09.08.2022
BASF

Gesamter Lebenszyklus von Kunststoffen im Blick

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Lesedauer: 6 Minuten.

Der Materialhersteller zeigt auf der K 2022 Lösungen für die Automobil-, Bau- und Verpackungsindustrie. Zudem sollen Herstellung, Verwendung und das Recycling von Kunststoffen verbessert werden.

„Die K 2022 steht bei uns unter dem Motto ‚Go!Create – Welcome to Our Plastics Journey‘“, sagt Dr. Martin Jung, President Performance Materials der BASF, Ludwigshafen. „Wir laden dabei alle ein, unseren Weg hin zu einer nachhaltigen Zukunft mit Kunststoffen mitzugestalten. Gezeigt werden Produkte und Lösungen und noch mehr: Wir werden auch Einblicke in unsere Konzepte und Pläne geben. Der Weg zu einer nachhaltigeren Wirtschaft braucht einen kooperativen Ansatz und dieser Weg ist weit. Das wollen wir ausdrücken.“ Die Plastics Journey besteht aus drei Phasen, die den Lebenszyklus von Kunststoffen abbilden: Make, Use und Recycle. Die BASF bietet Produkte und Lösungen für alle drei Phasen dieser Reise.

„Auf der K 2022 werden wir unsere Möglichkeiten und Ideen anhand zahlreicher Co-Creation-Projekte mit Partnern und Kunden aus Branchen wie Automobil, Bau, Elektronik & Elektrotechnik, Verpackung und Consumer demonstrieren“, so Jung. „Diese Projekte reichen von Produkten, die einen Netto-Null- oder niedrigen Product Carbon Footprint haben, bis hin zu neuen Produkten, die aus recycelten Rohstoffen hergestellt werden, um fossile Ressourcen zu schonen. Als integriertes Unternehmen mit eigener Basischemikalienproduktion sind wir ein wichtiger Wegbereiter, um unsere Kunden bei der Dekarbonisierung ihrer Wertschöpfungsketten zu unterstützen.“ Die BASF hat sich verpflichtet, die CO2-Emissionen bis 2030 um 25 % zu reduzieren und bis 2050 Netto-Null-CO2-Emissionen zu erreichen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf digitalen und datengesteuerten Wertschöpfungsmodellen, die Kunden des Unternehmens auf dem Weg in eine CO2-neutrale Zukunft unterstützen sollen. In diesem Bereich hat die BASF eine digitale Anwendung zur Berechnung der CO2-Emissionen von rund 45.000 BASF-Verkaufsprodukten eingeführt.

Verbesserte Herstellung von Kunststoffen

Die Hose des Outdoor-Sport-Unternehmens Vaude basiert auf chemisch recycelten Altreifen. (Foto: Vaude/Attenberger)

Die Hose des Outdoor-Sport-Unternehmens Vaude basiert auf chemisch recycelten Altreifen. (Foto: Vaude/Attenberger)

„In der Make-Phase geht es darum, die Herstellung von Kunststoffen zu verbessern – vom Produktdesign über die Auswahl von Rohstoffen bis hin zum Herstellungsprozess selbst“, erklärt Jung. Auf der K 2022 wird die BASF Lösungen vorstellen, die den Product Carbon Footprint entlang der gesamten Wertschöpfungskette verschiedener Industrien transparent machen und reduzieren. So ist die BASF beispielsweise Mitglied von Catena-X, einem Gemeinschaftsprojekt der Automobilindustrie zum Aufbau eines datengestützten Ökosystems.

Die BASF wird außerdem eine Reihe von Lösungen zeigen, die den Product Carbon Footprint durch den Einsatz von erneuerbaren oder recycelten Rohstoffen reduzieren, wie zum Beispiel das Styrenics-Portfolio für die Verpackungs- und Bauindustrie. Die Biomassenbilanz-zertifizierten Materialien der BASF werden auch von Kunden aus der Möbelindustrie oder einer Sicherheitsschuhmarke verwendet. Diese bietet einen klimaneutralen Sicherheitsschuh an, der das Biomassenbilanz-Polyurethan der BASF enthält, das nach REDcert2 zertifiziert ist. Ein weiteres Beispiel, wie Kunststoffe und damit Konsumgüter nachhaltiger hergestellt werden können, sind Outdoor-Hosen aus Ultramid Ccycled, einem PA 6 der BASF, das aus chemisch recycelten Altreifen hergestellt wird.

