10.04.2025
VDMA

Robotik für AM für Robotik

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Lesedauer: 4 Minuten.

Das Zusammenspiel von Additive Manufacturing (AM) und Robotik steht im Zentrum des diesjährigen Forums der VDMA-Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing auf der rapid.tech 3D Mitte Mai in Erfurt.

Unter der Überschrift „AM4industry – Using & Enabling Robotics“ zeigen Fachleute aus Industrie und Forschung am 13. Mai 2025 die Potenziale auf, die aus der Verbindung von AM und Robotik erwachsen. VDMA Additiv Manufacturing ist erneut ideeller Träger der Erfurter Fachveranstaltung.

Klebriger Kuchenteig, aus Kunststoff gespritzte Blumentöpfe und gefräste Metallteile haben auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun. Additive Manufacturing ist hier das verbindende Element. AM-gedruckte Werkzeuge optimieren die Teigverarbeitung, die Handhabung von Kunststoffteilen sowie die Bauteilfertigung in der Werkzeugmaschine. Diese und weitere Beispiele stehen im Mittelpunkt des VDMA-Fachforums zu AM und Robotik.

„Wir zeigen auf, weshalb und wie additive Fertigung und Robotik ein perfektes Paar bilden. Zum einen stellen unsere Referenten aus Industrie und Forschung dar, wie Robotertechnik dazu beiträgt, additive Prozesse zu optimieren. Zum anderen demonstrieren sie, wie die additive Fertigung die Produktionsabläufe verbessert – querbeet durch viele Branchen von der Verpackungs- und Lebensmittelindustrie über die Kunststoffverarbeitung bis hin zur Metallbearbeitung“, erläutert Rainer Gebhardt, AM-Experte beim VDMA und verantwortlich für die inhaltliche Ausrichtung des Forums.

Stützstrukturen maschinell entfernen

Wenn es um die Entfernung von Stützstrukturen nach dem additiven Fertigungsprozess geht, dann war das oft manuell mit Flex oder Meißel zu erledigen. Das macht den Prozess nicht nur zeitintensiv, sondern auch fehleranfällig. Toolcraft, Georgensgmünd, hat eine Lösung zur maschinellen Entfernung der Stützstrukturen entwickelt, die sich an industrielle Anforderungen anpassen lässt. Uwe Schulmeister, Bereichsleiter Additive Fertigung bei Toolcraft, wird die Technologie anhand eines praxisnahen Fallbeispiels vorstellen und einen Ausblick auf zukünftige Automatisierungspotenziale für AM-Produktionslinien geben.

Toolcraft hat eine Lösung zur maschinellen Entfernung von Stützstrukturen in der additiven Fertigung entwickelt. (Foto: Toolcraft)

Toolcraft hat eine Lösung zur maschinellen Entfernung von Stützstrukturen in der additiven Fertigung entwickelt. (Foto: Toolcraft)

Dem Robotikeinsatz zur Industrialisierung additiver Fertigungsabläufe widmet sich auch der Vortrag von Dr. Matthias Brück vom Fraunhofer IAPT und Dr. Karsten Heuser von Siemens. Sie nehmen den kompletten End-to-End-Datenfluss in der Systemprogrammierung von der Datengenerierung bis zur nahtlosen Echtzeitintegration in industrielle Anwendungsfälle in den Fokus. Der Schlüsselaspekt ist nicht nur die Automatisierung und Verbesserung bestehender Prozesse, sondern auch die Nutzung möglicher Synergien durch neue Denk- und Herangehensweisen über die gesamte Fertigungskette.

AM-Robotik-Greifer für viele Anwendungen

Im zweiten Teil des Forums demonstrieren Industrievertreter, wie mit AM-gefertigte Greifer-Systeme und weitere Werkzeuge für Robotertechnik Produktionsprozesse effizienter gestaltet werden. „Für diesen Themenblock gab es zahlreiche Vortragseinreichungen von Unternehmen, die ihre Anwendungen präsentieren möchten. Die große Resonanz zeigt, welche Potenziale in diesem Bereich schlummern und branchenübergreifend gehoben werden können“, betont Rainer Gebhardt.

So stellt Martin Neff von Arburgadditive additive multimateriale Greiferlösungen für die Spritzgießautomation vor. Ein Beispiel ist ein Entnahmemodul für Blumentöpfe. Der aus zwei Komponenten bestehende Greifer wird durch die additive Fertigung nicht nur leichter. In ihm können außerdem wesentliche Handhabefunktionen integriert werden, sodass das gesamte Entnahme- und Handlingsystem kompakter und günstiger wird.

Neue Perspektiven für Robotik und Zerspanung

Mit individualisierten Greifer-Systemen für die automatisierte Großserienproduktion in der Metallindustrie befassen sich zwei weitere Vorträge. Jan-Steffen Hötter von Lightway demonstriert an einem Praxisbeispiel den gesamten Entwicklungsprozess von der Konstruktion über die Fertigung bis hin zum einsatzbereiten Bauteil. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf der Optimierung bestehender Prozesse. Die AM-basierten Lösungen eröffnen durch ihre Flexibilität und Kosteneffizienz auch neue Perspektiven für Robotik und Zerspanung.

Michael Brand von Böllhof und Friedemann Lell von DMG Mori stellen ebenfalls Automatisierungslösungen für die Großserienproduktion von Zerspanungsteilen vor, die mittels additiv gefertigter Greifer möglich werden. Sie zeigen u. a. auf, wie die Anpassungsfähigkeit von AM die Zeit bis zur Markteinführung drastisch verkürzt und gleichzeitig dynamische Produktionsanforderungen unterstützt.

Plenums-Diskussion zum Abschluss

Im abschließenden Plenum geht es u. a. um die Frage, welche weiteren AM-Anwendungen es neben Greifer-Systemen im Bereich Robotik gibt. Die Teilnehmer haben darüber hinaus die Möglichkeit, ihre Anmerkungen und Fragen direkt mit den Referenten zu diskutieren.

VDMA-Stand informiert zu Anwendungsbeispielen

Auch an den weiteren Tagen der rapid.tech 3D können sich die Besucher zu den Themen des Forums informieren. So sind u. a. die Demonstratoren, mit denen die Referenten ihre Vorträge visualisieren, über den gesamten Veranstaltungszeitraum am VDMA-Stand in Halle 2 zu sehen. Das Standpersonal steht für Erläuterungen bereit.

www.rapidtech-3d.de

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