Diffizile Aufgabe, enger Termin, Happy End mit fristgerechtem Produktionsbeginn: Das Storyboard der Zusammenarbeit eines amerikanischen Spezialisten für hochwertige Kunststoff-Spritzgussteile mit der Fipa GmbH, Ismaning, enthält sämtliche Elemente einer spannenden Erfolgsgeschichte. […]
Diffizile Aufgabe, enger Termin, Happy End mit fristgerechtem Produktionsbeginn: Das Storyboard der Zusammenarbeit eines amerikanischen Spezialisten für hochwertige Kunststoff-Spritzgussteile mit der Fipa GmbH, Ismaning, enthält sämtliche Elemente einer spannenden Erfolgsgeschichte.
Die Firma Proper Polymers in South Carolina (USA) stellt für Abnehmer aus verschiedenen Branchen hochwertige Kunststoffteile im Spritzgussverfahren her. Ein namhafter Automobilhersteller ist von der hohen Qualität der spritzgegossenen Teile überzeugt und lässt von dem Spezialisten Front- und Heckradlaufblenden fertigen.
Die Herausforderungen bei dem Projekt waren hoch: So sollten die Angüsse bündig entfernt werden. Der Abnehmer forderte dies, obwohl der Anguss nach innen zeigt und somit im montierten Zustand verdeckt ist. Zudem war der Zeitplan für die Konzeption und die Realisierung des Projekts sehr eng.
Der ursprüngliche Projektpartner war nicht bereit, eine Schneidstation zu konstruieren, die beide Teile bearbeitet. Demnach wurde das Projekt knapp drei Wochen nach Projektbeginn gestoppt und Proper Polymers stand mit leeren Händen da.
Fipa rettet das Projekt
Daraufhin nahm das Unternehmen mit Fipa Kontakt auf. Gemäß dem Fipa-Claim „Challenge Accepted“ begann man sofort mit der Konstruktion der Schneidstation. Herausfordernd war nicht nur der sehr präzise Schnitt, sondern auch der begrenzte Arbeitsbereich des Roboters.
Dass zwei Teile in benachbarten Maschinen parallel gefertigt werden, ist in der Automobilindustrie die Regel. Da für dieses Projekt nur eine Spritzgießmaschine zur Verfügung stand, sollten die Teile abwechselnd auf einer Maschine bearbeitet werden.
Wäre der Arbeitsbereich ausreichend groß und wären zwei Spritzgießmaschinen verfügbar gewesen, hätten zwei Schneidstationen direkt nebeneinander angeordnet und die jeweils gefertigten Werkstücke separat bearbeitet werden können.
Die Lösung war schnell gefunden: eine doppelte Schneidstation, die jeweils zwei Radlaufblenden parallel bearbeitet und schwenkbar ist. Bei einem Produktwechsel von der vorderen zur hinteren Radlaufblende wird das Werkzeug gewechselt und die Schneidstation um 180° geschwenkt.
Ein Roboter nimmt von der Spritzgießmaschine zwei Radlaufblenden auf und legt sie in die Schneidstation ein. Fipa-Schneidzangen entfernen die Angüsse restlos mit null Millimeter Anschnitt. Danach entnimmt der Roboter die beiden Radlaufblenden aus der Schneidstation und legt sie auf einem Förderband ab.
Sicherheit für Prozess und Personal
Aufgrund beschränkter Platzverhältnisse und aus Sicherheitsgründen ist die Schneidstation deutlich über Kopfhöhe der Mitarbeiter angebracht und wird pneumatisch geschwenkt. So können die offenen Klingen der Schneidzangen niemanden verletzen. Fipa-Parallelgreifer fixieren die Kunststoffteile während der Angussentfernung.
Einige Probleme in der Anlaufphase waren rasch identifiziert und behoben. So war die Angussgeometrie sehr schwierig. Der Anguss war etwas zu breit und passte nicht vollständig zwischen die Schneiden. Die Schneidzangen öffneten einfach nicht weit genug. Um die Schneiden ein paar Millimeter weiter zu öffnen, wurden härtere Federn in die Schneiden eingesetzt und der Antrieb der Schneidstation durch eine individuelle Konstruktion ersetzt, die die größere Öffnung zulässt. Mit dieser Änderung war die Angussentfernung perfekt.
Ein weiterer Teil der Problemlösung war einfach zu realisieren. Die Kunststoffteile lassen sich leichter einfädeln, wenn man die HNBR-Pads an einer Seite der Parallelgreifer, die die Radlaufblenden schonend in Position halten, entfernt. Und zwar an der Backe, die auf der Rückseite des Kunststoffteils aufliegt. Kleine Kratzer beeinträchtigen an dieser Stelle nicht die ansprechende Optik der Radlaufblende.
Fristgerechter Produktionsbeginn
Fipa realisierte die Schneidstation in einer Rekordzeit von 20 Stunden Konstruktion und 20 Stunden Montage. Besonders hoch war der Zeitaufwand für das Testen der Anlage. Das System war sehr komplex und der Zeitdruck enorm – dennoch lieferte Fipa das System pünktlich aus. Das Ergebnis überzeugte Proper Polymers: Die Schneidstation bearbeitet ein Paar Radlaufblenden in der zulässigen Zykluszeit der Maschine.
Mark Foster, leitender Ingenieur bei Proper Polymers, sagt begeistert: „Fipa hat fast ein Wunder vollbracht, um unsere Schneidstation rechtzeitig fertigzustellen. Der Support war spitze. Wir bei Proper glauben an solche Partnerschaften. Ich empfehle Fipa jedem, mit dem ich in puncto Greifertechnik und Automationslösungen in Kontakt komme.“