Wie und wo lassen sich Energiekosten sparen, ohne Qualität und Produktivität zu beeinträchtigen? Antworten auf diese Frage geben die Kälte-Experten auf der Kuteno im Mai in Rheda-Wiedenbrück anhand aktueller Referenzprojekte aus den Bereichen Spritzgießen, Extrusion und Rezyklat-Gewinnung.
Auf der Kuteno zeigt L&R, Sundern-Hachen, den aktuellen Stand der Kältetechnik, bei der die Verwendung von natürlichen Kältemitteln mit niedrigem Global Warming Potential (GWP) ein wichtiger Punkt ist. Thomas Imenkämper, Geschäftsführer Vertrieb von L&R betont: „Für uns ist das Standard. Solche Anlagen sind BAFA-förderfähig und zukunftssicher hinsichtlich der neuen verschärften F-Gase-Verordnung. Die Kältemittel sind verfügbar und kostengünstig, mit ihnen lassen sich Kältekreisläufe mit hohem Wirkungsgrad gestalten und die CO2-Bilanz ist hervorragend. Damit leistet der Anwender auch einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele – ein Aspekt, der uns sehr wichtig ist.“
Zu den Stellschrauben für die Effizienzsteigerung gehören für L&R Maßnahmen wie eine Winterentlastung durch Freikühlung, gleitende Kondensationstemperaturregelung und drehzahlvariable, bedarfsgerecht gesteuerte Pumpen- und Verdichterantriebe. All diese Maßnahmen amortisieren sich nach Angaben des Unternehmens innerhalb kurzer Zeit und senken Energiekosten über die gesamte Lebensdauer der Kälteanlage. Und das sei ein langer Zeitraum, denn die immer individuell ausgelegten und projektierten L&R-Kälteanlagen seien robust und langlebig, heißt es in Sundern-Hachern.
Weitere Effizienzsteigerungen auf Unternehmensebene lassen sich erreichen, wenn die Abwärme aus der Rückkühlung des Kühlwasser- oder Werkzeugkreislaufs genutzt werden kann. Imenkämper weiß: „Mit einer solchen Sektorenkopplung spart der Kunststoffverarbeiter ebenfalls Energiekosten. Das Investment ist oft gering, aber für das Engineering braucht man Erfahrung. Schließlich muss sich die Wärme- und Kälteversorgung stetig dem Bedarf anpassen können.“ Dann lässt sich die Abwärme für die Raumbeheizung einsetzen, noch wirtschaftlicher ist jedoch die ganzjährige Nutzung als Prozesswärme. Dabei kann – durch die Integration einer ein- oder zweistufigen Wasser-Wasser-Wärmepumpe – Warmwasser mit Temperaturen bis 90 °C bereitgestellt werden.
Für diese Möglichkeit, die bis zu 50 % förderfähig ist, interessieren sich laut L&R immer mehr Kunststoffverarbeiter. Aus diesem Konzept ergeben sich auch weitere Möglichkeiten, die noch über die Unternehmensgrenzen des Betreibers hinausgehen. Thomas Imenkämper sagt: „Alle Kommunen müssen in den nächsten Jahren Wärmekonzepte entwickeln und den Bürgern und Unternehmen damit Alternativen zur eigenen Wärmepumpe anbieten. Jede Kälteanlage kann hier integriert werden – zur Wärmeversorgung einzelner Verbraucher wie z. B. eines naheliegenden Schwimmbades oder als Wärmelieferant in einem Nahwärme-Netz.“