06.02.2023
Grafe

Besondere Duftnoten

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Lesedauer: 6 Minuten.

Der Masterbatchhersteller hat zur Fachmesse für Verpackungen von Parfum- und Kosmetikprodukten PCD in Paris Kosmetikflaschen präsentiert, die Optik, Haptik und Duft kombinieren.

Im Rahmen des Projekts zu Duftbatches hat Grafe, Blankenhain, ein Masterbatch für PP entwickelt, das den Kunststoff zum Riechen bringt. Zusammen mit einer kleinen Auswahl an eindrucksvollen Effektpigmenten von Merck und originellen unterschiedlichen Texturen von Eschmann entstanden drei Kosmetikflaschen, die die Gerüche nach aromatischem Kiefernduft, Lavendelfeld und floraler Duftnote in einen harmonischen Einklang mit Optik und Haptik des Gefäßes bringen.

Die drei präsentierten Kosmetikflaschen kombinieren Duft, Farbe und Effekt im Einklang. (Foto: Grafe)

Die drei präsentierten Kosmetikflaschen kombinieren Duft, Farbe und Effekt im Einklang. (Foto: Grafe)

„Die Farbinspirationen stammen aus der Natur. Wir haben französische Namen gewählt, zum einen, um dem Messestandort gerecht zu werden und zum anderen, weil die Themen Düfte, Parfüm und Kosmetik mit Frankreich assoziiert werden“, erläutert Lars Schulze, Head of Color Development and Material Science. „Das olfaktorische Wirkungsprinzip beruht auf einem Duftöl und der Migration dieses Stoffes an die Oberfläche, wobei, je nach Kunststoff, der Prozess gebremst wird, was den Effekt verlängert.“ Den Angaben des Experten zufolge gibt es derzeit kaum vergleichbare Anwendungen auf dem Markt. Mit der Kombination aus Duft, Farbe und Effekt sowie stilvollem Texturdesign präsentiert das Unternehmen drei Kosmetikflaschen in einer dekorativen Box und schafft damit ein Verpackungserlebnis für hohe Ansprüche.

Aromatische Kiefernnote

Der Duft nach aromatischer Kiefernnote steht für „écorce odorante“, eine duftende Rinde, mit leicht harzigem und würzigem Aroma. Er soll Entspannung und Natürlichkeit symbolisieren. Zudem wird dem Holz der Zirbe eine heilende Wirkung auf den Menschen nachgesagt und steht für einen gesunden Lebensstil. Für die Flasche wird ein heller, braun-rötlicher Farbton mit Anklängen an Honig in einem Holzdekor verwendet. In dieser Kombination soll eine warme Atmosphäre mit einem natürlichen Touch geschaffen werden. „Hier wurde ein besonderer Farbeffekt integriert, um die Lebendigkeit dieses Tons zum Ausdruck zu bringen. Dieser sehr edel wirkende Effektfarbton wird durch zwei sich ergänzende Pigmente geschaffen und verleiht einen luxuriösen Schimmer“, erklärt Schulze den besonderen Clou.

Intensiver Lavendelduft

Inspiriert von der Natur und den Landschaften Südfrankreichs ist „lavande intense“ entstanden, ein intensiver Lavendelduft, der Schönheit und Lebensfreude verströmt und die Besinnung auf das Wesentliche verkörpern soll. Dabei handelt es sich um ein sattes Violett in Kombination mit einem berauschenden Duft. Der reife Farbton soll von Wissen und Weisheit zeugen und dies geruchlich mit Romantik, Entspannung sowie Beruhigung in Einklang bringen. Darüber hinaus repräsentieren die lilafarbenen Lavendelblüten das französische Königshaus und stehen damit für Raffinesse, Eleganz und Luxus. Durch die Kombination hochwertiger Pigmente entsteht ein lebendiger Übergang der Farben von Rot bis Dunkellila. Die Töne wirken wie in Bewegung und werden zum Strahlen gebracht.

