Der Geschäftsbereich Customized Polymer Materials der Lehvoss Group stellt auf der Fakuma Materialentwicklungen vor, die neue Möglichkeiten in der Konstruktion mit Kunststoffen eröffnen und bereits das Interesse der Industrie geweckt haben.
Zu den Anwendungsbeispielen zählt ein spritzgegossener E-Fahrrad-Rahmen aus Carbonfaser-Compound, der neben voller Recyclingfähigkeit eine Reduzierung des CO2-Fußabdruckes von bis zu 64 % bietet. Die Steifigkeit des Materials konnte um rund 60 % erhöht werden. Large Format Additive Manufacturing (LFAM), auch Fused Granulate Fabrication (FGF), ermöglicht Kosteneinsparungen von bis zu 80 % bei der Herstellung von Großbauteilen. Wafer-Carrier aus maßgeschneidertem, elektrisch leitfähigem und hochbeständigem Material haben eine erhöhte Lebensdauer und senken die Ausschussrate in der Produktion um bis zu 70 %. Getriebekomponenten für einen E-Fahrradmotor mit tribologisch modifizierten Thermoplasten sorgen für wartungsfreie Schmierung und längere Laufzeit. Hochfeste und kaltschlagzähe Komponenten für Skibindungen erleichtern das Handling und erhöhen das Fahrerlebnis. Pulverbeschichtete Komponenten für Pkw-Gurtsysteme bringen verbesserte tribologische Eigenschaften mit.
Im Bereich Masterbatche & Additive heißt das Stichwort Gewichtsreduzierung. Mit neu entwickelten Treibmittel-Masterbatches konnten im Automobilbereich 24 % leichtere Bauteile hergestellt werden – bei einer Zugabe von lediglich einem Prozent. Die Masterbatches eignen sich für die Standardverfahren Spritzgießen und Extrudieren, sind ADC-frei und zeigen gute Verarbeitungseigenschaften. Eine deutliche Reduzierung von Einfallstellen lässt sich beispielsweise bereits ab einer Dosierung von 0,1 % erreichen. Durch ihre physiologische Unbedenklichkeit können sie auch für Anwendungen mit Lebensmittelkontakt eingesetzt werden.
In Sachen Flammschutz bietet das Hamburger Unternehmen halogenfreie Masterbatches auf Basis von Stickstoff, Phosphor und mineralischen Additiven mit hoher Intumeszenz. Durch speziell angepasste Polymerträger wird eine hohe Materialkompatibilität erzielt: die Einsatzmöglichkeiten erstrecken sich von Folienaufbauten bis hin zu Kabeln und Bauteilen mit hohen Wandstärken. Das Additiv Inovia ermöglicht den ebenfalls halogenfreien Flammschutz von PMMA und PC ohne Transparenzeinbußen.
Neben den neuesten technologischen Lösungen wollen die Hamburger auf der Fakuma ihr Potenzial bei der schnellen und praxisnahen Entwicklung von Hochleistungskunststoffen demonstrieren. „Wir ermuntern alle Interessierten, sich direkt auf der Messe mit konkreten Problemstellungen an unser Team zu wenden“, sagt Dr. Thomas Oehmichen, Leiter des Geschäftsbereiches Customized Polymer Materials.