Eine neue Verbundfolie, die Transportgüter passiv wärmen oder kühlen kann, zeigt das Thüringische Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e.V. (TITK), Rudolstadt, zur Fakuma. Dank Integration eines Phasen-Wechsel-Materials speichert die Folie […]
„Insulin beispielsweise muss in einer Umgebungstemperatur von 2 bis 8 Grad Celsius transportiert werden, sonst verliert es seine Wirkung“, sagt Projektleiter Martin Geißenhöner vom TITK. Wachsende Nachfrage kommt auch von Unternehmen, die Speisen transportieren. „Einfache Styropor-Boxen sind dafür oft nicht mehr ausreichend, die Zusatzfunktion der Wärmespeicherung macht unsere Entwicklung gerade für Online-Lieferketten sehr interessant“, berichtet Geißenhöner. Anhand solcher Beispiele hat der Wissenschaftler vor der Neuentwicklung der Folie den Bedarf analysiert. Ergebnis: Für den Transport temperatursensibler Güter gibt es bisher nichts Vergleichbares.
Die Transportfolie ist auslaufsicher und bietet eine variabel gestaltbare Oberfläche, die sich an nahezu jedes beliebige Produkt anpassen lässt. Sie kann als Noppenfolie besonders flexibel eingesetzt, zugeschnitten oder verschweißt werden. Eine Platten-Variante ist ebenfalls erprobt worden. „Da sich unser Material thermoplastisch verarbeiten lässt, kann man daraus alle denkbaren Oberflächenstrukturen erzeugen“, sagt Geißenhöner. So kann man beispielsweise auch Plattenmaterial, Verbund- und Spritzgusskörper herstellen.
Ziel des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekts war die Entwicklung einer Transportfolie, die es durch ihre Eigenschaften allein oder in Kombination mit anderen Temperierungsmaßnahmen ermöglicht, geforderte Transporttemperaturen über den gesamten Transportzeitraum hinweg zu realisieren. Das Folienmaterial – ob als Einlage, Auflage, Unterlage oder Umhüllung – ist kompatibel zu allen Oberflächen bekannter Transport- und Aufbewahrungssysteme.
Die Folie kann auch noch mit Zusatzfunktionen, wie antibakteriellen Eigenschaften oder einer reflektierenden Aluminiumfolie ausgestattet werden.