03.03.2025
Im Einsatz bei Thomriss

Spritzgießtechnik für hohe Präzision

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Lesedauer: 8 Minuten.
Dieser PR-Bericht wird Ihnen bereitgestellt von Wittmann Battenfeld.

Der brasilianischen Hersteller von Kosmetikverpackungen mit Fokus auf Augenbrauenstifte und Maskara vereint hochwertige Oberflächen mit einer effizienten Produktion. Spritzgießausrüster Wittmann unterstützt dies mit Maschinen, Automation, Peripherie und viel anwendungstechnischer Beratung.

Tomaz dos Santos ist der Inhaber und Geschäftsführer von Thomriss, Lençóis Paulista (Brasilien). Design ist seine Leidenschaft und das sieht man auch an den Produkten. Besonders stolz ist dos Santos auf den großen Reinraum in der vor zehn Jahren neu errichteten Firmenzentrale in Lençóis Paulista, knapp 280 km nordwestlich der Stadt São Paulo. „Qualität ist unser Topkriterium“, erklärt der CEO. Auf dem Tisch im großen, hellen Besprechungsraum liegen die unterschiedlichsten Verpackungsteile, darunter Lippenstiftgehäuse, Mascara-Röhrchen, Make-up-Tiegel und Tropflaschen für flüssige Präparate.

Hochwertige Kosmetik erwartet auch eine hochwertige Verpackung. Die Oberflächenveredelung von Spritzgießverpackungen ist eine Spezialität von Thomriss. (Foto: Thomriss)

Hochwertige Kosmetik erwartet auch eine hochwertige Verpackung. Die Oberflächenveredelung von Spritzgießverpackungen ist eine Spezialität von Thomriss. (Foto: Thomriss)

Mehr als 50 verschiedene Verpackungsformate sind im Angebot. Für die Spritzgießproduktion ist das eine ungeheuer hohe Zahl. Denn es gilt zu bedenken, dass zum Beispiel ein Lippenstift allein mindestens fünf Werkzeuge erfordert und jedes Produkt in unzählbaren Varianten geordert werden kann. Alle Produkte sind in einem sehr breiten Farbspektrum und mit Farbverläufen erhältlich. Viele Verpackungsteile werden bedruckt, lackiert oder metallisiert. Ins Auge fallen vor allem die in Pink eloxierten Lipgloss- und Eyeliner-Behälter, die besonders edel glänzen.

„Das geht nur mit einer hochpräzisen und sehr sauberen Produktion“, erklärt dos Santos. Jedes noch so kleine Staubkorn und jede noch so feine Unebenheit würde nach dem Metallisieren deutlich ins Auge fallen und zu Ausschuss führen. Grundlage für die perfekten Oberflächen ist die hohe Abformgenauigkeit beim Spritzgießen. 44 Spritzgießmaschinen mit Schließkräften von 1.200 bis 2.400 kN stehen in der Spritzgießhalle. Bei fast allen handelt es sich um SmartPower-Maschinen von Wittmann, Kottingbrunn (Österreich). Mit 65 % der produzierten Verpackungseile ist die Spritzgießverarbeitung der größte Produktionsbereich am Standort.

Insgesamt 44 Spritzgießmaschinen sind im Einsatz. Den Löwenanteil machen mit Linearrobotern ausgerüstete servohydraulische SmartPower-Maschinen von Wittmann aus. (Foto: Wittmann)

Insgesamt 44 Spritzgießmaschinen sind im Einsatz. Den Löwenanteil machen mit Linearrobotern ausgerüstete servohydraulische SmartPower-Maschinen von Wittmann aus. (Foto: Wittmann)

„Die SmartPower-Spritzgießmaschinen vereinen sehr präzise Maschinenbewegungen mit viel Dynamik und einer hohen Effizienz“, erklärt Cássio Luis Saltori, Geschäftsführer von Wittmann Battenfeld do Brasil. „Mit diesen Eigenschaften ist die Baureihe prädestiniert für den Einsatz in der besonders preissensitiven Herstellung von anspruchsvollen Kosmetikverpackungen.“

Die Drive-on-Demand-Antriebstechnik kombiniert reaktionsschnelle Servomotoren mit leistungsstarken Konstantpumpen, was bei einem geringen Energieverbrauch sehr schnelle und zugleich sehr präzise Maschinenbewegungen ermöglicht. Ein zusätzlicher Energiespareffekt ergibt sich durch das Energierückgewinnungssystem KERS, das bei Bremsvorgängen die Bewegungsenergie in elektrische Energie umwandelt. Diese Strommenge kann dann innerhalb der Maschine zum Beispiel für die Zylinderheizung genutzt werden.

Konstante Qualität

Die Automatisierung ist essenzieller Bestandteil der Qualitätsstrategie. (Foto: Wittmann)

Die Automatisierung ist essenzieller Bestandteil der Qualitätsstrategie. (Foto: Wittmann)

Aus der Zusammenarbeit zwischen Wittmann Battenfeld do Brasil und Thomriss, ist längst eine Freundschaft geworden. Tomaz dos Santos und Marcos Cardenal von Wittmann Battenfeld do Brasil kennen sich seit 33 Jahren. 1990 hat dos Santos sein Unternehmen gegründet und die ersten Spritzgießmaschinen beschafft. Obwohl von Beginn an von Wittmann Battenfeld überzeugt, wurde zunächst in Spritzgießmaschinen eines chinesischen Anbieters investiert. Aus Kostengründen, wie der Geschäftsführer berichtet. Die Qualität habe ihn aber nicht überzeugt. Deshalb kommen inzwischen nur noch Maschinen aus der Wittmann-Gruppe ins Werk. Aufgrund der hohen Prozessstabilität und Qualitätskonstanz komme das am Ende günstiger. Nicht zu vergessen der anwendungstechnische Support, den Marcos Cardenal und Cássio Luis Saltori leisten.

