10.10.2024
BASF

Vielseitiges Materialportfolio

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Lesedauer: 6 Minuten.

Der Kunststoffhersteller präsentiert auf der Fakuma ein reichhaltiges Angebot von Werkstoffen, die aus verschiedenen Aspekten zu mehr Nachhaltigkeit beitragen – darunter auch neue Typen und Produktlinien.

Siemens Smart Infrastructure und BASF, Ludwigshafen, machen mit dem Leistungsschalter Sirius 3RV2, dem ersten elektrischen Sicherheitsprodukt, das Komponenten aus biomassenbilanzierten Kunststoffen enthält, einen Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft.

Bei der Herstellung des Leistungsschalters werden fossile Ressourcen durch Biomethan ersetzt, das aus landwirtschaftlichen Abfällen gewonnen wird. Zum Einsatz kommen die Kunststoffe Ultramid BMBcert und Ultradur BMBcert der BASF, die die gleiche Qualität und Leistung wie herkömmliche Kunststoffe bieten. Dieser innovative Ansatz ist Teil des Biomassenbilanzkonzepts der BASF, das zur Nutzung nachwachsender Rohstoffe im Verbund der BASF beiträgt und auf das umfangreiche Produktportfolio angewendet werden kann.

TPU-Produktportfolio erweitert

Die BASF weitet ihre Nachhaltigkeitsbemühungen in drei Hauptbereichen aus: Entwicklung von Recyclingströmen zur Wiederverwendung von thermoplastischem Polyurethan (TPU) als Rohmaterial, Weiterentwicklung von (bio-)massenbilanzierten Rohstoffen, und verstärkter Einsatz von biobasierten Ressourcen.

TPU kann in der Regel umweltgerecht wiederverwertet werden. Durch die Nutzung von industriellen Abfallströmen, sind nun verschiedene Elastollan-Typen RC erhältlich, die 30 bis 100 % recyceltes TPU enthalten.

Im Rahmen der ISCC Plus-Zertifizierung ihres Produktionsstandorts in Lemförde ermöglichen drei unterschiedlich eKategorien des Massenbilanzansatzes flexible Drop-in-Lösungen, die den reduzierten Bedarf an fossilen Ressourcen und einen niedrigeren CO2-Fußabdruck kombinieren. Biobasiertes Elastollan TPU wird aus erneuerbaren Materialien hergestellt, die identische Bausteine aufweisen. Der biobasierte Kohlenstoffgehalt dieses Drop-in-Ersatzes kann gemäß dem ASTM D6866-Standard gemessen werden.

PCF-App gestartet

Die App Pacific zum Austausch von PCF-Daten von BASF-Produkten steht nun im App Store von Cofinity-X, dem Catena-X Automotive Ecosystem zur Verfügung. BASF-Kunden können sich ab sofort für die Anwendung registrieren. Pacific ist eine gemeinsame Entwicklung von BASF und der Berliner Start-Up CircularTree.

Nach drei Jahren Zusammenarbeit innerhalb des Catena-X-Konsortiums im Anwendungsbereich Nachhaltigkeit wurden verschiedene Standards entwickelt. Dazu gehören u. a. ein PCF-Regelwerk, ein PCF-Kit und ein PCF-Datenmodell, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Standards zielen darauf ab, den Austausch von PCF-Daten innerhalb des Catena-X Daten-Ökosystems zu erleichtern.

Im Herzen der Elektromobilität

Am Messe-Stand zeigt der Demonstrator eines Elektroantriebs das breite Materialangebot der BASF für E-Motor-Anwendungen. (Foto: BASF)

Am Messe-Stand zeigt der Demonstrator eines Elektroantriebs das breite Materialangebot der BASF für E-Motor-Anwendungen. (Foto: BASF)

Das breite Materialangebot der BASF für E-Motor-Anwendungen kann am BASF- Stand erlebt werden, wo der Demonstrator eines Elektroantriebs mit integrierter Leistungselektronik ausgestellt wird. Für die Entwicklung sicherer, effizienter, langlebiger und leistungsstarker E-Motoren bietet BASF der Automobilindustrie ein umfangreiches Portfolio an technischen Kunststoffen als Basis für Design- und Engineering-Know-how, Simulation mit Ultrasim und Bauteilprüfung.

Hochwertige Polyamid-Werkstoffe

Mit der Ultramid-Produktlinie bietet BASF sowohl Standard- als auch zunehmend nachhaltigere Werkstoffe für den Extrusions- als auch Faserbereich an. So werden beispielsweise bei der Herstellung von Ultramid Ccycled recycelte Rohstoffe anstelle von fossilen verwendet und über einen zertifizierten Massenbilanzansatz den Ccycled-Produkten zugeordnet. Dies gilt auch für Ultramid Biomass Balance (BMB)-Produkte, für deren Herstellung nachwachsende Rohstoffe verwendet werden.

Bei all diesen Produkten handelt es sich um sogenannte Drop-in-Lösungen, die im Vergleich zu den konventionellen qualitativ gleichwertig sind und ohne weitere Änderung im Verarbeitungsprozess eingesetzt werden können.

