Die neueste Version des MoldGuide verspricht die Reduzierung des Aufwandes für Kundendienst-Einsätze. Der Dienstleister stellt seine digitale Plattform im Mai auf der Kuteno vor. Neue E-Learning-Kurse unterstützen Unternehmen zudem auf dem Weg zu Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.
„Stellen Sie sich vor, Ihr Kunde hat bei laufender Produktion ein Problem mit Ihrem Gerät, Ihrem Aggregat oder Ihrer Maschine,“ skizziert Dr. Thornagel, Inhaber von Tech2Know, den Anwendungsfall. „Dann braucht Ihr Kunde die Lösung sofort, sonst verliert er Geld.“ Oft ist eine Lösung dabei gar nicht kompliziert und für den erfahrenen Kundendienst schnell erledigt. So schnell, dass der Kunde es mit etwas Anleitung auch selbst hätte lösen können. Hier setzt die neueste Version des MoldGuide an und bietet Hilfe zur Selbsthilfe.
Das Besondere der Tech2Know-Lösung sind dabei der niederschwellige Zugang und die didaktisch strukturierte Bereitstellung der Inhalte. „Wir denken die Inhalte und die Art der Bereitstellung immer aus der Nutzer-Perspektive“, erklärt Dr. Thornagel. „Wenn es in der Produktion ein Problem gibt, will niemand suchen. Daher arbeitet der MoldGuide mit einem QR-Code direkt am betreffenden Objekt.“
Know-how direkt am Objekt
Der Kunde kann jederzeit flexibel – also genau im Moment des Bedarfes – über den QR-Code auf die Anleitungen zugreifen und selbst das Problem beheben. Das Know-how zur Selbsthilfe liegt direkt am Objekt. Es reist sogar mit dem Objekt mit und geht so nie verloren.
Der Anwender scannt den QR-Code mit einem beliebigen Endgerät und erhält unmittelbar die Lösungshilfen, die für seinen Anwendungsfall relevant sind. Die Lösungshilfen erstellt der Hersteller einmalig vorab, beispielsweise als Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Umgang mit typischen Fehlerbildern, Erklärvideos zu regelmäßigen Wartungsvorgängen oder E-Learning Nuggets zur schnellen Einarbeitung, so wie es für den jeweiligen Anwendungsfall zielführend ist. Als erfahrener E-Learning Spezialist unterstützt Tech2Know bei der Erstellung der Medien oder übernimmt sogar vollständig die Produktion.
Laut Tech2Know ist der initiale Aufwand zum Betrieb der MoldGuide-Lösung überschaubar und amortisiert sich bereits bei der Einsparung weniger Kundendienst-Einsätze. Zudem kann ein Hersteller die Inhalte auf der Plattform kontinuierlich aktualisieren und ergänzen, so dass die Lösung mit der Zeit wächst und der Mehrwert für Anbieter und Kunde immer weiter steigt. MoldGuide ist mehrsprachig umgesetzt und lässt sich auch an bestehenden Anlagen nachrüsten.
E-Learning-Kurse zu aktuellen Nachhaltigkeitsthemen
Zwei Jahre hat Tech2Know gemeinsam mit dem Projektpartner Prof. Krumpholz und seinem Team aus dem Laborbereich Kunststofftechnik der Hochschule Osnabrück an dem Projekt ZirPOL gearbeitet. Vier Abschlussarbeiten und viele Arbeitsstunden wurden investiert, um den Content zu entwickeln, aus dem Tech2Know jetzt E-Learning Kurse zu aktuellen Nachhaltigkeitsthemen ableitet.
Kein Entwickler und kein Konstrukteur hat im Rahmen seiner Ausbildung oder seines Studiums in der Vergangenheit gelernt, kreislauffähige Produkte zu entwickeln. Funktionelle und wirtschaftliche Anforderungen standen im Fokus. Laut Dr. Thornagel bleiben diese beiden Aspekte selbstverständlich weiterhin wichtig, allerdings wird aus dem Duo ein Trio: Die Anforderungen an Nachhaltigkeit erweitern den Fokus um einen dritten Bereich und erhöhen damit die Komplexität der Entwicklungsaufgaben.
Vortragsarena Kreislaufwirtschaft auf der Kuteno
„Die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit ist mir ein Herzensthema“, erläutert Dr. Thornagel. „Daher haben wir uns gemeinsam mit der Hochschule Osnabrück intensiv mit diesem Thema beschäftigt und umfangreichen Content entwickelt. Aus diesem Grund unterstütze ich auch seit 2022 die Vortragsarena Kreislaufwirtschaft bei der Kuteno aktiv als Kurator. Auch dieses Jahr haben wir Kuratoren an zwei Tagen wieder ein richtig spannendes Programm zusammengestellt – mit Vorträgen, die Mut machen. Denn Mut braucht es, um auf unbekanntem Terrain nach Wegen zu suchen, wie sich Nachhaltigkeit, regulatorische Vorgaben und unternehmerische Wertschöpfung miteinander verbinden lassen.“
Der Weiterbildungsbedarf ist jedenfalls groß, sowohl was die kunststofftechnischen Möglichkeiten einer kreislauffähigen Konstruktion und möglicher Recyclingkonzepte angehen als auch in welcher Form Nachhaltigkeit bewertet und quantifiziert werden kann. Dazu kommen die vielfachen regulatorischen Vorgaben, die zunehmend auch für kleine und mittlere Unternehmen relevant werden.