Auf der Drinktec im September in München wird der Schweizer Spritzgießmaschinenbauer Netstal, Näfels, auf einer PET-Line 2400-4000/1000 zweischichtige Prelactia-Barrierepreforms für Milchflaschen herstellen. Insbesondere lang haltbare Milchprodukte und -Getränke können mit […]
Auf der Drinktec im September in München wird der Schweizer Spritzgießmaschinenbauer Netstal, Näfels, auf einer PET-Line 2400-4000/1000 zweischichtige Prelactia-Barrierepreforms für Milchflaschen herstellen. Insbesondere lang haltbare Milchprodukte und -Getränke können mit Prelactia sicher, wirtschaftlich und optisch ansprechend verpackt werden.
Gezeigt wird die Herstellung eines Barriere-Preforms für 0,5-Liter-Milchflaschen. Das zusätzliche 1000er Spritzaggregat befindet sich dabei in L-Stellung zum Hauptaggregat. Im Overmolding-Verfahren wird zunächst die 1 mm dünne innere graue Schicht mit integrierter Licht-Barriere in das 32+32-fach Werkzeug des spanischen Formenbauers Molmasa eingespritzt. Im Anschluss wird der Rohling mit der 1,4 mm starken, reinweißen Außenhaut überzogen. Die Gesamtzykluszeit der Messeanwendung beträgt 9,0 s. Piovan stellt Systeme für die Materialtrocknung und Luftentfeuchtung zur Verfügung. Die Wasserkühlung kommt von EF Cooling. Das PET-Granulat sowie die Farb-Masterbatches werden von Total Polymers bereitgestellt.
„Um Kapazitätsschwankungen im Fertigungsbetrieb flexibel auszugleichen, kann man auf der PET-Line 2C problemlos auch Still-Getränke Preforms oder CSD-Preforms produzieren. Zu diesem Zweck wird das Nebenaggregat softwareseitig deaktiviert“, sagt Stefan Kleinfeld, Produktmanager Beverage bei Netstal. Das Exponat ist bereits verkauft und wird im Anschluss an die Messe bei einem europäischen Kunden neben fünf bereits bestehenden Prelactia-Produktionslinien den Betrieb aufnehmen.
Verbesserte Lichtbarriere bei geringerem Additivzusatz
Einen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber anderen Verfahren bietet der zweischichtige Aufbau des patentierten Barriere-Preforms. Um rein weiße Milchflaschen zu erhalten, setzt man dem Polymer für die Produktion von Preforms das Weiß-Pigment Titandioxid zu. Das Additiv gewährleistet zusätzlich eine erhöhte Barrierewirkung gegenüber schädlichem UV-Licht. Bei einlagigen Preforms muss der Anteil mindestens 15 % des Preform-Gesamtgewichts betragen. Bei Prelactia hingegen wird nur der äußeren Schicht das Additiv beigemischt, wodurch sich der Additivanteil auf 5 % des Preformgewichts reduzieren lässt.
„Bezogen auf eine Jahresproduktion von 105 Millionen Preforms zu je 17g reduziert sich der Einsatz des hochwertigen Titandioxids um rund 180 t. Bei Marktpreisen zwischen sieben und acht Euro pro Kilogramm ergibt dies eine enorme jährliche Einsparung. Zugleich profitiert der Kunde von einer wesentlich verbesserten Licht-Barrierewirkung im Vergleich zu einschichtigen PET-Preforms“, erklärt Kleinfeld. Nahezu 100 % des sichtbaren Lichts werden zuverlässig geblockt. Dadurch ist Prelactia insbesondere für Milchprodukte und -Getränke mit einer Haltbarkeit von bis zu sechs Monaten geeignet. Da beide Schichten aus PET bestehen, können leere Prelactia-Flaschen den etablierten Recycling-Kreisläufen zugeführt werden.
Die Milchflasche als Formmarke
Neben zahlreichen technischen und wirtschaftlichen Funktionen muss eine moderne Verpackung auch als attraktiver Werbeträger dienen und eine Kaufanreiz-Funktion erfüllen. Im Erfrischungsgetränke-Bereich buhlen die großen Konzerne mit eigenen und immer ausgefalleneren PET-Flaschenformen seit vielen Jahren um die Gunst der Konsumenten. Im Milch-Sektor ist dies bislang weniger stark ausgeprägt, was in erster Linie mit den eingeschränkten Möglichkeiten der etablierten Milchverpackungen aus HDPE oder Karton zu tun hat. „Mit Prelactia-Preforms aus PET eröffnen sich den Produzenten von milchbasierten Lifestyle-, Convenience- und Gesundheitsprodukten neue Möglichkeiten, sich mit innovativen Flaschendesigns vom Wettbewerb abzuheben“, betont Kleinfeld abschließend.