Portfolio für energieeffiziente Produktion

BASF hat mit den HPP-Typen (High Productivity Plus) ein neues Produktportfolio entwickelt, das eine Reduzierung der Zykluszeit und des Energieverbrauchs im Produktionsprozess ermöglicht. Erste Tests mit Ultradur und Ultramid zeigen eine potenzielle Reduzierung der Zykluszeit um bis zu ca. 30 %.

HPP-Compounds bringen eine gute Fließfähigkeit sowie eine beschleunigte Kristallisation mit. Auf dieser Grundlage können die erforderlichen Abkühlzeiten und somit die Zykluszeit reduziert werden.

BASF bietet aktuell folgende HPP-Produkte an: Ultramid B3EG6 HPP, Ultradur B4300G2 HPP, Ultradur B4300G3 HPP und Ultradur B4300G4 HPP. Die HPP-Technologie kann bei Bedarf auch auf Compounds mit abweichenden Glasfasergehalten übertragen werden.

Polyamidbasierte Partikelschaum

Der polyamidbasierte Schaum Ultramid Expand wurde für Automobilkomponenten entwickelt. (Foto: BASF)

Der polyamidbasierte Schaum Ultramid Expand wurde für Automobilkomponenten entwickelt. (Foto: BASF)

Ultramid Expand ist eine neue Materialklasse von polyamidbasiertem Schaum für verschiedene Automobilanwendungen. Dieser Schaumstoff bietet eine hohe Temperaturbeständigkeit, mechanische Festigkeit und chemische Beständigkeit. Er wurde für strukturelle Anwendungen in der Automobilindustrie entwickelt.

Ultramid Expand kann mit Standard-EPP-Dampfformmaschinen verarbeitet werden und ist mit verschiedenen thermischen Schweißverfahren kompatibel. Das Material kann in einer Vielzahl von Automobilkomponenten eingesetzt werden, darunter Insassen- und Batterieschutz, Struktureinsätze und Batteriezellenhalter. Der Schaumstoff kann leicht mit kompatiblen Materialien umspritzt werden, so dass Hybridbauteile entstehen können, die recycelbar sind und gleichzeitig eine Monomateriallösung darstellen. Aufgrund seiner Eigenschaften eignet sich der Schaumstoff für den Einsatz in Batterieumgebungen.

Lücke zwischen PA und PPA schließen

BASF zeigt auf dem Messestand ihr gesamtes Portfolio an Polyphthalamiden (PPA) mit einem Schwerpunkt auf den neuen Typen Ultramid T6000 und T7000. Das Flammschutzportfolio von Ultramid T6000 (PA66/6T) zeigt gute RTI- und GWIT-Werte. Es eröffnet auch mit weißen Farbtönen farbenfrohe Möglichkeiten für die Miniaturisierung von E&E-Bauteilen. Ultramid T7000 übertrifft PA66 in seinen mechanischen Eigenschaften, insbesondere bei Feuchtigkeit bis zu einer Temperatur von 80 °C. Der PA/PPA-Blend ist ein guter Metallersatz: Er hat eine hohe Steifigkeit und Festigkeit, ist dimensionsstabil und lässt sich zu Bauteilen mit glattem Oberflächenfinish verarbeiten.

Neue TPU-Serie

BASF bringt eine neue thermoplastische Polyurethan-Serie auf Etherbasis auf den Markt: Elastollan 1400. Diese neue TPU-Serie bietet vor allem eine hohe Hydrolyse- und Mikrobenbeständigkeit. Das Material vereint stabile Verarbeitung mit gutem Druckverformungsverhalten und zeigt gute Berstdruck-Eigenschaften. Elastollan 1400 kann extrudiert sowie im Spritzgießverfahren verarbeitet werden und eignet sich für eine Vielzahl von Anwendungen wie Bahnschienenunterlagen, Schläuche, Dachunterspannbahnen, Profile oder Schuhsohlen. Aufgrund ihrer Alterungsbeständigkeit bietet die neue TPU-Reihe Zuverlässigkeit und langanhaltende Performance.

Spezialpolymer für besondere E&E-Bauteile

Für mehr Designflexibilität bei besonderen E&E-Bauteilen bietet BASF jetzt Ultrason D 1010 G6 U40. Es bringt einen höheren CTI (PLC 3) verglichen mit anderen Hochtemperaturpolymeren wie PEI und PPS mit. Der PPSU/PPA-Blend zeigt ein gutes Fließverhalten, eine hohe chemische Beständigkeit sowie eine gute Mechanik bei erhöhten Temperaturen. Gute elektrische Eigenschaften in Bezug auf Flammschutz, elektrische Isolierung und RTI machen die neue Type zu einem geeigneten Werkstoff für spezifische Anforderungen in E&E-Anwendungen, wenn es um Teile wie Schalter, Relais, Steckverbinder, IGBTs und Komponenten in E-Antrieben geht.

www.basf.com

Schlagwörter

Fakuma 2024
Halle: B4
Stand: 4303

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