30.11.2020
APK

Rezyklateinsatz in Kosmetikverpackungen

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Lesedauer: 3 Minuten.

Der Newcycling-Prozess der APK AG, Merseburg, mit seiner lösemittelbasierten Recyclingtechnologie erzeugt Kunststoffrezyklat von nahezu neuwertiger Qualität, das sich für den Einsatz in Kosmetikverpackungen eignet. „Wir wollen die Lücke zwischen Qualität […]

Rezyklat Mersalen LDPE NCY, hergestellt mit dem Newcycling-Prozess. (Foto: APK)

Rezyklat Mersalen LDPE NCY, hergestellt mit dem Newcycling-Prozess. (Foto: APK)

Der Newcycling-Prozess der APK AG, Merseburg, mit seiner lösemittelbasierten Recyclingtechnologie erzeugt Kunststoffrezyklat von nahezu neuwertiger Qualität, das sich für den Einsatz in Kosmetikverpackungen eignet. „Wir wollen die Lücke zwischen Qualität und Anforderung schließen und so einen Kreislauf für Verpackungen ermöglichen“, bestätigt Klaus Wohnig, Vorstandsvorsitzender bei APK. Vor diesem Hintergrund beauftragte APK eine detaillierte Risikobewertung sowie zwei toxikologische Gutachten für ihre LDPE-Rezyklate Mersalen. Die Analyse der zufällig ausgewählten Rezyklatproben bestätigte den hohen Reinheitsgrad und bescheinigte, dass sowohl REACH-Anforderungen als auch Bestimmungen der Richtlinie über die allgemeine Produktsicherheit sowie der Verordnung über kosmetische Mittel erfüllt werden.

Abgesehen von PET-Rezyklaten aus Getränkeflaschen verfügen laut APK derzeit viele recycelte Kunststoffe nicht über eine ausreichende Reinheit, um sie in Lebensmittelverpackungen zu verwenden. Auch für Kosmetikverpackungen gebe es bislang kaum geeignetes Rezyklat. Sollen hier neue Kunststoffe vermehrt durch Sekundärrohstoffe ersetzt werden, müssen Qualitätsstandards für den Einsatz von Rezyklaten in Kosmetikverpackungen entwickelt und durch innovative Recyclingtechnologien umgesetzt werden.

Derzeit verwendet APK pre-consumer LDPE/PA-Mehrschichtfolien als Rohstoff für den Newcycling-Prozess. Das Prüfunternehmen Eurofins führte eine umfassende Migrationsanalyse auf Basis von Zufallsproben von Rezyklaten der Marke Mersalen LDPE NCY sowie von verschiedenen pre-consumer Materialien durch. Spezifische Migrationstests hätten bestätigt, dass die Rezyklate einen deutlich höheren Reinheitsgrad aufweisen als Kunststoffrezyklate aus mechanischen Standardprozessen, heißt es in Merseburg. So reduziere der Reinigungsschritt des Newcycling-Prozesses beispielweise Caprolactam, eine Verunreinigung, die im Eingangsmaterial enthalten ist, zu über 90 %. In den verschiedenen Analysen wurden keine signifikanten Mengen von besonders besorgniserregenden Stoffen (SVHC) gefunden, wie in REACH EG 1907/2006 dargelegt.

Auf der Grundlage der Risikobewertung wurden 2020 zwei toxikologische Gutachten von unabhängigen Experten erstellt. Ziel war es, die Verwendung von Mersalen LDPE NCY für flexible und starre Verpackungsanwendungen für Kosmetika wie Cremes (Leave-on-Szenario) und Shampoos (Rinse-off-Szenario) sowie verschiedene Körperpflegeprodukte (z. B. Hygienetücher, Feuchttücher, Windeln und Toilettenpapier) zu evaluieren. Sowohl die Verwendung durch Erwachsene als auch durch Kinder und Babys wurde berücksichtigt.

Beide Bewertungen kamen zu dem Schluss, dass Mersalen LDPE NCY von angemessener Qualität sind und sicher für die genannten Anwendungen verwendet werden können. Die Rezyklate erfüllen die gesetzlichen Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 122372009 über kosmetische Mittel sowie der Richtlinie 2001/95/EG über die allgemeine Produktsicherheit. Die Gutachten kamen zu dem Schluss, dass gesundheitsbezogene Probleme oder Krankheiten bei Erwachsenen, Kindern und Säuglingen, aufgrund von nicht absichtlich zugesetzten Stoffen, vollständig ausgeschlossen werden können.

„Um die statistische Repräsentativität zu stärken, wird die APK das Reinigungspotenzial ihres physikalischen, lösemittelbasierten Prozesses Newcycling mit Blick auf unterschiedliche pre- und post-consumer Stoffströme untersuchen”, sagt Hagen Hanel, Leiter Forschung und Entwicklung bei APK. Das erklärte Ziel ist, mittelfristig die Zulassung für Lebensmittelkontakte für Mersalen LDPE NCY zu erhalten. Die APK ist an mehreren entsprechenden Forschungsprojekten beteiligt.

www.apk-ag.de

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