Der auf die Herstellung von Band- und Raupenabzügen für Extrusionslinien spezialisierte Maschinenbauer Graewe setzt für die exakte Einstellung der Bandgeschwindigkeit an den Abzügen hochgenaue Multiturn-Drahtpotentiometer von Megatron ein.
Graewe, Neuenburg, verfügt über mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Herstellung von Abzügen im Bereich Extrusionsanlagen. Darüber hinaus liefert das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Partnern z. B. Profil-, Rohr- und Plattenextruder sowie Anlagen zur Vakuumkalibrierung, Rohr- und Profilwickler, Trenneinrichtungen und Muffenmaschinen. „Die Kunden schätzen unsere individuellen, anwenderorientierten Lösungen“, berichten die Geschäftsführer Michael und Stefan Graewe. „Wir sind eines der wenigen Unternehmen der Branche, das individuelle Maschinen für die Kunststoffindustrie liefert. Unsere Anlagen können an die Bedürfnisse des Anwenders angepasst werden und bieten hohe Ausstoßleistungen bei geringen Unterhalts- und Servicekosten.“
Der Antrieb der Abzüge erfolgt über einen oder mehrere wartungsfreie AC-Servoantriebe. Sowohl die Band- als auch die Raupenträger sind mechanisch oder pneumatisch höhenverstellbar. Für die Verarbeitung empfindlicher Profile verfügen die Abzüge über eine Druckausgleichssteuerung. Alle Anlagen sind robust gebaut, einfach zu regeln (Fernbedienung) und mit einer digitalen Geschwindigkeitsanzeige ausgestattet. Sie bieten zudem große Kontaktlängen, eine gute Übertragung der Abzugskräfte und ein Schnellwechselsystem für die Abzugsstollen.
Mit einer Gleichlaufgenauigkeit von 0,01 % arbeiten die Graewe-Abzüge selbst bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten sehr präzise. Dazu trägt auch das in den Anlagen verbaute Multiturn-Drahtpotentiometer AL17/19 von Megatron, Putzbrunn, bei. Es ermöglicht die Feineinstellung von Bandgeschwindigkeit und Drehmoment. Das Potentiometer ist in verschiedenen Ausführungen mit 3-, 5- oder 10-turn erhältlich, optional sind auch Varianten mit 1-, 2-, 4-, 6-, 7- oder 8-turn lieferbar. Die feine Justierung der Bandgeschwindigkeit wird unter anderem durch den großen elektrischen Drehwinkel des Potentiometers ermöglicht, der bei der 10-Turn-Variante 3.600° (±5°) beträgt.
Vorteil Kompaktheit
Die hohe Genauigkeit ist aber nur einer der Gründe, warum sich Graewe für ein Potentiometer von Megatron entschieden hat. „Es gibt auf dem Markt kein anderes Potentiometer in der Qualität, das in die kleinen Schaltschränke passt, die wir für unsere Abzüge verwenden“, sagt Stefan Graewe. Die Gehäusetiefe des AL17/19 beträgt nur 19 mm bei einem üblichen Gehäusedurchmesser von 22 mm.
Eine Besonderheit des AL17/19 ist die optional integrierte Rutschkupplung, die eine Überbeanspruchung bzw. eine mechanische Beschädigung der Endanschläge des Potentiometers verhindert und somit die Robustheit des Potentiometers erhöht. Denn ein unbeabsichtigtes Überfahren der Endanschläge kann zur Beschädigung des empfindlichen Edelmetallschleifers und in der Folge zu Spikes (elektrischen Ausschlägen) im Betrieb führen. Bei Anwendungen, bei denen höhere Kräfte auf die Welle wirken können, ist dieser zusätzliche Schutz daher sinnvoll.
Umstieg auf Steckervariante
Lange Zeit verbaute Graewe den AL17/19 in der Ausführung mit Lötfahnen. Der Einbau war für die Mitarbeiter in der Fertigung jedoch relativ aufwändig, da jeder der drei Ausgänge des Potentiometers mit den entsprechenden Anschlusskabeln verlötet werden musste – ein zeitaufwändiges und fehleranfälliges Verfahren. Megatron-Vertriebsmitarbeiter Klaus Maurmaier empfahl Graewe deshalb bei einem Besuch vor Ort eine Variante des AL17/19 mit werkseitig vormontiertem Stecker. „Dieser Typ lässt sich schneller montieren und es besteht keine Verwechslungsgefahr beim Anschluss der Kabel an die Anwendung“, erklärt Maurmaier.
Der AL17/19 ist nicht nur in den Ausführungen mit Lötfahnen oder Stecker erhältlich, sondern auch mit voll vergossenem Gehäuse in Schutzart IP67. Anwender können zwischen dem Standard-Wellendurchmessern 6,0 mm (AL19) und 6,35 mm (AL17) sowie zahlreichen Wellengeometrien wählen.
Vielfältige Anpassungen möglich
Neben der hohen Präzision und der kompakten Bauweise überzeugte Graewe vor allem die Robustheit des Potentiometers: „Es ist selten, dass man Potis in einer so hohen Qualität findet“, erzählt Geschäftsführer Stefan Graewe.
Darüber hinaus bietet der Elektronikspezialist für seine Produkte bereits ab relativ kleinen Stückzahlen eine Vielzahl von Standardoptionen an, um die Anforderungen der jeweiligen Applikation optimal zu erfüllen. Zudem sind weitere Modifikationen möglich – zum Beispiel der Anbau von Getrieben oder Anpassungen beim elektrischen Anschluss. „Gemeinsam mit dem Anwender finden wir die funktionell und wirtschaftlich beste Lösung“, fasst Klaus Maurmaier zusammen. Das zahlt sich aus: Seit rund 30 Jahren bezieht Graewe für seine Abzüge Potentiometer von Megatron.