Eine neue neunlagige Tiefziehfolie mit mittlerer Barrierewirkung ermöglicht signifikante Einsparungen bei Material und Kosten. Sie ist ein Ergebnis der umfangreichen Zusammenarbeit von Reifenhäuser Kiefel Extrusion, Troisdorf, und DuPont. Ein Schlüssel […]
Eine neue neunlagige Tiefziehfolie mit mittlerer Barrierewirkung ermöglicht signifikante Einsparungen bei Material und Kosten. Sie ist ein Ergebnis der umfangreichen Zusammenarbeit von Reifenhäuser Kiefel Extrusion, Troisdorf, und DuPont.
Ein Schlüssel zu einer Gewichtsreduzierung von bis zu 20 % und zu weiteren Eigenschaftsverbesserungen gegenüber bisherigen siebenschichtigen PA-PE-Strukturen ist Reifenhäusers universelle Barriere-Blasfolien-Technologie Evolution für Elf- bzw. Neunschichtfolien. Der zweite Schlüssel ist ein neues Surlyn-Siegelmedium mit hoher Steifigkeit von DuPont. Dieses Spezial-Ionomer ermöglicht das Siegeln bei niedrigeren Temperaturen und bietet zugleich ein breites Verarbeitungsfenster. Weitere Vorteile sind eine hohe Durchstoß- und Abriebfestigkeit sowie eine erhöhte Sperrwirkung gegen Fette. Damit ist die neue Folie geeignet für das Vakuumieren von Produkten mit harter und kantiger Struktur, wie gereifter Hartkäse, Fleisch mit Knochen oder geräucherter Speck.
Dank der hohen Steifigkeit des Siegelmediums kann die Foliendicke ohne Verlust der Steifigkeit und der Dicke in den Ecken um bis zu 20 % reduziert werden. Während die Dicke herkömmlicher Siebenschicht-Tiefziehfolien bei 240 µm liegt, ist die neue neunlagige Folie lediglich 200 µm dick. Trotz dieser signifikanten Verringerung fühlt sich die neue Folie genauso robust an wie die gegenwärtigen Strukturen. Dabei steigern der hohe Glanz und die hohe Transparenz die Attraktivität der Ware im Verkaufsregal.
DuPont und Reifenhäuser haben die neue Neunschichtfolie, die mit einer Evolution Barriere-Blasfolienanlage von Reifenhäuser und mit Surlyn auf der Innenseite hergestellt wurde, im Labor geprüft. Anschließend wurden deren wichtigste optische, Verarbeitungs- und Gebrauchseigenschaften mit den Eigenschaften einer Siebenschicht-Standardfolie mit PE-Siegelschicht verglichen. Beide Siegelmedien waren dabei mit einer PA-Schicht kombiniert.
In diesen Tests zeigte die neue Neunschichtfolie einen um 10 % höheren Glanz und eine um 13 % höhere Transparenz. Auch ihr Tiefziehverhalten war besser als das der herkömmlichen Folie. Dank des besonderen Spannungs-Dehnungs-Verhaltens des Siegelmediums, das einen spezifischen chemischen Aufbau mit ionischen Vernetzungen aufweist, steigt die Festigkeit der Folien im verstreckten Bereich an. Dieses so genannte Strain hardening bewirkt, dass die Foliendicke in den Ecken der Tiefziehverpackungen weniger abnimmt als bei Verwendung von Siegelmedien, die auf PE basieren, welches in den verstreckten Bereichen an Festigkeit verliert. Im Ergebnis ergaben beide Folienstrukturen die gleiche Dicke in den Ecken der Verpackung, obwohl die herkömmliche Siebenschicht-Struktur vor dem Tiefziehen um 20 % dicker war als die neue Neunschichtfolie.
Ein weiterer Vorteil der Siegelschicht mit ihrer reversibel teilvernetzten Molekülstruktur zeigt sich bei punktuellen Belastungen. Diese treten auf, wenn beispielsweise Ecken und Kanten von vakuumiertem Hartkäse, Fleisch mit Knochen oder Räucherspeck gegen die Folie drücken. Kunststoffe mit zu geringer Härte weichen dann eventuell aus. Dadurch wird die Folie an diesen Stellen geschwächt, so dass dort mit der Zeit Mikroporositäten auftreten können. Dies gilt insbesondere für die oft als Hochleistungs-Siegelschichten verwendeten Polyethylen-Copolymere. Dem gegenüber widerstehen die deutlich härteren Surlyn-Siegelmedien solchen Mechanismen. Im Ergebnis weist die neunlagige PA-Surlyn-Struktur eine um 10 % höhere Durchstoßfestigkeit auf als die um 20 % dickere siebenlagige PA-PE-basierte Folie, und dies selbst in den Ecken von Tiefziehverpackungen, die sonst ein bevorzugter Ort für Undichtigkeiten sind.