Bei Dichtungen und Membranen, die in sensiblen Bereichen, wie etwa in der Gasversorgung, eingesetzt werden, wird eine Freigabe einer dafür zuständigen Institution benötigt. Gummiwerk Kraiburg, Waldkraiburg, bietet Elastomermischungen für den […]
Bei Dichtungen und Membranen, die in sensiblen Bereichen, wie etwa in der Gasversorgung, eingesetzt werden, wird eine Freigabe einer dafür zuständigen Institution benötigt. Gummiwerk Kraiburg, Waldkraiburg, bietet Elastomermischungen für den Gasbereich an, welche nach den DIN-Normen EN 549 und EN 682 zertifiziert sind. Die Zertifizierungen bestätigen, dass die Mischungsgenerationen die Anforderungen für den Einsatz in der Gasversorgung, sowie in Gasgeräten und -anlagen erfüllen.
Dichtungen und Membranen in Gasgeräten und Gasanlagen
Für Elastomere im Gasbereich kommen im Wesentlichen zwei EN-Normen des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V.) zur Anwendung. Die EN 549 legt die Anforderungen für Werkstoffe fest, aus denen Dichtungen und Membranen für Gasgeräte und -anlagen – wie zum Beispiel Gaszähler – hergestellt werden. Diese Norm schreibt Prüfungen an genormten Probekörpern vor, welche aus Platten des Werkstoffs hergestellt werden. Um die funktionelle Eignung des Fertigteils zu bestätigen, können zusätzlich die in Gasgeräten und -anlagen eingebauten Fertigteile überprüft werden.
Die Werkstoffe werden in Abhängigkeit von Temperaturbereich und Härte klassifiziert. Gummiwerk Kraiburg bedient mit seinen nach der Norm zertifizierten Mischungen auf NBR-Basis die gängigen Temperaturklassen B1 und B2 sowie die bedeutsamen Härtebereiche H2 und H3.
Beispiel: Die Klassifizierung eines Elastomerwerkstoffs, der im Temperaturbereich von -20 °C bis +80 °C
einsetzbar ist und dessen Nennhärte bei 50 IRHD liegt, lautet B2/H2.
Dichtungen in Versorgungsleitungen und Bauteilen für Gas und flüssige Kohlenwasserstoffe
Die zweite, wesentliche Norm für Elastomere im Gasbereich ist die DIN EN 682. Diese spezifiziert die Anforderungen an die Werkstoffe, die in Dichtungen für Versorgungsleitungen und Bauteilen bei Betriebstemperaturen von -5 ° C (in speziellen Fällen -15 ° C) bis zu +50 ° C verwendet werden.
Hierbei wird zwischen „allgemeinen Anwendungen“ (Typ G) und der „besonderen Anwendung“ (Typ H) unterschieden. Typ G behandelt dabei gasförmige Brennstoffe sowie flüssige Kohlenwasserstoffe mit einem Gehalt an aromatischen Kohlenwasserstoffen von bis zu 30 Vol.-% oder Flüssiggas in der flüssigen Phase. Typ H kommt bei Materialien zur Förderung von gasförmigen Brennstoffen, welche Gaskondensate enthalten, sowie bei flüssigen Kunstwasserstoffen mit unbegrenztem Aromatengehalt zur Anwendung.
Elastomerdichtungen werden gemäß EN 682 in Abhängigkeit von Typ, Anwendung und Betriebstemperatur bezeichnet. Die nach EN 682 zertifizierten und ebenfalls NBR-basierenden Mischungen von Gummiwerk Kraiburg sind im Härtebereich zwischen 60 Shore und 93 Shore und für den häufig benötigten Typ GA verfügbar – für die 70 Shore-Variante auch der Typ GBL.
Diese Norm sollte – wenn geeignet – in Verbindung mit den Produktnormen, die die Leistungsanforderungen für Dichtungen spezifizieren, benutzt werden. Die Betriebstemperaturbereiche legen dabei nicht die Einsatztemperatur des jeweiligen Materials fest. Sie definieren lediglich die für den jeweiligen Einsatz zertifizierten und somit freigegebenen Arbeitstemperaturen.
Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. – technisch-wissenschaftlicher Verein (DVGW) – ist der Branchenverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft. Seine Aufgaben bestehen unter anderem in der Erstellung des Technischen Regelwerkes, mit dem die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Gas- und Wasserversorgung gewährleistet wird. Neben der Erarbeitung des (nationalen) DVGW Regelwerks arbeitet die Einrichtung auch an der Erstellung von DIN-, EN- und ISO-Standards mit. Zu den weiteren Aufgaben gehört die Prüfung und Zertifizierung von Produkten im Gasbereich.