07.09.2018
MAS

Rezyklieren und Compoundieren in einer Anlage

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Lesedauer: 4 Minuten.

Auf der Fakuma informiert die Maschinen und Anlagenbau Schulz GmbH (MAS) aus Pucking/Österreich über ihre integrierte Recycling-Compoundieranlage. In dieser ist der für das Unternehmen bekannte gleichläufige, konische Doppelschneckenextruder mit einem […]

Anlagenbeispiel für eine integrierte Recycling-/Compoundieranlage, bestehend aus konischem MAS-Gleichlauf-Doppelschneckenextruder, CDF-Schmelzefilter und Einschnecken-Extruder mit Entgasung. (Foto: MAS)

Anlagenbeispiel für eine integrierte Recycling-/Compoundieranlage, bestehend aus konischem MAS-Gleichlauf-Doppelschneckenextruder, CDF-Schmelzefilter und Einschnecken-Extruder mit Entgasung. (Foto: MAS)

Auf der Fakuma informiert die Maschinen und Anlagenbau Schulz GmbH (MAS) aus Pucking/Österreich über ihre integrierte Recycling-Compoundieranlage. In dieser ist der für das Unternehmen bekannte gleichläufige, konische Doppelschneckenextruder mit einem CDF-Schmelzefilter und einem Einschnecken-Entgasungsextruder kombiniert. Ein weiteres Thema in Friedrichshafen ist das DRD-Trockenreinigungssystem für körnig verschmutzte Kunststoffabfälle.

Vorteil der integrierten Recycling-Compoundinganlage ist ihr niedriger Energieverbrauch. Als Beispiel hierfür nennt das Unternehmen die Verarbeitung von PS/ABS mit pulverförmigen Zusatzstoffen, bei der ein spezifischer Energieverbrauch von 0,18 bis 0,24 kWh/kg gemessen wurde. Weiterer Vorteil ist, dass über die große Beschickungsöffnung des MAS-Extruders gleichzeitig mit dem Mahlgut auch ein ganzes Spektrum an Zusatzstoffen, beispielsweise Talkum oder Calciumcarbonat, Stabilisatoren oder Farbstoffe zudoiert und simultan eingezogen werden können, so dass Side-Feeder nicht erforderlich sind.

In dieser Anlagenkonzeption könne der konische, gleichlaufende Doppelschneckenextruder seine Vorteile voll ausspielen, so das Unternehmen. Mit seiner großen Einzugsöffnung, der hohen Förderleistung bei gleichzeitig sanftem Plastifizieren und gutem Homogenisiervermögen biete er Vorteile gegenüber konventionellen Einschnecken-Extrudern, insbesondere wenn neben konventionellen Mahlgütern auch Materialien mit geringer Schüttdichte verarbeitet werden sollen, bei welches es auf höchste thermische und mechanische Polymerschonung ankommt (Abb.1). Da sich der Extruder darüber hinaus durch einen stabilen Massedruck auszeichnet, wird in der Regel keine Schmelzepumpe zur Druckstabilisierung bzw. zum Druckaufbau benötigt. Die hergestellte homogene Kunststoffschmelze biete beste Voraussetzungen für eine wirksame Schmelzefilterung und Entgasung, was für die Verarbeitung von Recyclingmaterial ebenso von Bedeutung sei wie die Tatsache, dass die Polymerstruktur im MAS-Extruder nur minimal belastet wird. Die messbare Bestätigung dafür sei, dass die physikalischen Kenndaten des Ausgangsmaterials, wie Viskosität, Reißdehnung und Zugfestigkeit erhalten blieben. Zusätzlich erwähnenswert ist, dass die konischen Schnecken aus einem modularen Baukastensystem anwendungsspezifisch zusammengesetzt und dadurch rasch und unkompliziert an den jeweiligen Einsatzfall angepasst werden können.

Energiesparende Reinigung von Kunststoff-Abfällen

Als ebenfalls energiesparend stellt MAS seine Konzeption des Double-Rotor-Disc (DRD)-Trockenreinigungssystems für körnig verschmutzte Kunststoffabfälle vor. Zentrale Komponente ist hier eine beidseitig mit Rotorflügeln versehene Scheibe, die zentral, über einen Elektromotor angetrieben, in einem Zentrifugen-Gehäuse rotiert. Die untere Rotorseite saugt das von einer Zerkleinerungsanlage batchweise zugeführte Material an und verteilt es gleichförmig in der unteren Gehäusehälfte. Dabei werden größere und schwere Verunreinigungen, wie Metallteile, Steine etc. durch die Schwerkraft abgetrennt, sammeln sich am Gehäuseboden und werden periodisch über eine pneumatische Klappe abgeführt. Simultan dazu wird das vorgereinigte Material durch den, vom oberen Rotor erzeugten Wirbelluftstrom nach oben angesaugt und in einen turbulenten Kreislauf gezwungen. Ein zentrales Heizstab-Register erzeugt während des Reinigungsprozesses im Gehäuse Heißluft, die die den Flakes anhaftende Feuchtigkeit bis zu einem Restfeuchtegehalt von weniger als 1 % absorbiert und abführt. Da zusätzlich kein externes Wasser zugeführt wird, ist auch kein Energieaufwand für dessen anschließende Beseitigung durch Verdampfung notwendig. Im Wirbelluftstrom entsteht durch Friktion zwischen den Kunststoffflakes Reibungswärme. Diese führt mit sinkendem Feuchtigkeitsgehalt dazu, dass anhaftende Restschmutz-Partikel von den Flakes abfallen. Sie werden kontinuierlich durch die Zentrifugalkraft tangential über seitliche Siebplatten im Rotorgehäuse abgeschieden. Das gereinigte Kunststoff-Batch wird aus dem Rotorgehäuse ebenfalls tangential ausgeleitet und einem Materialsilo vor der Extrusionsanlage zugeführt. DRD-Reiniger haben sich in Recyclinganlagen zur Reinigung fett- bzw. ölfreier Agrar- und Verpackungsfolien erfolgreich bewährt. Mehr als 50 Anlagen sind weltweit im Einsatz, so MAS.

www.mas-austria.com

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