Auf der Chinaplas Ende April wird der Schweizer Spritzgießmaschinenbauer Netstal, Näfels, zweischichtige Prelactia-Barrierepreforms für Milchflaschen präsentieren. Insbesondere lang haltbare flüssige Molkereiprodukte können mit Prelactia sicher, wirtschaftlich und optisch ansprechend verpackt […]
Auf der Chinaplas Ende April wird der Schweizer Spritzgießmaschinenbauer Netstal, Näfels, zweischichtige Prelactia-Barrierepreforms für Milchflaschen präsentieren. Insbesondere lang haltbare flüssige Molkereiprodukte können mit Prelactia sicher, wirtschaftlich und optisch ansprechend verpackt werden.
Hohe Designfreiheit für Milchflaschen
Netstal stellt auf der Chinaplas mit Prelactia eine Verpackungslösung für flüssige Molkereiprodukte vor. Abgesehen von zahlreichen technischen Funktionen muss eine moderne Verpackung heutzutage ein attraktiver Werbeträger sein und eine Kaufanreiz-Funktion erfüllen. Aufgrund der diesbezüglich stark limitierten Möglichkeiten der etablierten Milchverpackungen aus HDPE oder Karton ist dies bei der Abfüllung von flüssigen Molkereiprodukten bislang noch nicht stark ausgeprägt. „Mit Prelactia-Preforms aus PET eröffnen sich den Abfüllern von flüssigen Molkereiprodukten neue Möglichkeiten, sich mit individuellen Flaschenformen vom Wettbewerb abzuheben“, sagt Stefan Müller, Sales Director Asien bei Netstal.
Verbesserte Lichtbarriere trotz geringem Additivzusatz
Einen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber anderen Verpackungsverfahren bietet der zweischichtige Aufbau des Barriere-Preforms. Im Overmolding-Verfahren wird zunächst eine 1 mm dünne innere graue Schicht eingespritzt. Die dunkle Farbe stellt die sehr gute Lichtbarriere sicher. „Das ist gut vergleichbar mit den früheren Milchflaschen aus dunkelbraun eingefärbtem Glas. Mit Prelactia werden nahezu 100 Prozent des sichtbaren Lichtspektrums blockiert. Die Flasche ist deshalb besonders gut geeignet für Milchprodukte mit einem möglichst langen Haltbarkeitsdatum“, erklärt Müller. Im zweiten Arbeitsschritt wird der zuvor gespritzte Rohling mit einer 1,4 mm dünnen, rein-weißen Außenhaut überzogen. Für die Farbgebung sorgt die Zugabe des Weißpigments Titandioxid. Im Gegensatz zu einschichtigen Flaschen kann dadurch der Titandioxid-Anteil von mindestens 10 auf nur noch 3 % des Gesamtgewichts reduziert werden. „Der Marktpreis für Titandioxid bewegt sich zwischen sieben und acht Euro pro Kilogramm. Das jährliche Einsparpotential ist entsprechend beträchtlich“, so Müller.
Wirtschaftliche und nachhaltige Milchflasche aus reinem PET
Die Milchflasche aus PET hat jedoch auch aufgrund ökologischer Aspekte das Potenzial, die veraltete Flasche aus HDPE langfristig vom Markt zu verdrängen. Das PET-Rohmaterial ist gut 30 % günstiger als HDPE. Der Einspareffekt verstärkt sich noch, weil mit Prelactia und den dünneren Wandstärken die Flasche rund 20 bis 30 % leichter wird. „Beim Spritzgießen entsteht im Gegensatz zum Extrusionsblasen kein nennenswerter Materialverlust. Wasser- und Energieverbrauch sind stark reduziert. Die Einsparungen von Material und Ressourcen rechnen sich für die Brand Owner und machen Prelactia zu einer sehr nachhaltigen Lösung“, führt Müller aus. Durch den Spritzgießprozess ist das Gewinde exakt definiert, die Flasche kann mit einem Schraubverschluss auch nach mehrmaligem Öffnen zuverlässig dicht verschlossen werden, weshalb auf eine zusätzliche Versiegelung mit Aluminiumfolie verzichtet werden kann. Prelactia-Flaschen bestehen aus reinem PET und sind deshalb grundsätzlich recyclingfähig. „In der Tat ist die Frage des Recyclings von eingefärbten PET in vielen Ländern trotz steigenden Marktanteilen noch nicht abschließend geklärt. Frankreich hat jedoch als eines der größten europäischen Länder bewiesen, dass Sammlung, Trennung und Wiederverwertung von Milchflaschen aus eingefärbten PET möglich ist“, betont Müller. In französischen Supermärkten können die Kunden bereits seit einigen Jahren flächendeckend Milch in den leichten Prelactia-Flaschen aus PET kaufen.
Die eigene Spritzgießfertigung in der Cloud
„Für unsere chinesischen Kunden ist Industrie 4.0 ein sehr wichtiges Thema. Unter dem Begriff Plastics 4.0 entwickelt Netstal innovative digitale Lösungen, mit denen unsere Kunden in ihrer Fertigung weitere Effizienzsteigerungen realisieren können“, sagt Müller. Auf der Chinaplas in Shanghai stellt das Schweizer Unternehmen erstmalig in Asien die neue Analyse-App AnalytiX vor. Mit der cloudbasierten Produktionsüberwachung können Anwender zu jeder Zeit und an jedem Ort die wichtigsten Parameter ihrer Maschinen online nachverfolgen. „Unsere Kunden profitieren von automatisierten Auswertungen von Prozessen und Maschinenzuständen. Dies spart viel Zeit und steigert die Effizienz der Mitarbeiter“, führt Müller aus. Mit Hilfe von intelligenten Kennzahlen für Stabilität und Produktivität sind Trends oder Leistungsabweichungen einzelner Maschinen für den Nutzer auf einen Blick erkennbar.
Alle Daten in der Schweiz gespeichert
Das wichtige Thema Datensicherheit wird bei Netstal groß geschrieben. Alle Informationen sind in der sicheren Netstal-Cloud in der Schweiz gehostet und für Dritte unzugänglich. Die Benutzerverwaltung und die Vergabe von Zugangsrechten liegen vollumfänglich in der Hand des Kunden. Notwendige Voraussetzung für die Nutzung von AnalytiX ist die Austattung der Spritzgießmaschine mit dem „iOT Ready Package“. Dieses besteht aus dem NRS-Connect-Modul (Netstal Remote Support) und der Schnittstelle Euromap 15. Die Internetverbindung der Maschine erfolgt entweder kabelgebunden (LAN) oder kabellos (WIFI, 4G). AnalytiX selbst steht in der Basisversion als App für iOS oder Android kostenlos zur Verfügung. Mit kostenpflichtigen Abonnements kann der Funktionsumfang flexibel an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden.