Der Kunststoffverarbeiter will über nachhaltige Produktgestaltung alle Möglichkeiten der Materialeinsparung und des Einsatzes recycelbarer Werkstoffe ausschöpfen und strebt geschlossene Wertstoffkreisläufe an. Auf der K zeigen die Divisionen innovative Lösungen für verschiedene Märkte.
Nachhaltige Produktgestaltung findet bei der Pöppelmann Gruppe, Kunststoffspezialist aus Lohne, in allen Divisionen nach dem Eco-Design-Konzept statt. Es berücksichtigt die Integration von Umweltaspekten bei der Gestaltung eines Artikels über dessen gesamten Lebenszyklus hinweg. Damit sollen alle Möglichkeiten der Materialeinsparung und des Einsatzes recycelbarer Werkstoffe ausgeschöpft werden. Wo immer möglich und sinnvoll, strebt Pöppelmann geschlossene Wertstoffkreisläufe an. Auf der K 2022, der Leitmesse für die Kunststoff- und Kautschukindustrie, präsentieren die Divisionen innovative Lösungen für verschiedene Märkte.
Pöppelmann K-Tech: Echte Kreislaufwirtschaft für das Automotive-Segment
Die Division K-Tech entwickelt hochkomplexe technische Kunststoffbauteile, z. B. für die Automobilindustrie. Mit dem Einsatz eines Post-Consumer-Rezyklats (PCR) zur Herstellung von Haltern für Soundgeneratoren eines renommierten Fahrzeugherstellers ist ihr ein echter Durchbruch gelungen: Das Kunststoffgranulat des technischen Bauteils wird zu 100 Prozent aus Material von gebrauchten Kunststoffverpackungen der haushaltsnahen Wertstoffsammlungen gewonnen. Diese werden zu einem serientauglichen PP GF30 verarbeitet. Mit der Berechnung des CO2-Footprints lässt sich die Nachhaltigkeit des Halters mit Zahlen untermauern. 2020 startete die Serienfertigung des ressourcenschonenden Bauteils. Pöppelmann K-Tech belegt damit, dass sich echte Kreislaufwirtschaft auch in streng regulierten Branchen wie der Automobilindustrie realisieren lässt.
Post-Industrial-Rezyklat (PIR) aus eigener Herstellung, für das die Pöppelmann Gruppe Kunststoffabfälle aus der eigenen Produktion aufbereitet und mit entsprechenden Additiven compoundiert, kommt bei Pöppelmann K-Tech ebenfalls zum Einsatz, z. B. zur Fertigung von Waschkappen für Fahrzeugbauteile. Auch mit diesem technisch anspruchsvollen Produkt hat K-Tech einen geschlossenen Materialkreislauf realisiert. Die Nachhaltigkeit der Waschkappen lässt sich mit berechnetem CO2-Footprint belegen. Neben Projekten mit der Automobilindustrie, einem wichtigen Kundenkreis von K-Tech, geht die Division vermehrt Partnerschaften mit nachhaltigen Branchen ein, z. B. der Solarindustrie, Herstellern von E-Bikes und weiteren, und informiert auf der K rund um ihr nachhaltiges Produktportfolio.
Pöppelmann Kapsto: Normprogramm nachhaltiger Schutzlösungen ausgeweitet
Die Division Pöppelmann Kapsto, Spezialist für Schutzlösungen aus Kunststoff für industrielle Anwendungen, macht nach viel Entwicklungsarbeit Nachhaltigkeit zum neuen Standard: 1.900 weitere Artikel werden ab sofort sukzessive auch als Variante aus nachhaltigem Kunststoff standardmäßig verfügbar sein. Kapsto fertigt die ressourcenschonenden Schutzkappen und -stopfen entweder aus 100 Prozent zirkulärem Post-Consumer-Rezyklat (PCR), oder aus überwiegend PCR plus Neuware. Die Mischung wird u. a. für bestimmte Farben, z. B. Signalgelb, eingesetzt. Hier ist Kapsto durch die optimale Kombination zu einem Recyclingmaterial gelangt, das sich im Vergleich zu Virgin Material durch einen nur leicht veränderten Farbton bei gleichbleibender Grundfarbe auszeichnet.
Kunden profitieren von Transparenz: Für sämtliche ressourcenschonende Artikel ist eine lückenlose Dokumentation inklusive Material- und Sicherheitsdatenblätter verfügbar. Maßhaltigkeit, Funktionsverhalten sowie Temperatur- und Medienbeständigkeit der Produkte entsprechen den Spezifikationen der Artikel. Zahlreiche Tests und Analysen sowie die weitreichende Erfahrung von Pöppelmann Kapsto mit den hochwertigen Post-Consumer-Rezyklaten stellen die gewohnte Pöppelmann Qualität, auf die Kunden vertrauen, sicher. Alle Produkte der nachhaltigen Normreihen können nach Gebrauch vollständig recycelt und damit zurück in den Wertstoffkreislauf geführt werden.
Pöppelmann Famac: So geht Ressourcenschonung in streng regulierten Branchen
Die Division Pöppelmann Famac, Spezialist für technische Funktionsteile und Verpackungen für die Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie sowie die Medizintechnik, präsentiert im Bereich Pharma-Medical u. a. ein gemeinsames Projekt mit dem strategischen Kunden Drägerwerk AG & Co KGaA: Famac war Partner für die Entwicklung von Kunststoffteilen für Atemfiltergehäuse. Durch die neue quadratische Ausführung kann das Filtermaterial optimal genutzt werden, denn es fällt weniger Ausschuss an. Das Projekt ging mit der strategischen Entscheidung von Dräger einher, die Fertigung des Produkts nach Deutschland zu verlagern. Für die bereits im Markt eingeführten Atemsystemfilter wurde Dräger mit einem Red Dot design award ausgezeichnet.
Gemeinsam mit Partner Qiagen N.V., Anbieter von Sample-to-Insight-Lösungen für biowissenschaftliche Labortests, entwickelte Famac außerdem nachhaltige Reagiergefäße aus 100 Prozent Post-Consumer-Rezyklat unter Einhaltung sämtlicher GMP-Anforderungen. Damit belegt der Kunststoffspezialist, dass auch im streng regulierten Laborbereich mehr Nachhaltigkeit möglich ist.