Der Fahrzeugbau befindet sich weltweit im Umbruch. Alternative Antriebstechnologien wie die Elektromobilität, neue Formen der Konnektivität und das autonome Fahren erfordern völlig neue Fahrzeugkonzepte. Dazu gehört auch ein neu gestalteter […]
Der Fahrzeugbau befindet sich weltweit im Umbruch. Alternative Antriebstechnologien wie die Elektromobilität, neue Formen der Konnektivität und das autonome Fahren erfordern völlig neue Fahrzeugkonzepte. Dazu gehört auch ein neu gestalteter Frontbereich – ein individuelles „Gesicht“ – des Autos, mit fugenlosen, glasartigen Oberflächen, die multifunktional nutzbar sind.
Covestro verfügt über eine mehr als zehnjährige Erfahrung im Bereich glasähnlicher Außenteile und hat durch Kombination seiner Folien- und Verscheibungstechnologien eine Studie für ein innovatives Frontmodul entwickelt, das Lösungen für viele Anforderungen der Autoindustrie bietet. Das Unternehmen stellt das Konzept zeitgleich auf der Fakuma in Friedrichshafen und der Internationalen Zuliefererbörse (IZB) für die Autoindustrie in Wolfsburg vor.
Neues Design mit hoher Funktionsintegration
Der Frontbereich künftiger Automobile ist geprägt von dreidimensionalen, fugenlosen und glasartigen Oberflächen – der klassische Kühlergrill hat ausgedient. „Dahinter steht nicht nur der Wunsch von Autoherstellern, ihre Modelle durch ein möglichst individuelles Design vom Wettbewerb abzugrenzen“, erläutert Stefan Schulten, der bei Covestro im Segment Spezialfolien als Segment Manager Automotive in der Region Europa, Nahost, Afrika tätig ist. „Sie müssen auch immer mehr Funktionen auf begrenztem Raum unterbringen.“
Bereits durch verschieden dekorierte oder semitransparente Folien lässt sich der Frontbereich auf mannigfache Weise gestalten. Hinzu kommen zum Beispiel Licht- und Signalfunktionen, wie sie etwa für die Kommunikation zwischen einem autonomen Fahrzeug und Passanten benötigt werden. Eine eigene Variante ist hier die Black-Panel-Technologie, bei der eine spezielle Polycarbonatfolie (Makrofol) mit dahinter befindlicher Lichtquelle zum Leuchten gebracht wird. Im ausgeschalteten Zustand sehen Passanten nur eine schwarze Oberfläche.
Kompakter Aufbau aus Polycarbonat
Der Aufbau des Frontmodul-Prototyps besteht aus einer Makrofol-Folie, die je nach Anforderung beliebig dekoriert werden kann, zum Beispiel mit einem farbigen Motiv oder einem Unternehmenslogo. Das klassische Logo aus Metall wird dabei durch eine moderne Variante ersetzt.
Dieser Verbund wird dann mit Hilfe der Film-Insert-Molding-Technologie (FIM) mit transparentem Polycarbonat Makrolon AG überspritzt. Aufgrund der ebenen Oberfläche und der Tiefenwirkung des Polycarbonats entsteht eine glasähnliche Optik. Darüber hinaus wird durch die Verwendung einer Makrofol-Folie trotz ebener Oberfläche ein dreidimensionaler Effekt erzeugt. Als äußerste Schicht wird eine ebenfalls transparente, kratzbeständige Hartbeschichtung aufgetragen.
Weitere Funktionen sind möglich
Durch die Kombination von Polycarbonatspritzguss und Polycarbonatfolien mit der Beschichtung entsteht ein leichtes, multifunktionales Bauteil mit den gewünschten Eigenschaften für den Einsatz im Auto-Exterior. Sie ermöglicht zudem ein glasähnliches Design mit enormer Tiefenwirkung und eingebetteten, mehrdimensionalen Strukturen, die noch mit Lichtfunktionen verstärkt werden können. Der Aufbau kann für Radar- und LiDAR-Sensoren durchlässig gestaltet, aber auch mit Heizdrähten für die Enteisung ausgestattet werden.