Auf der DKT wird Maplan, Kottingbrunn (Österreich), mit zwei vollautomatischen und Industrie-4.0-fähigen Produktionszellen vertreten sein. Ausgehend von jeweils einer MTF-Vertikal- und einer MHF-Horizontalmaschine in Kombination mit Handling-Robotern, Bearbeitungsperipherie und der […]
Auf der DKT wird Maplan, Kottingbrunn (Österreich), mit zwei vollautomatischen und Industrie-4.0-fähigen Produktionszellen vertreten sein. Ausgehend von jeweils einer MTF-Vertikal- und einer MHF-Horizontalmaschine in Kombination mit Handling-Robotern, Bearbeitungsperipherie und der C6000-Maschinensteuerung wird dem Fachbesucher sowohl ein repräsentativer Einblick in den technischen Status der Maplan-Elastomer-Spritzgießmaschinen geboten, als auch Perspektiven zur Erhöhung der Produktionseffizienz vermittelt.
Der österreichische Maschinenbauer präsentiert sich im Vergleich zur DKT 2015 als durchgängig neues Unternehmen. Meilenstein auf diesem Weg war die Entscheidung, rund 30 km südlich von Wien in Kottingbrunn ein neues Produktionswerk mit 100 Prozent höherer Produktionskapazität zu errichten und Mitte 2016 den Firmensitz von Ternitz (Österreich) dorthin zu verlegen. Nur ein Jahr später, Mitte 2017, eröffnete Maplan in Wujin/Changzhou (China) eine weitere Produktionsstätte, um der dort wachsenden Nachfrage nach High-End-Gummispritzgießmaschinen nachzukommen. Ebenso wurden in den USA Kapazitäten ausgebaut und die Niederlassung personell aufgestockt. Parallel zu den Kapazitätserweiterungen in Übersee investierte Maplan auch nochmals in Europa, und zwar in den Bau einer mechanischen Komponentenproduktion in der Slowakei, die im April 2018 eröffnet wurde.
Gleichzeitig wurde das gesamte Maschinenprogramm überarbeitet, erweitert und mit einer neuen universell kommunikationsfähigen Maschinensteuerung (C600/C6000.web) kombiniert. Die gesteigerten Kapazitäten und die weltweit anziehende Konjunktur ließen den Maplan-Umsatz 2017 auf 45 Mio. EUR steigen und damit auf den höchsten Wert in der Unternehmensgeschichte.
Vor diesem Hintergrund präsentiert sich Maplan auf der DKT nicht als Fortschreibung eines Traditionsunternehmens, sondern als von Grund auf neue Organisation mit klarer Zukunftsorientierung.
Vollhydraulische Vertikalmaschine inklusive Fließbandsystem
Exponat Eins ist eine durchgängig automatisierte Bearbeitungszelle für Gummiformteile auf Basis einer Spritzgießmaschine MTF 1500/280 mit 2.800 kN Schließkraft. Sie steht für die überarbeitete Baureihe der vollhydraulischen Vertikalmaschinen mit einem neuen Schließeinheitskonzept, das auf geringe Plattendurchbiegung und hohe Planparallelität hin verbessert wurde. Mit einer lichten Holmweite von 680 mm steht ein großer Freiraum sowohl für die manuelle als auch die automatisierte Formteilmanipulation zur Verfügung. Sie ist mit einem 1.500 cm³ FIFO-Spritzaggregat ausgerüstet und kann alternativ mit Aggregaten bis 4.000 cm³ kombiniert werden. Produziert werden Schreibtisch-Utensilien als Give-away mit einem Mehrfachwerkzeug mit Nadelverschluss-Kaltkanal von Peta-Formenbau, Bad Soden-Salmünster. Zur Entformung wird die Kavitätenplatte mittels eines Verschieberahmens ausgefahren. Die Formteile werden pneumatisch entformt und über Förderbänder zur nachfolgenden Bearbeitung geleitet. Diese erfolgt an nacheinander gereihten Arbeitsstationen, die durch das SuperTrack-Transportsystem von B&R Industrial Automation, Eggelsberg (Österreich), zu einem Fließband arrangiert sind. Ein 6-Achs-Roboter übernimmt die Teilemanipulation. Die Bearbeitungsreihe entlang des SuperTrack-Transfers umfasst die Positionierung der Formteile, die Nachkühlung, eine flexibel konfigurierbare Bedruckung – bereitgestellt von Bluhm Systeme, Rheinbreitbach, – sowie eine Endkontrolle durch ein Cognex In-Sight Vision System. Das Ausschleusen der bedruckten Fertigteile übernimmt ein 6-Achs-Roboter in Verbindung mit einem Förderband. Messebesucher können ihr personalisiertes Exemplar am Messestand entgegennehmen.
Horizontalmaschine zur automatisierten Teileherstellung aus HTV-Silikon
Das zweite Exponat ist eine Horizontalmaschine MHF 700D/300 mit 3.000 kN Schließkraft und einem 725 cm³ FIFO-Spritzaggregat. Durch den großen Hub der hydraulischen Schließeinheit können Werkzeuge mit kleiner oder großer Formhöhe flexibel aufgespannt werden. Für anspruchsvollere Anwendungen, etwa in Kombination mit Kaltkanälen, bietet die Maschine Platz für bis zu sechs in den Maschinenrahmen integrierte Temperiergeräte. Verarbeitet wird HTV-Silikon. Für die Silikonzuführung auf dem Plastifizieraggregat ist eine Stopfvorrichtung mit hydraulischer Verriegelung vorgesehen. Produziert werden Eiswürfelformen mit einem 4-Kavitäten-Kaltkanalwerkzeug von Franciacorta Stampi Srl. Die 4-Kaltkanaldüsen sind elektrisch einzeln angesteuert und können somit in ihrem Füllverhalten angepasst werden. Ein 6-Achs-Roboter von Stäubli Robotics, der platzsparend direkt an der spritzseitigen Maschinenplatte positioniert ist, entnimmt mit einem 2-fach Mexbert-Greifersystem die Formteile und legt sie auf einem Förderband ab.
Industrie 4.0 und vernetzte Systeme im Blick
Die Anwendungsbeispiele zeigen, was im direkten Maschinenumfeld derzeit bezüglich Industrie 4.0 möglich ist. Ausgangsbasis dafür ist die Maschinensteuerung C6000.web, die über die OPC/UA Industriestandard-Schnittstelle mit Robotern und Peripheriegeräten kommuniziert und auch an MES-Systeme zum Datenaustausch innerhalb von Firmennetzwerken angeschlossen werden kann. Letzteres wird in Kombination mit einem MES-System (Manufacturing Execution System) von TIG demonstriert. Abgerundet wird die Maschinenpräsentation durch die Demonstration des Potenzials des Cure1-Prozessregelsystems, das eine gleichbleibende Teilequalität sicherstellt und durch Reduktion von Heizzeitreserven ein Maximum an Wirtschaftlichkeit erschließt.
Maplan auf der DKT 2018:
Halle 12, Stand 203