Ein von dem Distributeur gemeinsam mit dem Brückenspezialisten Mekano4 entwickelter thermoplastischer Gleitwerkstoff aus PA 6 und UHMW PE kombiniert hohe Verschleißfestigkeit mit Wärmeformbeständigkeit sowie einem niedrigen Reibungskoeffizienten und verbessert so die Eigenschaften von Brückenlagern.
Der Kunststoff-Distributor Dreyplas, Meerbusch, hat zusammen mit Mekano4 (MK4), einem Spezialisten für technische Lösungen rund um die Lagerung und Vorspannung von Brücken aus Barcelona (Spanien), den thermoplastischen Gleitwerkstoff MKSM entwickelt. Dieser kombiniert eine hohe Verschleißfestigkeit mit einer Wärmeformbeständigkeit von mehr als 80 °C sowie einem niedrigen Reibungskoeffizienten. Die Basispolymere der für diese Anwendung patentierten Kunststofflegierung aus PA 6 mit UHMWPE und speziellen Additiven stammen von Mitsui Chemicals.
Der neue Brückenlagerwerkstoff MKSM kombiniert und überbietet die positiven Eigenschaften von UHMWPE und PTFE. (Foto: Mekano4)
Bauwerkslager von MK4 sind im Hoch- und Tiefbau, insbesondere im Brückenbau, weit verbreitet. Hier eingesetzt, überträgt MKSM hohe statische Lasten. Dabei erleichtert sein Gleitverhalten Verschiebungen sowie – bei kalottenförmigen Gleitelementen – auch begrenzte Drehungen in allen Achsen zwischen den gelagerten Elementen und der Grundkonstruktion. Der neue Gleitwerkstoff verbessert die thermischen Eigenschaften, die Abriebfestigkeit sowie die Wärmeformbeständigkeit gegenüber UHMWPE und PTFE. Seine höhere Lebensdauer, Druckfestigkeit, Abriebfestigkeit und geringere Gleitreibung kann den Einsatz von Gleitlagern mit verringerten Abmessungen ermöglichen. Zudem kann er die in der PFAS-Diskussion befindlichen Fluorkunststoffe wie PTFE ersetzen.
Die Herstellung der Grundplatten mit einer Dicke von 8 mm ±0,2 mm erfolgt bei Simona, Kirn, auf einer horizontalen Kalander-Extruder-Anlage. Auf dem Weg zum Endprodukt schneidet MK4 die Gleitlagerplatten auf Maß zu und bohrt die Vertiefungen für die Ölschmierung.
Dazu Marketing Direktor Norbert Hodrius von Dreyplas: „Wo aufgrund besonderer Anforderungen fluorhaltige Kunststoffe wie PTFE, PVDF usw. bisher alternativlos waren, bietet dieser Hochleistungskunststoff als Teil unseres Portfolios jetzt in vielen Fällen vorteilhafte Lösungen. Die Entwicklung solcher Spezialcompounds auf Basis von UHMWPE gehört zu unserem Service für unsere Kunden. Dank unserer langjährigen Erfahrung und unserer engen Zusammenarbeit mit Mitsui Chemicals können wir unser Entwicklungs- und Werkstoff-knowhow nutzen, um in kurzer Zeit Produkte mit echtem Mehrwert zur Marktreife zu bringen, wie in diesem Gemeinschaftsprojekt mit Mekano4.“
Über weitere Entwicklungen rund um UHMWPE informiert Dreyplas auf der Fakuma in Friedrichshafen.
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