Auf der K 2016 wird die Covestro AG, Leverkusen, ein neues Konzept für die Gestaltung von Elektrofahrzeugen vorstellen. Es entstand in enger Zusammenarbeit mit Designstudenten und Partnern aus der Autoindustrie. […]
Auf der K 2016 wird die Covestro AG, Leverkusen, ein neues Konzept für die Gestaltung von Elektrofahrzeugen vorstellen. Es entstand in enger Zusammenarbeit mit Designstudenten und Partnern aus der Autoindustrie. Das Konzept wird in Form eines Lifestyle-Elektroautos präsentiert und nimmt aktuelle Trends im Außendesign auf. Dazu gehören ein Frontbereich ohne sichtbare Fugen, eine Beleuchtung in Holografie-Technologie, die Rundum-Verscheibung mit Polycarbonat sowie der Einsatz nachhaltiger Lack- und Klebstoffsysteme.
„Mit diesem Konzept unterstützen wir den weiteren Ausbau der Elektromobilität, die einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten wird“, sagt Projektleiter Jochen Hardt. „Die Entwicklungen sprengen bisherige Grenzen und bieten neue Ansätze für die ansprechende Gestaltung komfortabler, funktionaler und energieeffizienter Autos. Damit unterstützen wir unsere Kunden, neue Maßstäbe zu setzen im Hinblick auf Styling, funktionale Integration, Profitabilität und Nachhaltigkeit.“
Licht wird zum Designelement
Mit leuchtenden Flächen und darin integrierten Scheinwerfern und Heckleuchten kommt der Autobeleuchtung eine neue Bedeutung zu: Licht und die Lichtwirkung selbst wird zum Stylingelement. Autodesignern bieten sich neue Möglichkeiten für die Gestaltung von Front- und Heckbereichen. Dazu gehört auch die homogene Integration von Sensoren, Antennen, Licht- und Signalelementen. Während Verbraucher ein schickes und trendiges Aussehen wünschen, wollen Autohersteller klare Akzente setzen und ein unverwechselbares Markendesign schaffen.
Insbesondere die Holografie dürfte sich als eine interessante Technologie für die künftige Autobeleuchtung erweisen. Covestro hat gemeinsam mit dem Autozulieferer Hella eine Lösung auf Basis von holografischen Folien entwickelt. Damit lassen sich verschiedene Lichtfunktionen in Karosserieteile integrieren, die wenig Raum benötigen und neue Möglichkeiten für die Verwendung von Licht als Designelement eröffnen.
Ein weiterer Trend sind fugenlose, homogene Oberflächen. Dabei geht es nicht nur um Ästhetik: Je weniger Luftwiderstand ein Fahrzeug bietet, desto geringer der Energieverbrauch oder – bei Elektroautos – desto größer die Reichweite. Um dies zu unterstützen, hat Covestro sein Konzeptauto noch mit weiteren Bauteilen zur Verbesserung der aerodynamischen Eigenschaften ausgestattet.
Die ganze Umgebung im Blick
Für eine bessere Rundumsicht sorgt eine „Wrap-around“-Verscheibung aus transparentem Polycarbonat. Während die Insassen mit einem Panoramablick belohnt werden, erhöht sich die Sicherheit für Fußgänger – es gibt nahezu keinen „toten Winkel“ mehr.
Neue Rohstoffentwicklungen für Lacke und Klebstoffe gehören ebenfalls zum Designkonzept. Dazu gehört ein Lackhärter auf Basis von Biomasse – 70 % seines Kohlenstoffgehalts sind pflanzlichen Ursprungs. Damit formulierte Lacke erreichen laut Covestro ein gleich hohes Eigenschaftsniveau wie konventionelle Beschichtungen.
Ein anderer Härter ermöglicht die Lackierung von Kunststoff-Anbauteilen am Auto bei niedrigen Temperaturen. Mittelfristig bietet die Technologie erstmals die Chance einer gemeinsamen Lackierung von Kunststoffen, Composites und Metallen. Für besondere ästhetische Ansprüche hat Covestro ferner Rohstoffe für transparente Klebstoffe entwickelt.
Material trifft Design
Für das neue Autokonzept arbeitete Covestro eng mit Partnern zusammen. In dem Zusammenhang lud das Unternehmen Studenten des Umeå Institute of Design in Schweden und der finnischen Designagentur Northern Works nach Leverkusen ein. Ziel des Projekts war es, über die bisherigen Grenzen zwischen Design und Material hinaus neue Ideen für Gestaltung und Funktionalität zu entwickeln. Im Fokus standen Materiallösungen auf Basis von Polycarbonat.
Schon vor fast 50 Jahren stellte Covestro unter seinem damaligen Namen Bayer auf der Kunststoffmesse das erste Auto mit kompletter Kunststoffkarosserie vor: den K 67. Weitere Meilensteine waren die Einführung der Scheinwerfer und die Automobilverscheibung aus Polycarbonat, außerdem Lackrohstoffe für wässrige Autofüller und Basislacke sowie lösemittelarme Polyurethan-Klarlacke.