Ein Mattierungsmittel, mit dem sich in einem Werkzeug verschiedene Oberflächeneffekte darstellen lassen, hat die Grafe- Gruppe, Blankenhain, entwickelt. Die Zugabe dieses Additivs erfolgt direkt im Fertigungsprozess des Kunststoffbauteils (Spritzguss und […]
Ein Mattierungsmittel, mit dem sich in einem Werkzeug verschiedene Oberflächeneffekte darstellen lassen, hat die Grafe- Gruppe, Blankenhain, entwickelt. Die Zugabe dieses Additivs erfolgt direkt im Fertigungsprozess des Kunststoffbauteils (Spritzguss und Extrusion). Auf der K 2016 will das Unternehmen über die Neuentwicklung informieren.
„Mit Hilfe unseres Mattierungsmittels lassen sich glänzende und matte Oberflächeneffekte in nur einem Werkzeug realisieren“, sagt Danny Ludwig, Leiter des Grafe-Design-Centers. „Dadurch können Kunststoffverarbeiter auf den Einsatz eines erodierten oder geätzten Spritzgusswerkzeugs verzichten. Sie sparen dadurch nicht nur Kosten sondern gewinnen auch Fertigungsflexibilität hinzu“, erläutert der Experte.
Das Mattierungsmittel wird in die Kunststoffschmelze eingebettet und erzeugt selbst bei polierten Werkzeugoberflächen eine diffuse Lichtbrechung bzw. -streuung. „Dadurch entsteht eine matte, satinierte Oberfläche mit samtiger Haptik“, erklärt Ludwig. Doch das Produkt kann noch mehr: Es sorgt auch für eine teils verbesserte Kratzbeständigkeit.
„Damit kann unser Kunde nicht nur einen Mehrwert in seinem Prozess generieren, sondern die gefertigten Bauteile sind auch einfacher im Handling und der Endverbraucher erhält ein qualitativ aufgewertetes Produkt mit einer optimierten Lebensdauer. Seit 2014 arbeiten wir an dem Mattierungsmittel“, berichtet der Entwicklungsleiter. Inzwischen seien bereits Projekte für SAN sowie für ABS und PC/ABS realisiert worden. „Im Prinzip kommen Anwendungen in allen Branchen in Frage, bei denen spezielle optische Effekte und eine gute Haptik im Fokus stehen“, meint Ludwig.
Der Trend ist ungebrochen: Seit ein paar Jahren werden immer häufiger neue Fahrzeugmodelle mit einer extrem matten Oberfläche auf den Markt gebracht und heben sich deutlich von den bisherigen Autos mit Metallic-Lackierung ab. Inzwischen ist diese Veränderung auch im Konsumgüterbereich angekommen.
Neben den Anforderungen an eine moderne, matte Optik, steigen aber auch gleichzeitig die Ansprüche an eine beständige, kratzunempfindliche Oberfläche. Bisher konnte diese Anmutung aber nur mittels aufwendiger Nachbearbeitung oder Nachbehandlung durch Lackieren, Sandstrahlen oder durch den Einsatz von Softlack oder IML-Folien ermöglicht werden.