Ein weiterer Schwerpunkt am Messestand des Kunststoff-Dienstleisters wird darüber hinaus Flüssigsilikon sein, da das drohende PFAS-Verbot und die gestiegenen Anforderungen im Bereich der Elektromobilität die Einsatzmöglichkeiten des Werkstoffs weiter vorantreiben werden.
Selbstgefertigte Produkte zum Mitnehmen präsentiert das Süddeutsche Kunststoff-Zentrum (SKZ), Würzburg, auf der Fakuma 2024. Gemeinsam mit dem Netzwerkpartner Koenig & Bauer Coding GmbH werden Frisbees live vor Ort bedruckt und individualisiert. Die Frisbees, die alle am SKZ gefertigt worden sind, sind das Ergebnis eines gemeinsamen Industrieprojektes zwischen dem SKZ und der GHD Präzisions-Formenbau GmbH & Co. KG und zeigt ein klassisches Zwei-Komponentenbauteil aus einer Hart-Weich-Kombination, welches im Umsetzverfahren in einem Werkzeug hergestellt wird.
„In den letzten Jahrzehnten haben wir am SKZ die Verbundhaftung zwischen Thermoplasten und thermoplastischen Elastomeren bis ins Detail entwickelt und optimiert. Inzwischen lautet die Fragestellung allerdings, wie bekommen wir die zwei Komponenten am Ende des Lebenszyklus wieder voneinander getrennt? Die Mehrkomponententechnologie steht im Zuge der Kreislaufwirtschaft vor einer herausfordernden Aufgabe“, so Bernhard Hennrich, Gruppenleiter Forschung Spritzgießen am SKZ.
Besucher können sich aber noch über ein weiteres Give-Away am SKZ-Messestand freuen: eine aus Silikon hergestellten Uhrmacherlupe. Das Produkt entstand ebenfalls in einem Industrieprojekt am SKZ mit dem Ziel, zwei komplexe Silikon-Formteile, eine Uhrmacherlupe (Gewicht 6 g) und eine Kaffeetassenabdeckung (Gewicht 28 g), in nur einem Werkzeug zu realisieren.
Das Projektkonsortium arbeitete auf einer LSR-Spritzgießmaschine von KraussMaffei mit einer Dosieranlage von Nexus in der SKZ-Modellfabrik. Projektpartner waren Meusburger Georg GmbH & Co KG, Bestenlehrer GmbH, Günther Heisskanaltechnik GmbH und die toolcraft AG. Das Werkzeug – ein Beispiel für erfolgreiche Kooperation in der Kunststoffbranche – ist aktuell am Kunststoff-Zentrum SKZ in Anwendung.
„Die Realisierung des Silikonwerkzeugs für Lupe und Kaffeedeckel ist eine großartige Leistung der Projektpartner. Es mag zwar einfach aussehen, doch steckt in Wirklichkeit so viel innovative Leistung dahinter, die zwei Artikel in nur einem Schuss herzustellen. Dass wir die Lupe an unsere Gäste weitergeben dürfen, freut mich sehr“, so Ruff.
Ein weiterer Schwerpunkt am Messestand wird darüber hinaus Flüssigsilikon sein. „Das drohende PFAS-Verbot und die gestiegenen Anforderungen im Bereich der Elektromobilität werden die Einsatzmöglichkeiten von Flüssigsilikon weiter vorantreiben“, erläutert Hennrich. Besonders im Bereich der Abdichtung und elektrischen Isolation erfreue sich das Material einer gesteigerten Nachfrage, so der Gruppenleiter.