Das Zweikomponentensystem Norilux DC der Proell KG, Weißenburg, ist ein verformbarer, abriebfester und chemikalienbeständiger Dual-Cure-Siebdrucklack, der auch als Oberflächenschutzlack oder Hard Coat für nicht abriebfeste Folien aus PC, PMMA oder […]

Für das Lincoln MKZ Center Stack wird die hochtransparente PC-Hard-Coat-Folie vorderseitig partiell mit mattierten Dual-Cure-Lack überdruckt, das Dekor wird auf die Folienrückseite gedruckt. Die Folien werden 3D-geformt und die Oberfläche wird mit UV-Licht gehärtet und gestanzt. Anschließend werden die Folien direkt mit PC/ABS hinterspritzt. (Foto: Lincoln MKZ Center Stack)
Das Zweikomponentensystem Norilux DC der Proell KG, Weißenburg, ist ein verformbarer, abriebfester und chemikalienbeständiger Dual-Cure-Siebdrucklack, der auch als Oberflächenschutzlack oder Hard Coat für nicht abriebfeste Folien aus PC, PMMA oder ABS eingesetzt werden kann.
Das Material eignet sich darüber hinaus für die Oberflächenbeschichtung im Rahmen der IMD/FIM-Technik. Die glänzend eingestellte Variante des Dual-Cure-Lackes kann auf mattierte Folienoberflächen gedruckt werden, um abriebfeste, transparente Displayfenster zu erzeugen. Mattierte Varianten eignen sich zum Druck auf nicht ausgehärtete, hoch glänzende Hard-Coat-Folien wie Makrofol HF 278 oder 312, um auf einem Bauteil sowohl matte als auch glänzende Oberflächen zu kreieren.
Die Glanz- und Mattgrade des Lackes können in bestimmten Grenzen kundenindividuell eingestellt werden. Pigmentierte, also eingefärbte Lackvarianten sowie UV-stabilisierte Einstellungen stehen ebenfalls zur Verfügung. Mit dem hochbeständigen Lack lassen sich auch fühlbare Oberflächenstrukturen wie Bürsteffekte und 3D-Muster (Carbon-Design) drucken.
Das Lacksystem trocknet zunächst durch Verdunstung der Lösemittel im Jet-Trockner.
Vor Weiterverarbeitung der bedruckten Folien ist es notwendig, für eine möglichst vollständige Entfernung der Restlösemittel aus Farbfilm und Folie durch Temperung (Nachtrocknung) zu sorgen. Die bedruckten Folien können nach der Trocknung mittels Hochdruck- oder Thermoverformung dreidimensional geformt werden. Anschließend wird die Lackschicht unter UV-Licht ausgehärtet. Hierzu ist in Abhängigkeit von der Lackschichtdicke eine UV-Dosis von 1.200 – 2.000 mJ/cm² (Kühnast UV-Integrator, UV 250-410 nm, max. 365 nm) erforderlich.
Die gehärtete Lackschicht zeigt eine gute Beständigkeit gegen Abrieb, Chemikalien und Reinigungsmittel. Der Dual-Cure-Siebdrucklack Norilux DC besteht verschiedene „Creme-Tests“ der Automobilindustrie.