14.05.2024
Röhm

Optische Bauteile mit Rezyklatanteil

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Lesedauer: 5 Minuten.

Das PMMA Plexiglas proTerra M5 bietet bei einem Rezyklatanteil von bis zu 30 % eine hohe optische Reinheit. BWF Profiles nutzt es daher für hochwertige Leuchtenoptiken mit reduziertem CO2-Fußabdruck.

Nachhaltige Lichtplanung – dieser Anspruch hat sehr viele Facetten und lässt sich bis zum Fertigungsprozess jeder einzelnen Leuchtenkomponente herunterbrechen. Der Einsatz von recyceltem Material ist eine ressourcenschonende Möglichkeit, die allerdings bei Linsen und Leuchtenabdeckungen an ihre Grenzen stößt, weil dafür Rezyklate mit einwandfreien optischen Eigenschaften benötigt werden. Ein solcher Werkstoff ist Plexiglas proTerra M5, eine Formmasse von Röhm, Darmstadt, mit einem Anteil von bis zu 30 % recyceltem PMMA.

Auf der Light + Building 2024 präsentierte Ridi Leuchten eine Konzeptstudie für das Lichtband Ridi Linia Evo. (Foto: Ridi)

Auf der Light + Building 2024 präsentierte Ridi Leuchten eine Konzeptstudie für das Lichtband Ridi Linia Evo. (Foto: Ridi)

Deren Praxistauglichkeit für optische Bauteile hat nun der Hersteller hochwertiger Kunststoffprofile für die Beleuchtungsindustrie BWF Profiles, Offingen, mit einer Optik für den Leuchtenhersteller Ridi, Jungingen, unter Beweis gestellt. Das Unternehmen produziert mit Plexiglas proTerra M5 ein Lichtband für eine Konzeptstudie für das Lichtband Ridi Linia Evo, das auf der Messe Light + Building 2024 als Beispiel für Nachhaltigkeit präsentiert wurde.

Hochwertige Formmasse mit Rezyklat

„Unsere Formmasse Plexiglas proTerra M5 enthält bis zu 30 Prozent mechanisch recyceltes PMMA aus postindustriellen Quellen, das kontrolliert mit Neumaterial vermischt wird“, erklärt Christian Bitsch, Senior Market Tech Consulting Manager im Geschäftsbereich Molding Compounds der Röhm GmbH.

„Bei BWF Profiles verursachen allein die verarbeiteten Materialien rund 80 Prozent des CO2-Fußabdrucks“, sagt Nico Sonntag, Materials Development Engineer bei BWF Profiles. Deshalb legt das Unternehmen Wert darauf, ressourcenschonende Werkstoffe einzusetzen und sparsam damit umzugehen. Zum Beispiel, indem beim Anfahrprozess des Extruders möglichst wenig Material verschwendet wird und Produktionsreste direkt in den internen Verwertungskreislauf zurückgeführt werden.

BWF Profiles hat die Optik des Lichtbandes mit Plexiglas proTerra M5 von Röhm produziert. (Foto: Ridi)

BWF Profiles hat die Optik des Lichtbandes mit Plexiglas proTerra M5 von Röhm produziert. (Foto: Ridi)

Florian Bisle, Director Innovation & Development bei BWF Profiles, ergänzt: „Wir hatten mögliche Ansätze zur nachhaltigen Herstellung von Leuchtenabdeckungen diskutiert. Die Möglichkeit, massenbilanziertes Material zu beziehen, verwarfen wir zugunsten einer Lösung, die auf unmittelbarer Kreislaufwirtschaft basiert. Dazu testeten wir verschiedene Recompounds.“ Damit sind in diesem Fall wiederaufbereitete Werkstoffe mit postindustriellem Rezyklat gemeint.

Hohe optischer Reinheit

„Die Voraussetzung war, dass wir für die Optiken ein Rezyklat ohne Einschlüsse oder störende schwarze Punkte erhalten. Plexiglas proTerra M5 hat uns mit seiner hohen Reinheit überzeugt“, sagt Bisle. Der hochwertige Kunststoff PMMA bietet gute Voraussetzungen für die Kreislaufwirtschaft, weil er mit nahezu gleichbleibenden Materialeigenschaften vollständig und mehrmals recycelt werden kann. Auch die guten optischen Eigenschaften bleiben dabei erhalten.

„Wir brauchen einen verlässlichen Partner, der gleichbleibend hohe Qualität gewährleisten kann. In dieser Hinsicht sind wir bei Röhm gut aufgehoben“, sagt Bisle. „Uns verbindet eine langjährige Partnerschaft. BWF Profiles war vor vielen Jahrzehnten das erste Unternehmen, das Plexiglas-Formmassen in der Extrusion verarbeitet hat. Daher sind wir auch jetzt gerne Vorreiter für neue Projekte mit dem Produkttyp Plexiglas proTerra.“

Coextrudiertes Profil mit maßgeschneiderten Eigenschaften

Die mittig angeordnete TIR-Linse (hellgrau) besteht vollständig aus Plexigals proTerra M5. Der Profilboden, die Stege und die seitlichen Schnapphaken enthalten zusätzlich Plexiglas Resist. (Abb.: BWF)

Die mittig angeordnete TIR-Linse (hellgrau) besteht vollständig aus Plexigals proTerra M5. Der Profilboden, die Stege und die seitlichen Schnapphaken enthalten zusätzlich Plexiglas Resist. (Abb.: BWF)

Die Optik der Konzeptstudie für das Lichtband Ridi Linia Evo enthält insgesamt rund 78 % Plexiglas proTerra M5. Um die von Ridi gewünschten licht- und produkttechnischen Eigenschaften zu erreichen, coextrudiert BWF Profiles das 60 mm breite Profil mit zwei PMMA-Produkten von Röhm: Die mittig angeordnete TIR-Linse besteht vollständig aus Plexiglas proTerra M5. Wie andere glasklare PMMA-Formmassen verfügt es über eine hohe Lichttransmission, nahezu ohne Absorption von sichtbarem Licht im Material. Der Profilboden sowie Stege, die die Platine halten, und die seitlichen Schnapphaken müssen stärkeren mechanischen Beanspruchungen standhalten. Deshalb wird dem Plexiglas proTerra M5 für diese Bereiche Plexiglas Resist mit höherer Schlagzähigkeit beigemischt.

Die optische Qualität überzeugte auch Ridi-Geschäftsführer Manfred Diez und Produktmanager Edwin Baran: „Die Optik mit Rezyklatanteil erfüllt unseren hohen Qualitätsanspruch für eine nachhaltige Beleuchtungslösung. In der Zusammenarbeit mit BWF Profiles haben wir immer den Anspruch, möglichst nachhaltig und energieeffizient zu produzieren. Schon bei den ersten Gesprächen achten wir darauf, Produkte zu entwerfen, die den Anforderungen der Kreislaufwirtschaft entsprechen.“

www.plexiglas-polymers.com
www.bwf-group.com/de/profiles
www.ridi.de

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