Florale Duftnote

Die florale Duftnote wird als „beauté blanche“, eine weiße Schönheit, vorgestellt. Die Cremefarbe enthält nur ein Effektpigment und soll unauffällige Eleganz sowie Leichtigkeit ausstrahlen und damit für ein positives Wohlbefinden sorgen. Warm und beruhigend mit einigen schillernden Nuancen steht bei diesem floralen Design auch wieder die Natürlichkeit im Vordergrund. Laut Schulze harmonieren alle drei Farben miteinander und erzeugen durch komplexe Pigmente einen faszinierenden Schimmer und strahlende Farben, was für ein ästhetisches hochwertiges Erscheinungsbild der Präsentationsmuster sorgt. „Die Düfte halten etwa ein halbes Jahr, abhängig von der Dosierung, dem Polymer, den äußeren Einflussfaktoren, der Temperatur sowie den Einsatzgebieten“, berichtet Schulze und versichert, dass der Duft nicht in das Produkt übergeht, sondern lediglich vom Verpackungskunststoff nach außen verströmt wird.

Die Duftbatches bringen aromatische Kiefernnote, floralen Duft und intensives Lavendelaroma mit. (Foto: Grafe)

Die Duftbatches bringen aromatische Kiefernnote, floralen Duft und intensives Lavendelaroma mit. (Foto: Grafe)

Kombination von Farbe und Geruch

Mit den Duftbatches stehen verschiedenen Anwenderindustrien neben Optik und Haptik nun eine dritte Möglichkeit zur Verfügung, die Sinne anzusprechen, nämlich die Olfaktorik, erklärt Schulze die Marktchancen der Entwicklung. Darüber hinaus lasse sich das Thema Geruch gut mit Grafes Kernkompetenz – dem Einfärben von Kunststoffen – kombinieren. „Ein Gelb, das nach frischer Zitrone riecht, oder ein Grün, das den Duft von Minze verströmt, kann hervorragend vermarktet werden“, meint Schulze und verweist auf einen weiteren Vorteil: „Mit unseren Duftbatches werden schlechte Gerüche aufgefangen und überlagert. Somit könnte ein Endkundenprodukt, welches unbehandelt den typischen Kunststoffgeruch verströmt, beim Auspacken zum wahren Erlebnis werden.“

Seit rund drei Jahren beschäftigt sich Grafe mit dem Thema riechender Farben, führt dazu entsprechende Versuche durch und hat eine Prozesstechnik für Duftstoffe entwickelt. Es gab einige Hürden zu überwinden, erklärt der Teamleiter Material Science. „Die Temperaturstabilität ist ebenso eine Herausforderung, wie Flammschutz und mechanische Stabilität. Zudem sorgten in den Bereichen Medizintechnik, Verpackungs- und Lebensmittelindustrie strenge Hygiene-Vorgaben für eine herausfordernde Umsetzung. Es gibt eine Menge Besonderheiten zu beachten, bevor ein Duftstoff in ein Endprodukt eingebracht werden kann“, so der Experte.

Bei der Zusammenarbeit für dieses Projekt haben die Farb-Spezialisten von Grafe mit dem Pigmenthersteller Merck und dem Experten im Umfeld von Texturierung und Design Eschmann Textures ein hochwertiges Produkt für exklusive Verpackungen designt. So stammt von Eschmann Textures das Prototex-Verfahren, mit dem verschiedene Farb- und Texturkombinationen individualisiert realisiert werden können. Die Designs können mithilfe des Prototex-Verfahrens zum einen direkt auf Bauteilen appliziert werden, aber auch als direkter Texturgeber für Blasformwerkzeuge eingesetzt werden. Grafe wiederum kombinierte in dieses Projekt Farbe mit Glanz- und Schimmer-Wirkung und unterstreicht die Wertigkeit des Produktes mit passendem Dufterlebnis.

www.grafe.com

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