Der Dichtungsspezialist hat mit dem Flugzeugbauer Airbus eine Partnerschaft geschlossen, um Dichtungen für Wasserstoffanwendungen zu entwickeln. Ziel von Airbus ist es, bis zum Jahr 2035 ein wasserstoffbetriebenes Verkehrsflugzeug auf den Markt zu bringen.
Im Rahmen des Airbus-Projekts Zeroe entwickelt Trelleborg, Stuttgart, zuverlässige Dichtungen für den Wasserstoffantrieb, damit Airbus verschiedene Konfigurationen und Technologien erforschen kann, um in Zukunft das CO2-reduzierte Fliegen zu gestalten.
„Wir sind stolz und begeistert, dass wir an einem so wichtigen Projekt mitarbeiten können“, erklärt Torben Anderson, Director Aerospace bei Trelleborg Sealing Solutions. „Der Luftverkehr ist für etwa 2,5 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und wir freuen uns, Airbus bei der Verwirklichung seines Ziels zu unterstützen, den Luftverkehr möglichst CO2-neutral zu gestalten. Das entspricht auch unserem Ziel, unsere CO2-Emissionen im Einklang mit dem Pariser Abkommen zu senken. Wasserstoff bietet die Möglichkeit, das Fliegen nachhaltiger zu machen. Da es sich jedoch um das kleinste Molekül handelt, das typischerweise unter kryogenen Bedingungen verwendet wird, stellt es erhebliche Anforderungen an Dichtungen dar. Trelleborg bringt all seine Erfahrung als weltweit führender Anbieter von Dichtungslösungen in das Projekt Zeroe ein.“
Um die notwendige Technologie zu entwickeln, hat Trelleborg am britischen Standort Bridgwater einen Hochdruck-Prüfstand für Tests unter kryogenen Temperaturen konzipiert und aufgebaut. Trelleborg Bridgwater ist ein etabliertes Kompetenzzentrum für die Metall-O-Ringe Wills Rings und die durch Federn vorgespannte Dichtungen Variseal, die häufig in der Öl- und Gasindustrie eingesetzt werden. Somit ein prädestinierter Standort für die Entwicklung von Dichtungen für flüssigen oder gasförmigen Wasserstoff, der zukünftig Flugzeuge von Airbus antreiben soll.
„Erste Tests der Wills Rings zeigen, dass sie eine nahezu einhundertprozentige Gasdichtigkeit unter kryogenen Bedingungen gewährleisten“, ergänzt Peter Bashford, Product Leader bei Trelleborg Aerospace in Bridgwater. „Weitere Versuche mit flexibleren Polymeren bei niedrigen Temperaturen laufen noch, um deren Werkstoffeigenschaften für die Finite-Elemente-Analyse zu bestimmen, die für jedes Design erforderlich ist. Die ersten Tests haben mehrere vielversprechende Ansätze für Dichtungen ergeben und wir sind zuversichtlich, dass wir weiterhin große Fortschritte beim Verständnis kryogener Dichtungstechnologien machen werden.“
Airbus entwickelt verschiedene CO2-reduzierte Antriebstechnologien und Konfigurationen, die die Zukunft des Luftverkehrs bestimmen werden. Es spielt dabei keine Rolle, ob das nächste wasserstoffbetriebene Flugzeug von einem elektrischen Brennstoffzellensystem, einer direkten Verbrennungsgasturbine oder einer hybriden Kombination aus beidem angetrieben wird – alle Konzepte basieren darauf, Wasserstoff als Treibstoff zu nutzen. Während die ökologischen Vorteile von Wasserstoff als Treibstoff gut dokumentiert sind, zeigen sich jetzt die technischen Herausforderungen, die für die praktische und sichere Umsetzung von Wasserstoffantrieben gelöst werden müssen.