Alles aus einer Hand: Die Granulatversorgung erfolgt durchgehend über Wittmann-Peripherie. (Foto: Wittmann)

Alles aus einer Hand: Die Granulatversorgung erfolgt durchgehend über Wittmann-Peripherie. (Foto: Wittmann)

Seit 2008 gehört die Spritzgießmaschinenmarke Battenfeld zur Wittmann-Unternehmensgruppe. Wittmann ist nach eigenen Angaben als einziger Anbieter im Markt in der Lage, Gesamtlösungen anzubieten, die von der Rohmaterialaufbereitung und -versorgung über das Spritzgießen, die Automatisierung und Werkzeugtemperierung bis zum Inline-Recycling und der Digitalisierung den gesamten Spritzgießproduktionsprozess umfassen. Tomaz dos Santos nutzt diesen Vorteil für sich aus. Die gesamte Peripherie zum Trocknen, Fördern und Dosieren der Kunststoffgranulate kommt ebenso von Wittmann wie die Linearroboter für das Entformen und Ablegen der Spritzgussteile. Die Automatisierung wird angesichts der steigenden Qualitäts- und Effizienzanforderungen für Thomriss immer wichtiger.

Immer mehr Anwendungen mit PET

Die Deckel der Tropfflaschen (l.) bestehen aus TPE und PP. Verpackungen aus PET (r.) zeichnen sich durch Transparenz, eine hohe Steifigkeit und Beständigkeit aus. (Fotos: Wittmann/Thomriss)

Die Deckel der Tropfflaschen (l.) bestehen aus TPE und PP. Verpackungen aus PET (r.) zeichnen sich durch Transparenz, eine hohe Steifigkeit und Beständigkeit aus. (Fotos: Wittmann/Thomriss)

„Wittmann ist für uns ein Entwicklungspartner“, betont dos Santos. „Wenn neue Herausforderungen auf uns zukommen, entwickeln wir gemeinsam eine Lösung. Ich kann mich darauf verlassen, dass Cássio und Marcos für uns immer das Bestmögliche herausholen.“ Zum Beispiel bei den Tropfflaschendeckeln mit integrierter Pipette, die aus zwei unterschiedlichen Materialien bestehen. Für den flexiblen Dom kommt ein TPE zum Einsatz, und der Schraubaufsatz besteht aus Polypropylen. Beide Komponenten werden in Mehrkavitätenwerkzeugen produziert und unmittelbar nach dem Spritzgießen direkt im Werk montiert. Die beiden Entwicklungspartner haben nach umfangreichen Tests gemeinsam die Materialien ausgewählt und den Prozess optimiert. „Wir sind mit dieser Lösung sehr flexibel und kostengünstig“, sagt dos Santos.

Für die Oberflächenveredelung steht im Produktionswerk ein großer Reinraum zur Verfügung. (Foto: Wittmann)

Für die Oberflächenveredelung steht im Produktionswerk ein großer Reinraum zur Verfügung. (Foto: Wittmann)

Wo immer es die geforderte Funktionalität zulässt, verfolgt Thomriss eine strikte Monomaterialstrategie. „Unsere Kunden achten extrem auf Nachhaltigkeit. Im Kosmetikbereich ist die Nachhaltigkeit der Verpackung ein wichtiges Kaufkriterium“, so dos Santos. Genau aus diesem Grund hält mit PET ein für Thomriss relativ neues Material rapide Einzug ins Produktportfolio. „PET hat viele Vorteile. Verpackungen aus PET zeichnen sich durch Transparenz, eine hohe Steifigkeit und Beständigkeit aus. Für uns entscheidend ist aber das Recycling. Es gibt für das Material bereits seinen geschlossenen Kreislauf. Wir designen immer mehr Verpackungen für PET, und gehen auch in Hochvolumenanwendungen den PET-Way.“ Zu solchen Produkten zählen zum Beispiel Lip-Gloss-Behälter, die nach dem Spritzgießen im Reinraum einer Oberflächenveredelung unterzogen werden.

Tomaz dos Santos (M.) von Thomriss, Cássio Luis Saltori (l.) und Marcos Cardenal (r.) von Wittmann Battenfeld do Brasil sind seit vielen Jahren Entwicklungspartner. (Foto: Wittmann)

Tomaz dos Santos (M.) von Thomriss, Cássio Luis Saltori (l.) und Marcos Cardenal (r.) von Wittmann Battenfeld do Brasil sind seit vielen Jahren Entwicklungspartner. (Foto: Wittmann)

16.000 m² Nutzfläche bietet das moderne Werk in Lençóis Paulista. Die Produktion wird kontinuierlich erweitert und modernisiert. In kürze wird eine neue große Zentralanlage für die Granulattrocknung und -versorgung von Wittmann installiert. Auch diese Maßnahme trägt dazu bei, die Effizienz und Nachhaltigkeit weiter zu steigern.

Pläne für die Zukunft hat Tomaz dos Santos viele, und dabei zieht die Familie an einem Strang. Mit Tochter und Sohn ist die zweite Unternehmergeneration bereits am Start.

www.wittmann-group.com
www.thomriss.com.br

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