07.10.2024
Asahi Kasei

Breites Spektrum an Polymerwerkstoffen

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Lesedauer: 5 Minuten.

Das japanische Technologieunternehmen wird auf der Fakuma 2024 Materialien für vielfältige Anwendungen vorstellen. Dazu gehören Thermoplaste für das Wärmemanagement in Elektrofahrzeugen, ein neues TPE für Sichtteile im Fahrzeuginnenraum sowie ein CNF/PA-Verbundwerkstoff für den 3D-Druck.

Asahi Kasei, Tokio (Japan), wird seine Materialien in den drei Bereichen: Compact & Safe EV Batteries, Improved Connectivity & Lightweighting sowie Sustainable Material Life Cycle präsentieren.

Für das Thema Batterie stellt das Unternehmen den modifizierten Polyphenylenether (mPPE) Xyron vor. Dieses Material bietet einen hohen nichthalogenen Flammschutz sowie eine geringe Ionenauswaschung. Damit eignet es sich für Anwendungen im Wärmemanagement von EV-Batterien. Auf der Fakuma wird Asahi Kasei mehrschichtige Kühlrohre zeigen, die keine Klebeschicht benötigen und aus einem Verbundwerkstoff aus Leona PA auf der Außenseite und Xyron auf der Innenseite bestehen. Diese Rohre bieten gute Biegeeigenschaften, eine hohe Hydrolysebeständigkeit und eine geringe Ionauswaschung.

Werkstoffe für verbesserte Konnektivität und HMI

Um der steigenden Nachfrage nach 5G-Anwendungen nachzukommen, führt Asahi Kasei derzeit neue Typen seines Allround-Materials Xyron PPE auf dem europäischen und nordamerikanischen Markt ein. Durch die Kombination von PPE mit anderen Polymeren wie PPS oder PS verfügt diese Familie von Hochleistungscompounds über gute dielektrische Eigenschaften und einen hohen Flammschutz. Gemeinsam mit dem Tokyo Institute of Technology hat das Unternehmen den Prototyp einer Kunststoffantenne entwickelt, bei der ein neuer PPE-Typ zum Einsatz kommt. Diese Sorte bietet eine hohe Wärmebeständigkeit und einen stabilen, niedrigen linearen Ausdehnungskoeffizienten über einen großen Temperaturbereich. Dadurch eignet sich dieses Material für die Beschichtung von Kunststoffen und den Ersatz von Metall in Komponenten, die eine hohe Präzision erfordern.

Die Kühlrohre aus PA und mPPE ohne Klebeschicht bringen eine hohe Hydrolysebeständigkeit mit. (Foto: Asahi Kasei)

Die Kühlrohre aus PA und mPPE ohne Klebeschicht bringen eine hohe Hydrolysebeständigkeit mit. (Foto: Asahi Kasei)

Von Head-up-Displays in Fahrzeugen bis hin zu Head-Mounted-Displays und Smart Glasses – die Anforderungen an Gewicht und Design von optischen Geräten sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. AZP ist ein transparenter Kunststoff, der laut Hersteller die optischen Eigenschaften konventioneller Polymere übersteigt. Mit einer Doppelbrechung von nahezu null, die der von Glas entspricht, und einer guten Designfähigkeit ermöglicht dieses Material eine hohe Durchlässigkeit und geringe Farbverfälschungen aus allen Winkeln. Seine im Vergleich zu Glas überlegene Verarbeitbarkeit ermöglicht die großindustrielle Herstellung von spritzgegossenen optischen Komponenten.

Das transparente Polymer AZP bringt die optischen Eigenschaften von Glas mit. (Foto: Asahi Kasei)

Das transparente Polymer AZP bringt die optischen Eigenschaften von Glas mit. (Foto: Asahi Kasei)

Des Weiteren entwickelt Asahi Kasei derzeit ein thermoplastisches Styrol-Block-Copolymer (SEBS) für Oberflächen im Automobilinnenraum, die eine gute Haptik und einen weichen Touch erfordern. Herkömmliche Ansätze verwenden unterschiedliche Materialien und Produktionstechnologien für Oberflächen-, Schaum- und Trägerschicht in Instrumententafeln, Türverkleidungen, Armlehnen oder Mittelkonsolen von Fahrzeugen. Das neue SEBS-Material eignet sich sowohl für Oberflächen als auch für die hinterliegende Schaumschicht. Beide Schichten können in einem Schritt durch ein core-back Spritzgießverfahren geformt werden.

Das neue SEBS erleichtert die Herstellung und das Recyling von Automobil-Innenraumkomponenten. (Foto: Asahi Kasei)

Das neue SEBS erleichtert die Herstellung und das Recyling von Automobil-Innenraumkomponenten. (Foto: Asahi Kasei)

Die Verbindung mit der auf PP basierenden Trägerschicht ist im gleichen oder einem separaten Verfahrensschritt möglich. Die starke chemische Bindung zwischen allen Schichten macht zusätzliches Verkleben überflüssig. Das neue SEBS von Asahi Kasei trägt damit dazu bei, die Gesamtzahl der Materialien zu reduzieren, den Herstellungsprozess zu vereinfachen und die Recyclingfähigkeit der Innenraumkomponenten zu verbessern.

CNF/PA-Compound für 3D-Druck

Asahi Kasei wird weiterhin eine biobasierte und biologisch abbaubare Zellulosenanofaser (CNF) vorstellen. Dieses Material wird aus Baumwoll-Linter – ein Nebenprodukt der Baumwollernte – hergestellt und bringt eine hohe Hitzebeständigkeit und Netzwerkbildung mit. CNF-verstärktes Polyamid eignet sich durch seine guten mechanischen Eigenschaften, einer hohen Maßgenauigkeit und einer glatten Oberflächenanmutung für Anwendungen im 3D-Druck.

Das neue Compound aus PA und Zellulosenanofasern eignet sich für 3D-Druck-Anwendungen. (Foto: Asahi Kasei)

Das neue Compound aus PA und Zellulosenanofasern eignet sich für 3D-Druck-Anwendungen. (Foto: Asahi Kasei)

Das Unternehmen wird außerdem seine umfassenden Lösungen für einen nachhaltigen Materialkreis-lauf von PA66 unter Verwendung einer neuen Technologie für das chemische Recycling präsentieren. Gemeinsam mit dem japanischen Partnerunternehmen Microwave Chemical arbeitet das Unterneh-men an einer Recyclingmethode für PA66 unter Verwendung von Mikrowellen. Mit dem Prozess kön-nen die Monomere Hexamethylendiamin (HMD) und Adipinsäure (ADA) mit geringem Energieaufwand und hoher Ausbeute extrahiert und für die Herstellung von neuem PA66 wiederverwendet werden.

Parallel dazu wird Asahi Kasei zum ersten Mal in Europa die Entwicklung eines neuen lösungsmittel-basierten Recyclingverfahrens vorstellen. Hochwertiges PA66 kann somit aus Prozessabfällen und PCR-Materialien, wie Airbags, gewonnen werden.

fakuma.asahi-kasei.eu/de

Schlagwörter

Fakuma 2024
Halle: B5
Stand: 5319

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