19.10.2022
Kuraray

Werkstoffe für viele Segmente

Beitrag teilen:
Lesedauer: 4 Minuten.

Von recycelbaren Hochbarriere-Verpackungskunststoffen über Zuckerrohr-basierte TPEs bis zu carbonfaserverstärkten Verbundwerkstoffen für Wasserstofftanks reicht die Werkstoffpalette, die Kuraray auf der K 2022 vorstellt.

Mit dem neu gegründeten Innovation Networking Center (INC) will Kuraray, Tokio (Japan), die Kräfte bündeln und horizontale Verbindungen zwischen F&E, Produktion, Vertrieb, Marketing und HR schaffen. Unter dem Dach des INC baut Kuraray seine Kernkompetenzen in zehn Segmenten (z. B. Papier & Verpackung, Automotive und 3D-Druck) aus.

Die Barriereverpackungsmaterialien von Kuraray bieten Leistungs- und Nachhaltigkeitsvorteile. (Foto: Kuraray)

Die Barriereverpackungsmaterialien von Kuraray bieten Leistungs- und Nachhaltigkeitsvorteile. (Foto: Kuraray)

Kuraray ist nach eigenen Angaben der erste Hersteller von Ethylen-Vinylalkohol-Copolymeren (EVOH), der ein ISCC-Plus-Zertifikat für das bio-zirkuläre Ethylenmonomer in seiner Lieferkette erhalten hat. Das Zertifikat gilt im Prinzip für alle EVOH-Varianten, die Kuraray in Antwerpen herstellt. Mehr Nachhaltigkeit und Recyclingfähigkeit sind ausdrückliche Anforderungen von Kuraray-Kunden in der Lebensmittel-, Kosmetik- und Gesundheitsbranche. Die EVOH-Materialien der Marke Eval fungieren bspw. als Gasbarriere für Folienverpackungen von verderblichen Lebensmitteln, als Aromaschutz oder als effiziente funktionelle Barriere für organische Lösungsmittel oder potenzielle Verunreinigungen, wie sie in Lebensmittelkartons aus recycelter Wellpappe oder recyceltem Kunststoff vorkommen können.

Wasserstofftanks aus carbonfaserverstärkten Verbundwerkstoffen

Kuraray stellt auf der K 2022 auch Lösungen vor, die für die Automobil- und Brennstoffzellenfahrzeug-Industrie von Interesse sind. Genestar ist ein robustes, hitzebeständiges PA9T-Polyphthalamid von Kuraray, das sich seit langem bei Under-the-hood-Anwendungen und im Bereich E&E bewährt hat, etwa für Thermostatgehäuse oder Hochvoltstecker. Aber auch in glas- und kohlefaserverstärkten Verbundwerkstoffen zeigt Genestar seine Vorteile.

Das PA9T weist gute mechanische Eigenschaften bei hohen Temperaturen auf, während seine geringe Wasseraufnahme – die niedrigste aller Hochtemperaturpolyamide – eine hohe Dimensionsstabilität gewährleistet. Dadurch eignen sich die leichten glasfaserverstärkten Verbundwerkstoffe mit Genestar für Strukturbauteile im Automobilbau, wie etwa Stoßfängerträger oder Batteriegehäuse.

Auch Kohlefaserverbundwerkstoffe mit Genestar ermöglichen neue Anwendungen. Kuraray und Entwicklungspartner entwickeln derzeit Prototypen von Hochdruck-Wasserstofftanks für Brennstoffzellenfahrzeuge. Bislang besteht die Außenhülle eines Wasserstofftanks meist aus duroplastischen Harzen. Deren Hauptnachteil ist, dass sie in keiner Weise recycelbar sind; sie schmelzen nicht und lösen sich nicht in Säure auf. Das thermoplastische PA9T zu recyceln, ist dagegen möglich. Gute mechanische Eigenschaften sowie die gute Gasbarriereeignung sind wichtige Eigenschaften, wenn es um die Herstellung leichter, zuverlässiger und recycelbarer Wasserstofftanks geht.

Biobasiertes TPE aus Zuckerrohr

Mit Septon Bio-series hat Kuraray ein biobasiertes thermoplastisches Elastomer entwickelt. Diese Familie von hydrierten Styrol-Farnesen-Block-Copolymeren (HSFC) wird aus beta-farnesen, einem aus Zuckerrohr gewonnenen Monomer, synthetisiert. Im Vergleich zu herkömmlichen Styrol-Block-Copolymeren reduziert Septon Bio-series nicht nur die Treibhausgasemissionen, indem es Butadien und Isopren ersetzt, sondern verbessert auch Eigenschaften wie Ölrückhaltung, Witterungsbeständigkeit und Druckverformungsrest. Die geringeren Treibhausgasemissionen sind laut Hersteller bis zu 33 % niedriger als bei Standard-SEBS und SEEPS. Die einzelnen Grades von Septon BIO-series unterscheiden sich nach Molekulargewicht und Bioanteil. Das Material ist mit einem Bioanteil von bis zu 80 % erhältlich und zudem recycelbar.

Biobasierter Flüssigkautschuk

Liquid farnesene rubber ist ein bio-basierter Flüssigkautschuk, der auf beta-farnesen basiert, einem aus Zuckerrohr gewonnenen Monomer. Mit diesem Liquid farnesene rubber erweitert Kuraray sein Portfolio an Flüssigkautschuken um ein Produkt, das auf natürlichen und erneuerbaren Rohstoffen basiert. Es wird als Additiv in Gummimischungen eingesetzt und verleiht ihnen eine hohe Plastizität, eine gute Flexibilität bei niedrigen Temperaturen und verbessert die Haftung auf Eis. Liquid farnesene rubber wird vor allem in Winterreifen verwendet. Dort erhöht es nicht nur den Grip auf Eis, sondern verhindert auch, dass die Gummimischungen mit der Zeit aushärten. Zudem verbessert es die CO2-Bilanz.

Funktionalisierter Flüssigkautschuk

Elektrofahrzeuge stellen besondere Anforderungen an die Leistung und Eigenschaften ihrer Reifen. Das silanmodifizierte GS-L-BR ist eine der neuesten Entwicklungen von Kuraray im Bereich der funktionalisierten Flüssigkautschuke, um diesen neuen Anforderungen an die Reifenleistung gerecht zu werden. Die silanmodifizierten Gruppen verbessern die Wechselwirkung des Flüssigkautschuks mit Silica und verbessern die Dispersion. Bei der Anwendung in Reifen steigert GS-L-BR die Haftung, die Roll- sowie die Abriebfestigkeit, was sich insgesamt positiv auf die Lebensdauer der Reifen auswirkt. Für die Gesamtleistung des Reifens ist die verbesserte Silica-Dispersion ein weiterer wichtiger Faktor.

www.kuraray.eu

Schlagwörter

Nie wieder
etwas verpassen.

Aktuelle Technologie-News, meinungsstarke Blog-Beiträge und Produkt-Neuheiten sichern Ihren Informationsvorsprung. Exklusive Editorale der beiden Chefredakteure Markus Lüling (K-PROFI) und Christian Preiser (KI) runden das Angebot ab.

Anrede
Bitte Anrede auswählen!
Bitte Vorname angeben!
Bitte Nachnamen angeben!
Bitte E-Mail Adresse angeben!