23.05.2023
Geba

Individuell eingefärbte Recompounds für Autoinnenraum

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Lesedauer: 4 Minuten.

Die Einfärbung von Rezyklatkunststoffen ist herausfordernd, weil die Farbe der verfügbaren Rohstoffe je von Charge zu Charge schwankt. Der Compoundeur bietet eine langfristige Reproduzierbarkeit seiner Einfärbungen, so dass die Werkstoffe auch für Interieurteile im Automobilbau zum Einsatz kommen.

Beim Einfärben von Kunststoffen für Bauteile des Automobilinterieurs sind hohe Anforderungen an die Konstanz und langfristige Reproduzierbarkeit des Farbtons zu erfüllen. Das gilt in noch viel stärkerem Maße, wenn nicht Neuware, sondern Kunststoffrezyklate eingefärbt werden. Genau darauf hat sich die geba Group, Ennigerloh, neben der Einfärbung von Neuware spezialisiert. Ein Beispiel dieser Kompetenz sind Gehäuse/Blenden für Pkw-Dachbedieneinheiten, die die Kostal Automobil Elektrik (KAE) in Lüdenscheid produziert. Die Bauteile bestehen aus einem PC+ABS der Marke gebablend, das sich eine hohe UV-Beständigkeit mitbringt und vollständig aus Post-Industrial-Rezyklat (PIR) hergestellt wird.

Das Gehäuse für Pkw-Dachbedieneinheiten wird aus einem PC+ABS-Rezyklat gefertigt. (Foto: geba)

Das Gehäuse für Pkw-Dachbedieneinheiten wird aus einem PC+ABS-Rezyklat gefertigt. (Foto: geba)

„Das Recompound wird von uns direkt in verschiedenen, kundenindividuellen Grautönen hell eingefärbt und dann an Kostal geliefert“, erklärt Dominik Schwarzer, Key Account Manager bei geba. „Generell garantieren wir eine langfristige Reproduzierbarkeit dieser und anderer Farbtöne für die serielle Anwendung plus After Market Geschäft. Das gilt ebenfalls für besondere Farbwünsche, die nicht den Standard-Farbskalen entsprechen. Auch die transparente Einfärbung von Rezyklaten zählt zu unseren Kernkompetenzen.“

Kostal ist ein global agierender und familiengeführter Automobilzulieferer mit Stammsitz in Lüdenscheid, der sich u. a. mit Produkten für die elektrifizierte Mobilität und Bedienkonzepten für den Fahrzeuginnenraum einen Namen gemacht hat. Die geba Group beliefert alle Standorte von Kostal weltweit – nicht nur von Ennigerloh aus, sondern auch von der gecomplast S.L. mit Sitz im spanischen Buñol bei Valencia. „Wir haben die Produktion in unseren Werken standardisiert. Daher können wir unsere kundenspezifisch maßgeschneiderten Compounds weltweit in einheitlich hoher Qualität anbieten. Dank unseres logistischen Services beliefern wir zudem unsere Kunden flexibel und in kurzen Lieferzeiten bis hin zu just-in-time“, so Sven Gnegeler, geschäftsführender Gesellschafter der geba Group.

Individuelle Farben an allen Standorten

Farbeinstellungen erfolgen nach Farbmustern sowie nach allgemeinen Farbvorlagen wie RAL und Pantone oder nach technischen Farbsollwerten wie (CieLab). Das Familienunternehmen produziert jährlich rund 1.500 Farbeinstellungen für Anwender aus den Branchen Automobil, Elektrik und Elektronik. Bei Rezyklatkunststoffen ist dies herausfordernd, weil die Farbe der verfügbaren Rohstoffe je nach Quelle von Charge zu Charge teilweise sehr stark schwankt. „Wir stellen daher meistens die Farbe jeder produzierten Recompound-Charge neu ein“, so Schwarzer. Wie im Fall eingefärbter Neuware produziert geba Regenerat-Farbmusterplatten, die der Kunde zur Freigabe erhält. Die eventuell notwendige Farbkorrektur erfolgt auf Basis von Lab-Werten, die die Helligkeit der Farbe und den Farbort in einem rot-grünen und gelb-blauen Koordinatensystem beschreiben. Nach diesem Schema werden so lang Musterplatten produziert, bis der Kunden mit der Farbe einverstanden ist. Dann werden die entsprechenden Musterplatten als Standard bei geba hinterlegt, die Glanzseiten der Platten über ein Farbmesssystem eingelesen und die resultierenden Messwerte für spätere Compound-Produktionen gespeichert. „Die Farbdaten sind dadurch jederzeit abrufbar, und wir können so die Farben an allen unseren Produktionsstätten präzise und reproduzierbar nachstellen“, erläutert Schwarzer.

Weniger Aufwand durch Direkteinfärbung

„Wir bei Kostal können die von geba fertig eingefärbten Recompounds direkt per Spritzguss zu den Bauteilen entsprechend den Farbanforderungen verarbeiten. Wir müssen den Kunststoff nicht mehr selbst etwa mit Hilfe von Masterbatchen einfärben, was den maschinellen, personellen und logistischen Aufwand spürbar verringert und Qualitätsvorteile erschließt. Außerdem erfolgt die Produktion von vornherein immer mit einem homogenen Material im gleichen Farbton“, so Rene Riedel, Teammanager Basistechnologie/Analysen – Werkstoffe.

www.geba.eu

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