Auch in diesem Jahr ergreift die österreichische Wittmann- Gruppe, Wien, auf der Fakuma in Friedrichshafen die Gelegenheit, ihre Neuentwicklungen auf den unterschiedlichsten Gebieten vorzustellen. Der Peripheriegeräte-Hersteller präsentiert Lösungen in Sachen: […]
Auch in diesem Jahr ergreift die österreichische Wittmann- Gruppe, Wien, auf der Fakuma in Friedrichshafen die Gelegenheit, ihre Neuentwicklungen auf den unterschiedlichsten Gebieten vorzustellen. Der Peripheriegeräte-Hersteller präsentiert Lösungen in Sachen:
Automatisierung
Schüttguttechnik
Durchflusstechnik sowie
Mühlentechnik.
Neue Angusspicker und erweiterte Robotertechnik
Einmal abgesehen von den integrierten Systemen, die gemeinsam mit Spritzgießmaschinen von Wittmann Battenfeld gezeigt werden, konzentriert sich die Präsentation der neuen Automatisierungslösungen auf zwei Schwerpunkte: zum einen die Erweiterungen bei den Servorotationsachsen der Roboter, andererseits die Entnahme von Angüssen mit pneumatischen bzw. servobetriebenen Geräten.
Die neuen Angusspicker WP80 und WS80 verweisen auf den hohen Stellenwert für zeitgemäßen Lösungen zur Angussentnahme. Die hierfür zum Einsatz kommende neue Steuerung Net8 kann plattformübergreifend implementiert werden. Und beide Geräte – sowohl der pneumatische Angusspicker WP80 als auch der Servoangusspicker WS80 – nutzen dieselbe Software, was zusätzliche Möglichkeiten in diesem Bereich eröffnet. Beispielsweise besteht einer der Vorteile darin, dass ohne besonderen Aufwand für die Schulung des Bedienpersonals leicht von einem pneumatischen Picker zu einer Servolösung gewechselt werden kann. Der WS80 wird in zwei Varianten angeboten: entweder als in die Maschinensteuerung Unilog B6 integrierte Lösung oder als Stand-alone-Version.
Doch nicht nur Neueinführungen können in Augenschein genommen werden, auch bei den schon bestehenden Baureihen wurden zahlreiche Modifikationen vorgenommen. So wird das Erfolgsmodell W818, von dem bis zum jetzigen Zeitpunkt über 5.000 Exemplare gebaut wurden, ab sofort mit einer verlängerten Achse angeboten. Diese Systemerweiterung ermöglicht es nun, dieses Gerät, das eine Traglast von 6 kg bewältigt, noch flexibler in Verbindung mit anderer Automatisierung einzusetzen bzw. auch für die Ablage im Bereich hinter der Schließplatte der Spritzgießmaschine heranzuziehen. Hieraus resultiert eine noch einmal erhöhte Variabilität hinsichtlich der Möglichkeiten, die Spritzgießmaschine in einer Produktionshalle zu positionieren. Die verlängerten Achsen sind standardmäßig mit Zahnstange und Ritzel ausgestattet, um so der Problematik der Riemenspannung bei langen Hüben entgegenzuwirken.
Auf dem Sektor der Geräte für mittelgroße (3.000 – 12.000 kN) und große Maschinen (12.000 – 40.000 kN) werden auf der diesjährigen Fakuma Lösungen mit neuen Zusatzachsen vorgestellt. Bei diesen Überarbeitungen lag das Hauptaugenmerk auf erhöhter Dynamik, bei gleichbleibender Steifigkeit der Achsen. Darüber hinaus wurden noch Optimierungen an den Gehäusen vorgenommen, was für die im eigenen Haus entwickelten Drehachsen zu noch kompakteren Abmessungen führte.

Das neue Fördergerät Feedmax B203 net steht für höhere Materialdurchsätze und längere mögliche Förderwege. (Foto: Wittmann)
Mehr Material auf längeren Wegen
Das neue Fördergerät Feedmax B203 net verbindet die Vorteile des Einzelfördergeräts Feedmax S3 net mit denen der Zentralfördergeräte Feedmax B200. Die praktische Neuschöpfung mit der Anmutung eines Einzelfördergeräts erreicht durch die Kombination mit leistungsstarken Gebläsen höhere Materialdurchsätze und bewältigt längere Förderwege.