Verbesserte Leistung von Kunststoffen

„Kunststoffe haben viele Nachhaltigkeitsvorteile“, betont Jung. „In der Use-Phase ihres Lebenszyklus spielen Kunststoffe all ihre Stärken aus: Sie verbessern die Energieeffizienz durch ihr geringes Gewicht, sie verlängern den Produktlebenszyklus durch ihre Robustheit und ihre Spitzenleistung. Zudem ermöglichen sie nachhaltigere Anwendungen in Bereichen wie E-Mobilität und Haushalt.“

Der Leistungsschutzschalter Resi9 besteht aus einem flammhemmenden PA 6, das aus Pyrolyseöl auf Basis von Altreifen gewonnen wird. (Foto: Schneider Electric)

Der Leistungsschutzschalter Resi9 besteht aus einem flammhemmenden PA 6, das aus Pyrolyseöl auf Basis von Altreifen gewonnen wird. (Foto: Schneider Electric)

Auf der K 2022 wird die BASF mehrere Beispiele dafür zeigen, dass Kunststoffe Hochleistungsmaterialien für Nachhaltigkeit sind: Mit dabei sind sichere und langlebige Polyamide für Hochspannungskomponenten in der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität. Auch ein umweltfreundlicher Leitungsschutzschalter (MCB) für die E&E-Branche wird gezeigt, der zu 100 % aus einem recycelten PA-6-Compound auf Basis von Pyrolyseöl aus Altreifen besteht – ohne Einbußen bei der Robustheit des MCBs. BASF-Kunststoffe können zur Verbesserung der Energieeffizienz beitragen, zum Beispiel für Kunden aus der Kühlindustrie, die hohe Anforderungen erfüllen müssen, um das höchste Energielabel zu erhalten.

Verbesserte Recyclingmethoden für Kunststoffe

Der vollständig recycelbare Flex Perch Stool besteht aus PA 6, das aus einem Abfallstrom der Elektronikproduktion stammt. (Foto: Steelcase)

Der vollständig recycelbare Flex Perch Stool besteht aus PA 6, das aus einem Abfallstrom der Elektronikproduktion stammt. (Foto: Steelcase)

„Die entscheidende Frage bei Kunststoffen ist, was mit ihnen am Ende ihres Lebens passiert“, betont Jung. „Damit wir eine echte Kreislaufwirtschaft erreichen, müssen wir das Recycling von Kunststoffen deutlich verbessern, um den Kreislauf zu schließen.“

Um die Recycle-Phase der Plastics Journey voranzutreiben, bietet die BASF mehrere Produktpakete an, die alle bestehenden Recyclingmethoden verfolgen und erweitern. Während die BASF-Tochter trinamiX mobile NIR-Spektroskopieanwendungen für die Sortierung und Identifizierung verschiedener Arten von Kunststoffabfällen anbietet, ist IrgaCycle eine neue Reihe von Additiven, die das mechanische Recycling von Kunststoffen verbessern. Beim chemischen Recycling bietet die BASF Produkte an, deren Rohstoffe durch ChemCycling gewonnen werden. Die Recyclingmethoden werden durch das zertifiziert kompostierbare Biopolymer ecovio vervollständigt, das auch auf dem BASF-Stand vorgestellt wird: Es unterstützt das organische Recycling von Lebensmittelabfällen und lebensmittelverschmutzten Verpackungen und trägt so dazu bei, dass Lebensmittelabfälle nicht mehr deponiert oder verbrannt werden müssen.

Diskussionsplattform für Experten

Um dem ganzen Publikum Einblicke in den Co-Creation-Prozess mit Kunden und Partnern zu geben und auf die Plastics Journey mitzunehmen, wird BASF täglich eine Reihe von „Creator Talks“ auf ihrem Stand veranstalten. Bei diesen Gesprächen, die im Vorfeld auf der BASF-Website zur K 2022 und in den sozialen Medien angekündigt werden, diskutieren Experten und Vordenker aus verschiedenen Bereichen über Lösungen für die dringendsten Herausforderungen ihrer Branchen. Die Themen reichen von digitalen Simulationslösungen über Ladeinfrastruktur bis hin zu Recyclinglösungen.

www.plastics.basf.com

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