25.07.2024
APK

Recyclingtechnologie hochskaliert

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Lesedauer: 3 Minuten.

Das Unternehmen hat seine firmeneigene Newcycling-Technologie erfolgreich für das Recycling von Post-Consumer-Kunststoffabfällen skaliert. Zielprodukte für das LDPE-Rezyklat sind sensible Anwendungen, wie Verpackungen im Personal-Care-Bereich.

„Wir konnten den Labormaßstab um das 200-fache erhöhen und sind damit bei einem industriellen Maßstab angelangt“, erläutert Dr. Robert Marx, Technikvorstand der APK AG, Merseburg. „Die Entwicklung des Newcyclings schreitet kontinuierlich voran, auch während des vorläufigen Eigenverwaltungsverfahrens, in dem sich die APK AG aktuell befindet. Unser Post-Consumer-Prozess läuft Tag für Tag reibungslos und die Qualität der entsprechenden Newcycling-Rezyklate ist beeindruckend. Sensible Anwendungen wie Verpackungen im Personal-Care-Bereich werden einen wichtigen Markt für unser LDPE-Rezyklat darstellen.“

Im APK Newcycling Competence Center im Industriepark Höchst wird die Skalierung des Recyclingverfahrens vorangetrieben. (Foto: APK)

Im APK Newcycling Competence Center im Industriepark Höchst wird die Skalierung des Recyclingverfahrens vorangetrieben. (Foto: APK)

Newcycling kombiniert mechanische Voraufbereitungsschritte mit lösemittelbasierten Reinigungs- und Trennungsverfahren. Dies ermöglicht der werkstofflichen Technologie, komplexe, flexible Verpackungsabfälle – wie Mehrschichtfolien – effizient zu recyceln und sortenreine Rezyklate zu gewinnen. Nachdem sie zuerst auf Basis von Abfällen aus der Mehrschichtfolienproduktion skaliert und bis zu kommerziellen LDPE- und PA-Produkten erprobt wurde, widmet sich Newcycling nun Post-Consumer-Abfällen. „Wir streben nach der höchstmöglichen Rezyklatqualität und einem minimalem Umweltfußabdruck“, erklärt Dr. Robert Marx. Post-Consumer-LDPE-Rezyklate von APK reduzieren laut Hersteller Emissionen im Vergleich zu Neuware um mindestens 50 %.

Die erfolgreiche Skalierung des Post-Consumer-Newcyclings wurde dank des Tochterunternehmens APK Newcycling Competence Center GmbH (APK NCC) zügig vorangetrieben. Im Jahr 2022 erwarb die APK AG das Technikum im Industriepark Höchst, Frankfurt am Main. „Die wichtigste Aufgabe unserer Pilotanlage besteht darin, die von der APK AG entwickelten Verfahren für die spätere Produktion vorzubereiten und zu optimieren“, so Dr. David Blum, Geschäftsführer des APK NCC und Betriebsleiter des Technikums. Nicht nur das Volumen konnte um das 200-fache gesteigert werden – auch die Qualität der Rezyklate konnte mit Blick auf Entfärbung und Ausbeute erfolgreich reproduziert und verbessert werden. „Wir haben gezeigt, dass Rezyklate aus unseren Kampagnen für Personal-Care-Anwendungen, insbesondere für Cosmetic-Rinse-Off-Anwendungen, verwendet werden können. Externe Toxikologen vom Fraunhofer IVV haben dies anhand unserer Daten bestätigt“, erläutert Hagen Hanel, Leiter Technologie und Wissenschaft.

Herausforderung für Rezyklate

Kunststoffrezyklate, die die anspruchsvollen Qualitätsanforderungen für den Einsatz im sensiblen Bereich Personal-Care- und Kosmetikverpackungen erfüllen, sind knapp. Die aktuellen Änderungen der EU-Verpackungsverordnung treiben die Nachfrage weiter an. Harmonisierte toxikologische Richtlinien und Normen können das Vertrauen im Markt stärken und die Verwendung von Post-Consumer-Rezyklaten, insbesondere von Polyolefinen, fördern. Das CosPaTox-Konsortium („Cosmetics, Packaging and Toxicology“) veröffentlichte im April 2024 einen Leitfaden mit umfassenden Empfehlungen für die Sicherheitsbewertung von recycelten Kunststoffen in Kosmetik- und Reinigungsverpackungen. APK hat als Mitglied des Konsortiums zur Expertise in den Richtlinien beigetragen. Die Qualitätseinstufungen der Newcycling-Rezyklate werden entsprechend vorgenommen.

Restrukturierung und Newcycling-Expansion als nächste Schritte

„Mit Hilfe unserer Pilotierung reduzieren wir Investitions- und Herstellungskosten für künftige Werke, ermöglichen weitere Produkt- und Technologieentwicklungen und schaffen damit eine wichtige Grundlage für die erfolgreiche Restrukturierung und eine künftige Expansion mit neuen Investoren der APK“, erklärt Dr. Robert Marx.

Seit Ende Mai saniert sich die APK AG im Rahmen eines Eigenverwaltungsverfahrens. Die Unternehmensziele, des Erhalts der APK AG in Merseburg sowie des Baus weiterer Großwerke für das Newcycling von Post-Consumer-Verpackungsabfällen, bleiben nach Angaben des Unternehmens vorrangig.

www.apk.group

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