Für den Brandschutz im Transportwesen, in Elektrofahrzeugen und anderen Branchen bietet die Lehvoss Group Materialien für verschiedene Verarbeitungsmethoden – zu sehen u. a. Anfang März auf der JEC World.
Spezielle Anwendungen im Transportbereich stellen hohe Anforderungen an die verwendeten Materialien. Eine relevante Norm ist hier die ISO 45545 zum Flammschutz im Schienenverkehr. Hier bietet die Lehvoss Group, Hamburg, Flammschutzsysteme sowie Fertigmaterialien für die Verarbeitung im Pultrusionsverfahren, Spritzgießen und 3D-Druck.
Verarbeitungshilfen in der Pultrusion
Seit Jahresbeginn ist die Lehvoss-Gruppe Mitglied in der European Pultrusion Technology Association (EPTA). Mit diesem strategischen Schritt will das Unternehmen zur Weiterentwicklung der Pultrusionstechnologie in der Branche beitragen.
Die Luvotrent-Produkte erhöhen die Faserbenetzung sowie den Harzfluss und dadurch auch die Liniengeschwindigkeit. Zudem wird die Oberflächengüte verbessert. Die flüssigen und transparenten Luvogard-Produkte helfen bei der Viskositätseinstellung sowie Dosierung und unterstützen die Herstellung von Materialien mit hoher Flammwidrigkeit. Darüber hinaus verbessern die funktionellen Netz- und Dispergiermittel Luvatine die Dispersion von Pigmenten und Füllstoffen in Harzsystemen.
3D-Druck für anspruchsvolle Endanwendungen
Zum Portfolio von Lehvoss gehören hochbelastbare Materialien für den industriellen 3D-Druck. Zu den Anwendungen gehören direkt gedruckte Strukturbauteile ebenso wie Formen zum Spritzgießen und Thermoformen thermoplastischer Kunststoffe oder das Laminieren von Faserverbundwerkstoffen.
Luvocom 3F basiert auf verschiedenen Thermoplasten wie PC/ABS, PA, PET, PPS oder PEEK und ist auf entsprechende 3D-Drucktechnologien wie Fused Granulate Fabrication (FGF) und Fused Filament Fabrication (FFF) spezialisiert. Neben hohen mechanischen Werten sowie Chemikalien- und Temperaturbeständigkeit bieten sie auch eine speziell abgestimmte Flammwidrigkeit. Dies ist eine wichtige Eigenschaft beim Einsatz von Kunststoffen im öffentlichen Verkehr. Die europäische Bahnindustrie verlässt sich in erster Linie auf die Norm ISO 45545-2, eine der anspruchsvollsten Brandprüfnormen weltweit.
Luvocom 3F PEI 50236 GY auf Basis von PEI erfüllt bereits die Zertifizierung nach EN45545-2 R1 HL3 für 3D-gedruckte Proben mit einer Dicke von nur 2 mm. Die Prüfkörper aus diesem Material erreichten laut Hersteller bisher unerreichte Prüfwerte und positionieren das Material damit für Bahnanwendungen. Dies ermöglicht den Einsatz von 3D-gedruckten Teilen in sensiblen Anwendungen im öffentlichen Verkehr.
3D-gedruckte Betonschalungen
Die Herstellung von Betonschalungen ist in vielen Fällen aufwändig. Auf der JEC präsentiert Lehvoss ein Beispiel einer 3D-gedruckten Betonschalung. Mit Hilfe von 3D-Scannern lassen sich Teile für Restaurierungen einfacher reproduzieren, auch wenn die alten Formen nicht mehr vorhanden sind. Nach dem Scannen können die Formen direkt in den Druckprozess übergehen. Auch die Herstellung komplexer Designs wird durch den 3D-Druck erleichtert. Darüber hinaus wird der Materialeinsatz insgesamt reduziert.
3D-gedruckte Laminierformen
Im 3D-Druck hergestellte Werkzeuge zur Laminierung von Prototypen oder Kleinserien stellen eine technisch hochwertige und wirtschaftliche Alternative zum konventionellen Formenbau dar, da aufwändige und zeitaufwändige Schruppprozesse durch endkonturnahen 3D-Druck und die anschließende Feinbearbeitung ersetzt werden. Luvocom 3F ermöglicht hochfeste Endteile. Weitere Vorteile sind geringer Verzug, sehr gute Bearbeitbarkeit, Recyclingfähigkeit und geringeres Gewicht der Werkzeuge im Vergleich zu Aluminium und Stahl. Je nach Polymerbasis ist es für niedrige und hohe Verfestigungstemperaturen und verschiedenste Harzsysteme einsetzbar. Auf der JEC stellt Lehvoss eine Laminierform vor, die mit der FGF-Technologie unter Verwendung von Luvocom 3F hergestellt wurde.