Die Wittmann Battenfeld GmbH, Kottingbrunn (Österreich), präsentiert auf der Fakuma anhand zweier Exponate seine Expertise im Bereich der Medizintechnik. Schon in den letzten Jahren hat Wittmann Battenfeld vor allem mit […]
Die Wittmann Battenfeld GmbH, Kottingbrunn (Österreich), präsentiert auf der Fakuma anhand zweier Exponate seine Expertise im Bereich der Medizintechnik.
Schon in den letzten Jahren hat Wittmann Battenfeld vor allem mit seinen elektrischen Maschinen der EcoPower- und der MicroPower-Baureihen gezeigt, dass die Technologien des Unternehmens für Anwendungen im Reinraum geeignet sind. Basierend auf diesen Erfahrungen hat das Unternehmen beschlossen, seine Aktivitäten im Bereich der Medizintechnik auszubauen und die Maschinen entsprechend den aktuellen Anforderungen für Kunden aus der Medizintechnik weiterzuentwickeln.
Zu diesem Zweck wurde entschieden, zunächst die vollelektrische EcoPower in Medical-Ausführung aufzulegen und diese in der Folge im Reinraum zu qualifizieren. Dazu wurde ein Reinraum nach ISO-Klasse 6 der Firma Max Petek Reinraumtechnik im Wittmann Battenfeld-Werk in Kottingbrunn installiert und die Maschine auf Herz und Nieren geprüft. Gleichzeitig ist für Maschinen in Medical-Ausführung die Maschinendokumentation auf GMP-Standard (Good manufacturing practice) verfügbar. Damit schafft Wittmann Battenfeld die erforderlichen Voraussetzungen, um den Bedürfnissen des Marktes in Hinblick auf die Dokumentation der Maschinenfähigkeit und der Software zu entsprechen. Die Messungen im Reinraum werden sowohl im Trockenlauf als auch unter Produktionsbedingungen durchgeführt, um eine möglichst klare und präzise Aussage hinsichtlich der Emissionen der Anlage zu erhalten. Mit der Installation des Reinraums besteht nun für Kunden des Unternehmens die Möglichkeit, bei Werkzeugabnahmen am Standort in Kottingbrunn unter Echtbedingungen zu produzieren.
Bei der Weiterentwicklung der vollelektrischen EcoPower für den Reinraum wurde besonderes Augenmerk auf die Optimierung des Werkzeuginnenraums gelegt, der mit glatten Flächen, Edelstahl-Abdeckungen sowie abgedeckten Führungsschienen ausgestattet ist. Die Abluftleitungen der Pneumatikventile werden gesammelt aus dem Reinraum hinausgeführt. Darüber hinaus ist die komplette Maschine mit einem Wasserkühlsystem mit geschlossenem Kühlkreislauf, einer Alkohol- und Lösungsmittel beständigen Speziallackierung, vernickelten Aufspannplatten mit verschlossenen Gewindebohrungen als auch einer Laminar Flow Box, die den Werkzeuginnenraum mit partikelarmer Luft versorgt, versehen. Alle Öffnungen im Werkzeugbereich als auch die Gewinde der Aufspannplatten sind verschlossen. Darüber hinaus senken die Isolierungen der Schneckenzylinder die Emissionen auf die Umgebung. Für die Schmierung werden ausschließlich Food-grade-Schmierstoffe eingesetzt.
MicroPower und SmartPower ebenfalls qualifiziert
Auf der Fakuma wird die Funktionalität der EcoPower in Reinraumausführung anhand der Herstellung eines Kontaklinsentrays aus PP auf einer EcoPower 110/350 demonstriert. Die Messemaschine ist zusätzlich zu den bereits genannten Features mit einer Separierung für Gut- und Schlechtteile und einem unter der Schließeinheit angebrachten gekapselten Reinraumförderband der Firma Max Petek Reinraumtechnik ausgestattet. Die Teile fallen frei auf das gekapselte Reinraumförderband und werden in einen Laminar-Flow-Arbeitsplatz befördert.
Als zweites Exponat zum Medizintechnik-Schwerpunkt wird eine MicroPower 15/10 in Medizintechnik-Ausführung ausgestellt. Auf der Maschine wird mit einem 1-fach-Werkzeug der Firma Ernst Wittner GmbH ein Mikrokatheter aus PEEK mit einem Gewicht von ca. 20 mg, der zum Sampling im peripheren Gewebe genutzt wird, hergestellt. Die ausgestellte Maschine ist eine komplette Reinraumfertigungszelle mit integriertem Drehteller, Entnahmehandling, integrierter Qualitätskontrolle mittels Bildverarbeitung, sowie einem Reinraummodul, das eine Reinluft der Klasse 6 nach ISO 14644-1 ermöglicht. Die Teile werden im Reinraum produziert, geprüft und abgelegt.
Auf der Fakuma 2015: