Ziel eines Forschungsprojekts ist die Verbesserung von CO2-Bilanz, Ressourceneffizienz und Recyclingfähigkeit von Leichtbauteilen aus Kunststoff durch ein datenbankgestütztes Softwaretool. Einflüsse auf Umweltauswirkungen sollen so bereits in der Design- und Konstruktionsphase erkannt und angepasst werden.
Mit dem rahmengebenden European Green Deal und den daraus folgenden EU-Verordnungen sowie den Anpassungen in der nationalen Gesetzgebung, welche auf ein Verlangsamen der fortschreitenden Klimakrise abzielen, werden auch die Anforderungen an Produkte verschärft. Bereits in der Design- und Konstruktionsphase werden Entscheidungen getroffen, die große Auswirkungen auf die Umwelt- und Ressourcenperformance in der Herstellungs-, Nutzungs- und Entsorgungsphase von Produkten haben. Bei Entscheidungen, welche die betroffenen Kennzahlen, wie z. B. CO2-Fußabdruck, Recyclingfähigkeit, CO2-Bindung oder Ressourceneffizienz, beeinflussen, wird derzeit selten eine ganzheitliche Betrachtung dieser Indikatoren der Umweltauswirkung durchgeführt. Insbesondere bei Leichtbauprodukten aus Kunststoffen können diese, über den gesamten Lebensweg betrachtet, einen Zielkonflikt aufzeigen, welcher in der Design- und Konstruktionsphase mit Alternativszenarien gelöst werden kann.
Im Forschungsprojekt SuLiCo (Sustainable Lightweight Construction) wird am Kunststoff-Zentrum SKZ, Würzburg, in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern ein Softwaretool entwickelt, welches Entwicklern diesen Zielkonflikt aufzeigen soll und auch Alternativszenarien prüfen kann. Hierfür werden in einem umfangreichen Prozess die Bedarfe der Industrie genau ermittelt und anhand bestehender Normen und Standards die Bewertungsmethodik für die Umweltperformance von Leichtbauprodukten aus Kunststoffen entwickelt.
Nach der softwaretechnischen Umsetzung wird das Tool in einem zielgruppenspezifischen Roll-Out-Programm den potenziellen Anwendern frei zur Verfügung gestellt. Am Ende der Projektlaufzeit wird das Ergebnis einer breiten Öffentlichkeit und im speziellen der Anwenderzielgruppe vorgestellt. Interessierte Unternehmen, die sich als weitere assoziierte Partner in diesem Forschungsprojekt einbringen möchten, können Julius Ort, Klimamanager am SKZ, kontaktieren.
Das SKZ, die Würzburger Firma va-Q-tec und die Nachhaltigkeitsberatung brands & values aus Bremen bringen ihre Kompetenzen im Bereich der Bewertung von Umweltauswirkungen, der Toolentwicklung und der Entwicklung von Leichtbauprodukte in das Forschungsprojekt ein. Die entwicklungsbegleitende Evaluierung durch ein breites Konsortium von assoziierten Partnern, eine heterogene Gruppe von potenziellen Anwendern des zu entwickelnden Softwaretools, stellt die zukünftige Nutzerfreundlichkeit des Tools sicher.
www.skz.de/forschung/projekt/sulico-sustainable-lightweight-construction