigung des Basismaterials bei der Masterbatch-Herstellung kommen, was sich negativ auf die Qualität des Endprodukts auswirken kann.
Hier bieten Flüssigfarben gleich mehrere Vorteile: Mit den flüssigen Universalträgern können alle gängigen thermoplastischen Kunststoffe eingefärbt werden. Und um die fossilen Anteile im Endprodukt zu minimieren, bietet Rowasol, Pinneberg, einen spezielles Bio-Trägersystem auf Basis rein pflanzlicher Rohstoffe an. Zudem werden Flüssigfarben grundsätzlich bei Raumtemperatur gefertigt – das schließt einerseits eine thermische Vorschädigung aus und sorgt andererseits für einen geringen Energieeintrag und damit geringeren CO2-Fußabdruck im Rahmen der Produktion.
Zur Demonstration der universellen Einsetzbarkeit von pflanzlich basierten Rowasol-Flüssigfarben in Biokunstoffen hat das Unternehmen drei verschiedene thermoplastische Materialien biologischer Herkunft mit denselben Flüssigfarben und derselben Dosierung (1 %) verspritzt.
In der Abbildung sind unten die Granulate und Plättchen auf Basis PLA, Celluloseester und Lignin (v. l.) ohne Farbzugabe zu sehen. Darüber finden sich jeweils drei flüssig eingefärbte Plättchen. In Abhängigkeit vom Farbton des Grundmaterials ergeben sich entsprechend unterschiedliche Farbtöne. Die sichtbaren Oberflächeneffekte werden durch die für die Materialien ungünstige Plättchengeometrie mit 3 mm Schichtdicke hervorgerufen. Allen gemein ist aber eine sehr gute und gleichmäßige Einfärbung bei einer Farbzugabe von lediglich 1 %. Sogar mit dem relativ dunklen Lignin-Rohstoff können via Flüssigeinfärbung kräftige Farbtöne erzielt werden.Als Service für die Materialhersteller bietet Rowasol Machbarkeitsstudien in Form von Screenings an, um das mögliche Farbspektrum zu evaluieren. Aber auch Verarbeiter von Bio-Thermoplasten können sich mit ihren individuellen Farbwünschen von den Experten beraten lassen.