Auf der Fakuma präsentiert die Sigma Engineering GmbH, Aachen, die neueste Version ihrer Virtual Molding Technologie. Sigmasoft v5.1 ermöglicht zum ersten Mal die parallele Strömungssimulation von Schmelze und Temperiermedium. Dadurch […]

Parallele Strömungssimulation von Temperierung und Bauteilfüllung mit Sigmasoft v5.1. (Abb.: Sigmasoft)
Auf der Fakuma präsentiert die Sigma Engineering GmbH, Aachen, die neueste Version ihrer Virtual Molding Technologie. Sigmasoft v5.1 ermöglicht zum ersten Mal die parallele Strömungssimulation von Schmelze und Temperiermedium. Dadurch wird die Berechnung der Werkzeugthermik noch präziser.
Die Werkzeugthermik spielt bei der Simulation des Kunststoff-Spritzgießprozesses eine entscheidende Rolle. Bisher konnte das Temperiermedium nur als feststehende Geometrie mit einem definierten Wärmeübergangskoeffizienten (HTC) angenommen werden. Diese Annahme, dass die Kühlung überall gleich gut ist, liefert realistische Ergebnisse für einfache Temperiersysteme. Bei komplexen Layouts werden jedoch Strömungseffekte vernachlässigt. Dadurch ergeben sich Ungenauigkeiten in der Vorhersage der Bauteilabkühlung und im schlimmsten Fall auch in der Verzugsberechnung.

Strömung im Temperierkanal: rot sind Bereiche mit hohen Geschwindigkeiten, blau-grün Bereiche mit geringer Strömung, die Pfeile zeigen die Fließrichtung des Temperiermediums. (Abb.: Sigmasoft)
Durch die gleichzeitige Betrachtung der Strömungseffekte in der Schmelze sowie im Temperiermedium mit der neuen Sigmasoft-Version lässt sich nicht nur die lokale, von der Strömungsgeschwindigkeit abhängende Kühlleistung beurteilen, sondern der Anwender erkennt auch eindeutig schlecht temperierte Bereiche, die sich durch Totwassergebiete ergeben. Infolgedessen bewertet der Anwender den Prozess in nur einer Simulation ganzheitlich und deckt Optimierungspotentiale auf.
Weitere Neuerungen in Sigmasoft v5.1 umfassen neben einer komplett neuen Benutzeroberfläche auch neue Materialmodelle. Diese ermöglichen zum einen für Elastomeranwendungen die Vorhersage der Materialdegradation. Zum anderen wird die Vorhersage der Partikelseparation im Pulverspritzguss verbessert und ihre Bewertung durch neue Ergebnisse erleichtert.
Auf der Fakuma 2015: