Mit einem neuen biokompatiblen Additiv will Raumedic, Helmbrechts, die Gleiteigenschaften seiner medizinischen Kunststoffkomponenten weiter verbessern. Die mechanischen und chemischen Charakteristika des Grundmaterials sollen dabei erhalten bleiben. Das Medizintechnikunternehmen, selbst auch […]
Mit einem neuen biokompatiblen Additiv will Raumedic, Helmbrechts, die Gleiteigenschaften seiner medizinischen Kunststoffkomponenten weiter verbessern. Die mechanischen und chemischen Charakteristika des Grundmaterials sollen dabei erhalten bleiben. Das Medizintechnikunternehmen, selbst auch Hersteller von Kunststoff-Compounds in Medical-grade-Qualität, hat über ein halbes Jahr hinweg einen neuen Zusatzstoff in Verbindung mit einem Basispolymer getestet.
Der neue Werkstoff kann beispielsweise thermoplastischen Elastomeren, Polyamiden, Polystyrolen und Polyolefinen beigemischt werden. Bei diesen Materialkombinationen verringert sich der Reibungskoeffizient erheblich, bessere Gleiteigenschaften sind die Folge. Dass der Hilfsstoff auf Parameter wie Dimensionsstabilität, Flussrate und Zugfestigkeit keine signifikanten Auswirkungen hat, zeigten Vergleichsprüfungen von Extrudaten mit und ohne Gleit-Additiv.
Auch röntgendichte Einstellungen und kundenspezifische Farbausführungen sollen mit dem Werkstoff möglich sein. „Insbesondere für unsere Katheterprodukte sehen wir hier großes Verbesserungspotenzial, da sie sich dank der geringeren Gleitreibung leichter in den Körper einführen lassen. Außerdem können vorhandene Führungsdrähte einfacher gezogen werden“, erklärt Dr. Katharina Neumann, Leiterin der Abteilung Materialchemie bei Raumedic.
Durch die neue Materialkombination könnten beispielsweise auch Spritzensysteme optimiert werden. „Das Additiv eignet sich für alle Anwendungen, bei denen Kunststoff auf Kunststoff gut gleiten muss“, bringt Dr. Katharina Neumann die Einsatzbereiche auf den Punkt. Demzufolge stellten die Regionalanästhesie, Medikamentenapplikation und minimalinvasive Chirurgie mögliche Anwendungsfelder dar.
Die neue Materialkombination verspricht zudem Kostenvorteile, wie Dr. Katharina Neumann verrät: „Thermoplastisches PTFE ist vergleichsweise teuer. Unser neues Compound könnte da eine kostengünstigere Alternative sein.“ Daher lohne in jedem Falle eine intensive Beschäftigung mit dem Material, bevor es an die eigentliche Produktentwicklung geht.