15.08.2017
Römheld

Magnetschnellspannsysteme für Hochtemperatur-Anwendungen

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Lesedauer: 4 Minuten.

Die Römheld-Tochtergesellschaft Römheld Rivi GmbH, Hilchenbach, stellt sich auf der Fakuma 2017 erstmals der Fachöffentlichkeit vor. Das neue Unternehmen bündelt die Kompetenzen und Aktivitäten der Gruppe rund um die Magnetspanntechnik. […]

Das neue Joint Venture Römheld-Rivi hat es sich zum Ziel gesetzt, das Produktportfolio der Magnetspanntechnik deutlich auszubauen. (Foto: Römheld)

Das neue Joint Venture Römheld-Rivi hat es sich zum Ziel gesetzt, das Produktportfolio der Magnetspanntechnik deutlich auszubauen. (Foto: Römheld)

Die Römheld-Tochtergesellschaft Römheld Rivi GmbH, Hilchenbach, stellt sich auf der Fakuma 2017 erstmals der Fachöffentlichkeit vor. Das neue Unternehmen bündelt die Kompetenzen und Aktivitäten der Gruppe rund um die Magnetspanntechnik. Darüber hinaus stehen im Mittelpunkt des Messeauftritts magnetische Schnellspannsysteme für die Kunststoff- und Gummiverarbeitung, die sich auch für Hochtemperaturprozesse eignen.

Römheld zeigt die Anwendungsbereiche der M-Tecs-Magnetspannplatten, die sich bei Arbeitstemperaturen von bis zu 240 °C einsetzen lassen. Dadurch wird neben dem Einsatz im Spritzguss auch die Verarbeitung von Kautschuk und Hightech-Thermoplasten wie PEEK oder PPSU ermöglicht, bei der herkömmliche Systeme auf Dauer versagen. Bislang ist das Unternehmen eigenen Angaben zufolge weltweit das einzige, das Magnetspannplatten für solche Temperaturen anbietet.

Zum Spannen und Lösen benötigen die Magnetspannsysteme lediglich einen kurzen Stromimpuls, im Betrieb funktionieren sie komplett stromunabhängig. Permanentmagneten erzeugen ein Magnetfeld, das wenige Millimeter tief in die Form eindringt und selbst mehrere Tonnen schwere Werkzeughälften positionsgenau hält und absolut parallel zusammenführt. So werden auch Elemente mit komplexer Geometrie innerhalb von Sekunden exakt und deformationsfrei gespannt.

Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität: Formen unterschiedlicher Größen, Gewichte und Geometrien können gespannt werden, eine Standardisierung der Werkzeuge entfällt. Alle magnetischen Materialien werden vollflächig und mit hoher Biegesteifigkeit abgespannt. Die gleichmäßige Verteilung der Spannkraft sorgt für einen geringen Werkzeugverschleiß.

Magnetspanntechnik kommt auch bei Verarbeitern von Thermoplasten wie PEEK, das beispielsweise als sterilisierbarer und biokompatibler Werkstoff in der Medizintechnik, als flexibler Schaltungsträger für Elektronikbauteile oder als hitzebeständiges Material in der Luft- und Raumfahrttechnik genutzt wird, zum Einsatz. Im Dauergebrauch lässt sich der Hochleistungskunststoff bei einer Temperatur bis 260 °C einsetzen, der Schmelzprozess beginnt erst bei etwa 335 °C. Daraus folgen hohe Werkzeugtemperaturen in der Verarbeitung, welche den Bedarf nach passenden Spannmitteln schaffen.

Magnetspannplatten der M-Tecs-Reihe, die bereits seit über einem Jahrzehnt in der Gummiindustrie bei Arbeitstemperaturen bis zu 240 °C verwendet werden, kommen hier als Schnellspannsystem zum Einsatz. Die Größe und Form lässt sich kundenspezifisch anpassen und eine Heizung für Hochtemperaturprozesse integrieren. Da ein Spannsystem aus nur wenigen Komponenten besteht und keine beweglichen Teile besitzt, kann es meist innerhalb weniger Stunden auf vorhandenen Maschinen nachgerüstet werden und ist anschließend im Prinzip wartungsfrei.

Die M-Tecs-Reihe erfüllt die Normen EN 201 und EN 289 für Spitzgießmaschinen und Gummipressen. Allen Vorgaben hinsichtlich der relevanten Signale wie Magnetisierung, Stromversorgung, Werkzeugüberwachung und Notstopp wird auf Ebene der Performancelevels „d“ und „e“ entsprochen. Am Bedienpanel werden Sicherheitssignale und Fehlermeldungen angezeigt.

Um die Magnetspanntechnologie – unter anderem für Industrie-4.0- Anwendungen –weiterzuentwickeln hat Hilma-Römheld gemeinsam mit dem italienischen Spanntechnikhersteller und langjährigen Partner Rivi Magnetics S.r.L. das Joint Venture „Roemheld Rivi“ gegründet. Geleitet wird es von Hans-Joachim Molka aus der Römheld-Geschäftsführung und dem Rivi Magnetics- Eigentümer Davide Rivi. Der Sitz des neuen Unternehmens ist in Hilchenbach.

Sebastian Veit, bisher bei Hilma-Römheld Produktmanager für die Magnetspanntechnik, wird die Verantwortung als Teamleiter Vertrieb im internationalen Außendienst übernehmen. Unterstützt wird er von Produktmanager Matthias Althaus, der sich außerdem um das Back Office des neuen Unternehmens kümmert. Für die Konstruktion und Entwicklung ist Daniel Szeremley zuständig.

www.roemheld-gruppe.de

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