Auch wenn sich die Recyclingbranche von ihrem Tief noch nicht erholt hat, zieht Uwe Kellner, Vice President Sales bei Maag Ettlinger, im Gespräch mit K-PROFI eine positive Bilanz der letzten Monate.
Zwar seien die Aufbereiter noch zurückhaltend mit großen Investitionen, aber die immer höheren geforderten Rezyklatqualitäten führten dazu, dass so manche Bestandsanlage durch neue Komponenten aufgewertet wird. Warum er die Maag-Gruppe gut aufgestellt sieht und was sie für die verschiedensten Anwendungen zu bieten hat, erklärte Kellner am ersten Tag auf der Fakuma genauer.
K-PROFI: Herr Kellner, wie stark trifft die derzeitige Flaute im Recyclingmarkt die Maag-Gruppe?
Uwe Kellner: Dank vieler Akquisitionen in den letzten Jahren ist die Maag Group mit ihren Gruppenmitgliedern AMN, Automatik, Ettlinger, Gala, Maag, Reduction, Scheer, Witte sowie dem Steuerungsanlagenhersteller Xantec gut aufgestellt. Natürlich trifft uns die Investitionszurückhaltung in der Recyclingbranche wie alle Player. Zum Glück sind wir als Unternehmensgruppe sehr breit aufgestellt und bedienen verschiedenste Segmente der Kunststoffverarbeitung und -herstellung. Auch in der Recyclingbranche haben wir viele Projekte, die sich allerdings derzeit weniger auf Gesamtanlagen als vielmehr auf Komponenten beziehen.
Warum Komponenten?
Es gibt zwei Gründe, die die Aufbereiter veranlassen, bestehende Recyclinganlagen durch beispielsweise deutlich leistungsfähigere Filtrationssysteme zu optimieren. Es sind zum einen die schlechter verfügbaren bzw. vorhersehbaren Qualitäten der Reststoffe und zum anderen die immer höheren geforderten Qualitäten der Regenerate. So reichten bisher im Verpackungsfoliensegment häufig Filterfeinheiten von 120 – 150 µm aus, heute sind verstärkt auch 80 µm oder noch feiner gefordert, um möglichst viele Fremdpartikel zu entfernen.
Würden Sie also sagen, dass sich Maag eher zum Komponenten-Anbieter entwickelt?
Nein, sicher nicht. Unsere Stärke sind weiterhin Systeme – von der Pumpe über Filter und Granulierung bis hin zur zentralen Steuerung-, die wir aus einer Hand anbieten können. Zudem sind wir der einzige Anbieter, der diese Vielfalt von Filtern und Granulierungen unter einem Dach vereint. Gerade letzteres, das breite Angebot, ermöglicht es uns, jeden Kunden individuell mit der Einzelkomponente zu bedienen, die genau zu seiner Anforderung passt.
Was zeigen Sie hier auf der Fakuma?
Hier in Friedrichshafen zeigen wir unseren Schmelzefilter ECO 350, das kleinste Modell der Baureihe, zu der außerdem der 500er und der 1.000 er gehören. Es handelt sich um einen kontinuierlichen Hochleistungsfilter für niedrigviskose Schmelzen, der mit Filterfeinheiten von bis zu 60 µm arbeitet. Diese Modelle sind im Weltmarkt seit Jahren erfolgreich im Einsatz, beispielsweise in PET-Strapping-Linien oder im PET Bottle-to-Bottle Recycling, wo sie dafür sorgen, dass Fremdpartikel aus der Rezyklatschmelze gefiltert werden, um einen sicheren und abbruchfreien Produktionsprozess bei gleichzeitig höchsten Produktqualitäten zu gewährleisten.