Nachhaltig produzierte Composite-Bauteile sowie modular anpassbaren Sheet Molding Compoud-Halbzeuge und Bulk Molding Compound-Halbzeuge punkten mit guter Ökobilanz und einen geringen Carbon Foodprint. Sie sind als Baukastensystem entwickelt und lassen sich so an Kundenanforderungen anpassen.
Bis 2050 soll Europa der erste klimaneutrale Kontinent werden. Auf dem Weg dorthin müssen alle EU-Staaten ihre Emissionen bereits bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 senken. Nachhaltiges Produktdesign ist ein zentraler Schritt, um diese Mammutaufgabe in den verschiedenen Industrien zu meistern. Als Alternative zu ressourcenintensiven Werkstoffen wie Metallen oder Legierungen gewinnen faserverstärkte Kunststoffe daher an Beliebtheit. Denn je nach Rezeptur weisen sie vergleichbare Stoffeigenschaften auf, lassen sich allerdings effizienter produzieren sowie recyceln, verfügen über eine geringere Dichte und setzen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg weniger CO2 frei – besonders, wenn sie auf natürlichen oder Sekundärrohstoffen basieren. Damit die unterschiedlichen Anwendungen von der besseren Ökobilanz der Composites profitieren können, hat Lorenz Kunststofftechnik, Wallenhorst-Hollage, ihre SMCs und BMCs nach einem Baukastenprinzip entwickelt. So kann stets das optimale Zusammenspiel aus gewünschten mechanischen Eigenschaften, Brandverhalten sowie nachhaltigen Aspekten erreicht werden. Auf der K zeigt das Unternehmen sein Portfolio an Halbzeugen und Teilen.
Hohe Funktionsintegration mit effizienten One-Shot-Prozessen
Die Möglichkeit der Verarbeitung in One-Shot-Verfahren erlaubt sehr kurze Zykluszeiten von wenigen Minuten sowie eine hohe Funktionsintegration. Denn mithilfe von Press- und Spritzgusstechniken lassen sich Composite-Bauteile in beliebiger Form anfertigen – auch in Verbindung mit metallischen Komponenten, die beispielsweise umspritzt werden. Dies reduziert die Anzahl notwendiger Einzelteile und somit einerseits den Zeitaufwand für nachfolgende Fertigungs- oder Montageschritte sowie andererseits das Gesamtgewicht der Endprodukte.
Darüber hinaus können die Rezepturen der SMCs und BMCs individuell auf die vom Endprodukt geforderten Eigenschaften hin ausgelegt werden. Mittels eines Baukastensystems lassen sich alle Komponenten flexibel zusammenstellen. Dies betrifft sowohl die Wahl der zur Verstärkung der mechanischen Eigenschaften verwendeten Fasern als auch die jeweiligen Harze und Füllmittel, die etwa das Brandverhalten entscheidend beeinflussen. So kann statt der klassischen Materialien wie Carbon- oder Glasfasern auch auf natürlich Rohstoffe wie etwa Flachs oder andere regionale Fasern zurückgriffen werden. Vor allem bei Füllmitteln und Harzen bieten sich neben pflanzlichen Anteilen, sogenannten Bioharzen, oftmals auch Restwertstoffe aus anderen Industrien an.
Mit den eigenen Recyclinganlagen zerkleinert der Betrieb das Material ausgedienter Produkte schonend, sodass die darin enthaltenen Fasern möglichst gut erhalten bleiben. Die auf diese Weise gewonnenen Rezyklate sind von hoher Qualität und können im nächsten Schritt als Ausgangsstoff für neue Halbzeuge verwendet werden. Auch Produktionsabfälle von SMC und BMC führt der Betrieb wieder zurück in den Rohstoffkreislauf. Auf Wunsch liefert das Unternehmen die Ökobilanz seiner Produkte und Halbzeuge inklusive aller Nachweise.