Mit Smart Operation bietet der Maschinenbauer eine Möglichkeit zur Verbesserung der Betriebsabläufe in der Spritzgießfertigung. Möglich ist die Nachrüstung bei allen Netstal-Maschinen ab der Steuerungsgeneration Axos 7.
In Hochleistungsanwendungen wird oft daran getüftelt, die Zykluszeiten zu verkürzen, um noch mehr produzieren zu können. Doch häufig werden diese Zugewinne durch kleine Effizienzverluste wieder aufgefressen. So sind manche Stillstände entweder nicht im Bewusstsein oder werden als unvermeidlich betrachtet. Dies gilt insbesondere für Wartezeiten, die auf spezifische Betriebsabläufe zurückzuführen sind. Zum Beispiel wenn eine Produktion für eine Routineaufgabe pausiert werden muss und im Anschluss nur durch speziell ausgebildetes Fachpersonal wieder gestartet werden kann. Mit Smart Operation bietet Netstal eine praxisgerechte Lösung, mit der produzierende Betriebe solche Leerläufe zuverlässig eliminieren und die Produktivität allein dadurch steigern können.
Umsatzsteigerung im sechsstelligen Bereich
Ein reales Kundenbeispiel zeigt das Potential von Smart Operation: In der Produktion zahnmedizinischer Komponenten müssen die Spritzgießmaschinen in regelmäßigen Abständen gestoppt werden, um die Werkzeugschmierung durchzuführen. Weil das Personal vom Werksunterhalt die Spritzgießmaschine nicht bedienen konnte, musste dafür jeweils ein Anwendungstechniker hinzugerufen werden. Da diese Fachkraft mehrere Anlagen gleichzeitig betreut, entstanden viele Wartezeiten im Bereich weniger Minuten. Im Laufe des Jahres summierte sich dies zu einem beträchtlichen Zeitraum der Nichtproduktion.
Mit Smart Operation hat Netstal, Näfels (Schweiz), diesem Kunden eine Lösung geboten. Durch die Verankerung spezifischer Produktionsabläufe in der Maschinensteuerung wurde eine geführte Bedienung geschaffen, die nach kurzer Einweisung auch vom Wartungspersonal fehlerfrei durchgeführt werden kann. Heute hat dieser Kunde mehrere Maschinen mit Smart Operation ausgerüstet und berichtet von Umsatzsteigerungen im sechsstelligen Bereich – dies allein durch die Eliminierung der vielen kurzen Wartezeiten. Das Personal vom Werksunterhalt geht heute selbständig an die Maschine, stoppt die Produktion, schmiert das Werkzeug und versetzt danach die gesamte Produktionszelle inklusive Entnahmeroboter und Verpackungsanlage wieder in den produzierenden Zustand.
Intuitives und sicheres Bedienkonzept
Das Konzept von Smart Operation basiert auf der Verankerung betriebsrelevanter Szenarios und Abläufe in der Steuerung sowie der Änderung des Betriebszustands mittels Tastendruckes. Insgesamt stehen vier der sogenannten Smart Buttons zur Verfügung. Auf dem Hauptbildschirm wird jeweils mit einem Farbcode eindeutig angezeigt, mit welchen Tasten fortgefahren werden kann. Die betreffenden Tasten leuchten in den entsprechenden Farben auf. Zum Beispiel rot für „Zyklusmodus anhalten“ oder grün für „Zyklusmodus starten“. Sind zudem bestimmte Arbeitsschritte nötig, wie zum Beispiel das Ausspritzen des Spritzaggregats, wird dies als Handlungsanweisung angezeigt. Die Durchführung muss bestätigt werden, bevor mit dem nächsten Schritt fortgefahren werden kann. Das Prinzip ist so intuitiv wie die Bedienung einer Kaffeemaschine, die anzeigt, wann der Kaffeesatzbehälter geleert oder ein Entkalkungsprogramm durchgeführt werden muss.
Ein weiteres Anwendungsszenario ist die schnelle Behebung von Störungen während der Nachtschicht. Mit Smart Operation können die meisten Störungen sofort vom Schichtpersonal behoben werden. Die Wartezeit bis zum Eintreffen eines Anwendungstechnikers entfällt.
Netstal empfiehlt bei Neumaschinen immer Smart Operation hinzuzufügen. Bei bestehenden Maschinen mit Axos 7 und Axos 8 kann Smart Operation jederzeit nachgerüstet werden. Der Maschinenbauer führt auf Wunsch gerne eine vorgängige Effizienzberatung für Betriebsabläufe mit Smart Operation durch und erstellt im Anschluss ein kundenindividuelles Nachrüstangebot.