Die Zusatzbezeichnung „net“ bringt die Möglichkeit zum Ausdruck, dass über eine einzige Touch-Fernsteuerung auch mehrere Geräte gleichzeitig verwaltet werden können. Das selbsterklärende farbige Display der Steuerung verfügt über eine Statusanzeige und ermöglicht die Einstellung von Förderzeiten, Dosierverhältnissen und Abreinigungszyklen für bis zu sechs Geräte.
Der Feedmax B203 net ist aus Edelstahl gefertigt, und für seine Auslassklappe und die Statusanzeige ambiLED haben die Wittmann-Einzelfördergeräte Pate gestanden, wobei die LED-Anzeige ermöglicht, den aktuellen Betriebsstatus des Geräts aus weiterer Entfernung abzulesen. Die Anzeige signalisiert das Fehlen von Material im Förderprozess, was etwa eintreten kann, wenn der Materialbehälter erneut befüllt oder gewechselt werden muss. Derart lässt sich ein Maschinenstillstand bzw. Produktionsausfall sehr einfach verhindern.
Der Materialeinlass des neuen Fördergeräts besteht ebenfalls aus Edelstahl und setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Zum einen aus einem massiven Edelstahl-Gussteil mit rund 5 mm Wandstärke, zweitens aus einer Reduzierung aus Edelstahl. Diese ist über einen Spannring mit dem Gussteil verbunden und dient dem Anschluss des Förderschlauchs. Der Feedmax B203 net kann mit Vakuumerzeugern mit einer Leistung von bis zu 7,5 kW kombiniert werden – ein Wert, der von der Baureihe B200 übernommen wurde. Der klappbare Deckel existiert vollkommen getrennt von jeglichen Anschlüssen, und lässt sich so sehr einfach für eventuell anfallende Reinigungsarbeiten öffnen. Die abgeschrägte Öffnung ermöglicht die bequeme uneingeschränkte Erreichbarkeit des gesamten Förderer-Innenraums.
Kühlflüssigkeit intelligent überwacht und geregelt
Der neue intelligente Durchflussregler Flowcon plus hält über ein Proportionalventil und durch verschleißfreie Durchflussmessung sowohl den Durchfluss als auch die Temperatur über die gesamte Produktionsdauer reproduzierbar konstant.
Das Gerät überwacht permanent die Durchflussmenge, die einen Kühlkanal passiert. Störende Faktoren wie die Verengung von Kühlkanälen oder Druckschwankungen im Kühlsystem werden erkannt und über den Einsatz von Schrittmotoren, die die alten Handregulierventile ersetzen, proportional nachgeregelt. Diese Schrittmotoren treiben die Feinregulierventile des Flowcon plus an. So werden Unregelmäßigkeiten in der Temperaturführung verhindert, was letztlich zu besserer Teilequalität beiträgt.
Der kompakte Aufbau ermöglicht die Montage an den Aufspannplatten der Spritzgießmaschine; so werden lange Schlauchverbindungen zum Werkzeug und hohe Druckverluste vermieden.
Der Flowcon plus bietet die Möglichkeit, bis zu 4 × 12 Kreise mittels Datenkabel miteinander zu verbinden. Das Gerät kann in die Maschinensteuerung integriert oder als Stand-alone-Lösung über ein Touchscreen-Display bedient werden.
Zahnwalzenmühle jetzt kleiner und leichter
Den jüngsten Zugang in der Riege der Wittmann-Zahnwalzenmühlen stellt das neue Modell Junior 3 Compact dar, eine Mühle, die speziell für die Vermahlung harter und spröder Materialien konzipiert wurde. Sie findet ihren Einsatzort direkt neben der Spritzgießmaschine und stellt eine platzsparende Lösung dar. In besonderer Weise eignet sie sich für die Vermahlung von Angüssen, die ihr von Robotern oder über Fließbänder zugeführt werden können.
Die neue Mühle hat gegenüber ihrem Vorgängermodell an Kompaktheit gewonnen, sie ist um 30 % kleiner und leichter geworden. Zusätzlich verfügt sie über alle bekannten Parameter einer Wittmann-Zahnwalzenmühle. Sie erzeugt ein gleichmäßiges Mahlgut, wobei die niedrige Rotordrehzahl dafür sorgt, dass dieses keine thermische Schädigung erfährt. Darüber hinaus ist sie bedienerfreundlich und auf einfache Weise zu reinigen.
Die Junior 3 Compact bewältigt einen Materialdurchsatz von 30 kg/h. Ihre Mahlkammer weist Dimensionen von 240 × 467 mm auf.
Auf der Fakuma 2015: