Der Spezialist für Gummimischungen erweitert sein Portfolio im Gasbereich um Mischungen, die für den Kontakt mit Wasserstoff geeignet sind. Prüfungen nach dem Zertifizierungsprogramm des DVGW wurden erfolgreich abgeschlossen.
Im Zuge der Umstellung auf eine klimaneutrale Energieversorgung und im Hinblick auf die unsichere Versorgungslage soll künftig vermehrt Wasserstoff ins bestehende Gasnetz eingespeist werden. Für den sicheren Transport und zur Speicherung von H2, muss ein Ausweichen des leicht entzündlichen Gases vermieden werden. Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) hat hierfür das Zertifizierungsprogramm „Verträglichkeit und Permeationseigenschaften von Elastomerwerkstoffen für Dichtungen u. Membranen in Gasgeräten u. -anlagen gegenüber Wasserstoff für einen Gehalt von bis zu 100 Vol. % H2“ (ZP 5101) ausgearbeitet. Mittels eines Prüfverfahrens werden dabei Materialien auf die Permeabilität von Wasserstoff geprüft und ein Koeffizient ermittelt, der die H2-Durchlässigkeit charakterisiert.
In umfangreichen Testreihen wurden Mischungen von Gummiwerk Kraiburg, Waldkraiburg, auf ihre H2-Gasdurchlässigkeit hin untersucht und ihre Eignung für den Einsatz in Wasserstoffanwendungen festgestellt. Im Ergebnis zeigen sie gute Permeationswerte für diesen Anwendungsbereich. Damit ist sichergestellt, dass bereits verbaute Dichtungen aus solchen Materialen, die bereits nach DIN EN 682 und DIN EN 549 zertifiziert sind, auch für zukünftige Anforderungen im Zusammenhang mit Wasserstoff geeignet sind. Gleichzeitig können sie auch für neue Applikationen erprobt und eingesetzt werden. Das Unternehmen ist seit der Gründung des Wasserstoffbündnisses Bayern im Jahr 2019 Mitglied und hat seitdem zusammen mit anderen Bündnispartnern bereits einige anspruchsvolle Projekte für kundenspezifische H2-Anwendungen entwickelt.