Der Spezialchemie-Konzern präsentiert auf der K 2022 u. a. seine Produktsortimente zur Einfärbung von Kunststoffartikeln vor, die eine nachträgliche Lackierung überflüssig machen. Das umfasst sowohl Universalprodukte als auch Spezialitäten für besondere Anforderungen.
Das Sortiment an Farbmitteln des Geschäftsbereichs Polymer Additives von Lanxess, Köln, umfasst rund 150 Produkte und beinhaltet neben den Farbstoffen der Marke Macrolex auch High-Performance-Pigmente und Pigmentpräparationen für den Einsatz in einer Vielzahl anspruchsvoller Anwendungen. Anne Stelzer, Leiterin Global Marketing Colorant Additives Business, sagt: „Unsere löslichen Farbstoffe der Marke Macrolex können breit eingesetzt werden, sowohl bei ‚frischen‘ Polymeren als auch in Rezyklaten. Damit kann jeder gewünschte Farbort eingestellt werden.“
Für Hochspannungskomponenten ist die Farbe Orange als Sicherheitsmerkmal vorgeschrieben. Diese Farbgebung kennzeichnet zunehmend in Elektro- und Hybridfahrzeugen stromführende Leitungen oder Bauteile für Hochspannungsanwendungen. Die Signalfarbe soll Mechaniker und Rettungskräfte auf die potenzielle Gefahr eines Stromschlags hinweisen. Für diesen Zweck hat Lanxess ein Farbmittel entwickelt, mit dem sich Kunststoffe dauerhaft im Orange-Ton RAL 2003 einfärben lassen. Macrolex Orange HT ist ein löslicher organischer Farbstoff mit einer hohen Hitzestabilität, Lichtechtheit, Wetterbeständigkeit und Farbstärke sowie Brillanz. Im Gegensatz zu vielen anderen Farbstoffen ist das halogenfreie Macrolex Orange HT gut für den Einsatz in Polyamid geeignet, aber auch für andere bedeutende Kunststoffsorten wie Polycarbonat oder Polyphenylensulfid, die wegen ihrer hohen Verarbeitungstemperaturen eine Herausforderung für Farbstoffe sind.
Hitzestabil, migrationsbeständig und gut dispergierbar
Die Eisenoxid- und Chromoxidpigmente der Marke Colortherm des Geschäftsbereichs Inorganic Pigments von Lanxess erfüllen die Anforderungen der Kunststoffverarbeiter an eine gute Dispergierbarkeit bei kurzen Verweilzeiten und geringen Scherkräften in den Prozessen. Aufgrund ihrer speziellen Mikronisierung lassen sich die fein gemahlenen Pigmente schnell im Kunststoff verteilen, was eine hohe Produktivität ermöglicht. Aufgrund der hohen Hitzestabilität können die Pigmente je nach Typ auf Temperaturen von über 300 °C erhitzt werden und behalten ihre Performance auch im Einsatz bei so genannten Hochleistungspolymeren, die in verschiedensten Anwendungen immer häufiger Glas, Keramik und Stahl ersetzen müssen. Die Pigmente der Reihe Colortherm sind auch als Rohstoff für die Einfärbung von Lebensmittelverpackungen und Spielzeug zugelassen.
Lanxess bietet für eine zuverlässige Gelbeinfärbung von Hochtemperatur-Polymeren die modulare Produktreihe Colortherm Yellow an. Sie umfasst die Eisenoxide Colortherm Yellow 5 und Colortherm Yellow 20 sowie die Zinkferrite Colortherm Yellow 26, Colortherm Yellow 30 und Colortherm Yellow 3950. Das Sortiment deckt sowohl das Farbspektrum an hellen, gesättigten Gelb- als auch Orangetönen ab. Aufgrund ihres speziellen Herstellungsprozesses ist die Farbstärke der Zinkferrite Colortherm Yellow 26 und Colortherm Yellow 30 im Vergleich zu alternativen Produkten um bis zu 20 % höher.
„Das Besondere an unserer Produktreihe Colortherm Yellow ist die hohe Flexibilität bei der Pigmentauswahl. Verarbeiter können maßgeschneidert für den einzufärbenden Kunststoff-Typ und die geforderte Hitzestabilität das passende Pigment auswählen“, sagt Stefano Bartolucci, Global Market Segment Manager Plastics im Geschäftsbereich Inorganic Pigments bei Lanxess.
Mülltrennung ermöglichen und Produktionsausfälle vermeiden
Die Kreislaufwirtschaft ist ein bestimmendes Thema der Kunststoffbranche. „Eine unserer Neuentwicklungen trägt beispielsweise dazu bei, die weltweit noch viel zu niedrige Recyclingquote von Kunststoffverpackungen zu erhöhen. Denn schwarze Kunststoff-Verpackungen können bei der Müllsortierung aufgrund ihrer Farbe von optischen Sensoren oft nicht richtig identifiziert und demzufolge nicht sortiert werden. Sie müssen folglich thermisch entsorgt werden“, erläutert Bartolucci. Das von Lanxess entwickelte Eisenoxidpigment Bayferrox 303 T zur Einfärbung von schwarzem Kunststoff, das einen Reflexionsgrad im nahen Infrarot (NIR) von 20 % aufweist, ermöglicht eine effiziente Identifizierung von Kunststoffen mit NIR-Detektoren. Bei der Mülltrennung können schwarze Kunststoffverpackungen so in Sortieranlagen erkannt werden, da das Eisenoxidpigment im Gegensatz zum meist zur Einfärbung verwendeten Ruß die IR-Strahlung reflektiert.
„Durch ein spezielles Herstellungsverfahren ist es uns gelungen, ein Pigment mit einem extrem niedrigen magnetischen Wert zu synthetisieren. Vergleicht man Bayferrox 303 T mit Standard-Mangan-Ferriten, so ist der Magnetismus um mehr als 50 Prozent reduziert“, erklärt Bartolucci. „Durch unser Schwarzpigment können Fehlalarme zum Beispiel in der Lebensmittelproduktion vermieden und eine höhere Prozesssicherheit durch weniger Unterbrechungen erzielt werden. Denn Metalldetektoren können nicht unterscheiden, ob es sich um ein Pigment oder ein Metallstück in der essbaren Ware handelt. Daher müssen Metallverunreinigungen sowohl im Masterbatch als auch in der Verpackung vermieden werden“, ergänzt er.