Rohstoffknappheit, steigende Preise und Nachhaltigkeitsbestrebungen zwingen zu immer genauerer Qualitätskontrolle. Messgeräte mit unterschiedlichen Kamerasystemen stehen genau dafür bereit und sind auf dem K-Messestand zu sehen. Sie können sogar mit einer eigenen Materialprobe live getestet werden.
Mit dem Purity Scanner Advanced stellt Sikora ein modulares System zur flexiblen optischen Online-Inspektion und -Sortierung von Kunststoffmaterialien aus. „Selbst kleinste, kritische Kontaminationen erkennt und sortiert das System zuverlässig aus. Dabei sind sowohl die Detektion als auch das Auswurfverhalten kontaminierten Granulats perfekt aufeinander abgestimmt“, erläutert Ralf Kulenkampff, Head of Sales – Plastics.
Dank des modularen Konzepts können je nach inspiziertem Material unterschiedliche Kameratypen zum Einsatz kommen. Neben optischen 25 µm hoch-auflösenden Kameras, welche Black Specks und Verfärbungen detektieren, kann eine Röntgenkamera zur Detektion metallischer Kontaminationen installiert werden. Gängige Systeme am Markt verfügen nach Unternehmensangabe über maximal zwei optische Kameras. Diese könnten jedoch aufgrund einer relativ geringen Abdeckung an ihre Grenzen stoßen, sobald sich die Kontaminationen außerhalb des Blickfeldes der Kameras befinden. „Durch den Einsatz einer dritten Schwarz-Weiß-Kamera im Purity Scanner Advanced werde eine deutlich höhere Detektionsrate erzielt, so dass mehr Verunreinigungen entdeckt werden – das ist einzigartig mit unserem System“, so Kulenkampff. Das System sortiert detektierte Kontaminationen automatisch über eine Ausblaseinheit aus.
Zur Optimierung des Beifangs hat Sikora jetzt das „hybride Ausblasen“ entwickelt. Der Kunde kann vorab definieren, welche Verunreinigungen im Material unkritisch sind und für diese eine kleinere Ausblaseinheit wählen, sodass deren Beifang reduziert wird. Hierzu zählen zum Beispiel kleine, helle Black Specks, die häufig im Material vorkommen. Für kritische Partikel, bspw. Metallkontaminationen, welche die Funktionalität des späteren Endprodukts beeinträchtigen können, wird hingegen eine größere Ausblaseinheit festgelegt. „Das Zusammenspiel aus zuverlässiger Detektion und hybridem Ausblasen sichert höchste Materialqualität. Gleichzeitig werden Produktionsprozesse optimiert und der reduzierte Beifang trägt zu einer kosteneffizienten und nachhaltigen Produktion bei“, sagt Kulenkampff.
Live-Materialtests möglich
Zur Stichprobenkontrolle von Kunststoffgranulat oder Prüfplatten zur Stippenanalyse stellt Sikora auf der K die Purity Concept Systems mit optischer Inspektion (Purity Concept V) oder Röntgenanalyse (Purity Concept X) vor. Innerhalb weniger Sekunden wird das Prüfgut, je nach System, auf Metallverunreinigungen oder optische Abweichungen inspiziert. Verunreinigungen werden automatisch detektiert, visualisiert und statistisch ausgewertet. In einer Laborumgebung werden auf dem Messestand Materialtests live mit der V-Version angeboten. Besucher sind eingeladen, kostenlos Granulatproben einzuschicken, welche direkt auf dem Messestand inspiziert und analysiert werden. Alternativ können Besucher Granulat-Kleinmengen direkt auf den Stand zur Prüfung und Auswertung mitbringen und sich persönlich von der Präzision, Schnelligkeit und einfachen Bedienung des Systems überzeugen.
Service und Einsparpotentiale
Der Erhalt der Verfügbarkeit und Effizienz von Sikora-Systemen beim Kunden hat in Bremen eine hohe Priorität. Deshalb stellt das Service-Team auf der K die gesamte Bandbreite seines Leistungsportfolios vor. Von der Installation und Inbetriebnahme der Geräte bis zur Beratung und Schulung, immer passend zu den individuellen Kundenansprüchen.
In der Extrusion lassen sich Kosten gezielt durch den Einsatz nachhaltiger Messtechnologien abfangen. So führt bspw. eine optimale Zentrierung bei der Rohrfertigung durch das Messsystem Centerwave 6000 zu einem Material-Einsparpotential von rund 3-5 %. Anfahrschrott wird auf ein Minimum reduziert und neben Material lassen sich auch Produktionszeit und Energiekosten einsparen. Sikora entwickelte ein eigenes Tool, mit dem das mögliche Einsparpotential in Bezug auf Material, Produktionszeit, Kosten und CO2-Emissionen berechnet werden kann und stellt es auf der K erstmals einem breiten Publikum vor.