Dank Individualisierungsmöglichkeiten und optisch ansprechender Dekorationen avancieren technische Geräte immer mehr zu integrierten Einrichtungsgegenständen. Drei Ansätze reflektieren dieser Trend: Bedienpanel-Lösungen sowie Gerätefront- und Ringdesigns für die Waschmaschinen von morgen.
Kunststoff-Oberflächenlösungen für den Bereich Home Appliances von Leonhard Kurz, Fürth, ermöglichen einen hohen Grad an Individualisierung mit facettenreichen Veredelungen der Oberflächen sowie der Einbindung von Hinterleuchtung und Touchfunktionen bei Haushaltswaren. Auf der K ist live zu sehen, wie individuelle Human-Machine-Interface-Bedienoberflächen entstehen. Anschauliche Beispiele präsentiert das Unternehmen unter anderem in Form von verschiedenen touchbedienbaren Frontblenden sowie Designkonzepten für Korpus und Bullaugen von Waschmaschinen.
Die ausgestellten Waschmaschinenblenden zeigen, welche vielfältigen Möglichkeiten der Individualisierung und Hinterleuchtung sich mittels IMD-Technologie und In-Mold Electronics (IME) umsetzen lassen. Während die schwarze Deckschicht im ausgeschalteten Zustand einen Shy-Tech-Effekt mit dunkler Oberfläche erzeugt, offenbaren sich auf den zweiten Blick die integrierten Funktionen. Dies ermöglichen Touchsensoren der Kurz-Tochter PolyIC, welche sowohl als Touchscreen-Sensoren vor Displayelementen wie auch als individuell beschreibbare Touchtasten-Sensoren zum Einsatz kommen. In letztere kann zudem eine Diffusorschicht kosteneffizient direkt im Sensoraufbau integriert werden. Damit sind keine lichtstreuenden Kunststoff-Inserts zur homogenen Ausleuchtung der Symbole oder Schriftzeichen an der Bedienoberfläche mehr nötig. Zusätzlich können diese Sensoren mit einer lichtblockierenden und laserbaren Dekoration ausgestattet werden. Mit dieser Technologie lassen sich verschiedene Symbole und Ländersprachen am Ende der Prozesskette und unmittelbar vor dem Verbau mittels Laser individualisieren. Durch die Reduktion der Integrationsschritte werden die hohen Anforderungen an die Positionsgenauigkeit solcher Bedieneinheiten erfüllt.
Smart Home, Künstliche Intelligenz, Minimalismus und vor allem Individualisierung liegen im Trend. So lassen sich via IMD Unify Logos, fotorealistische Motive und auch personalisierte Schriftzüge oder Sprachversionen problemlos für kleine Stückzahlen oder Sondereditionen aus der Serie heraus umsetzen. In der Fertigung entsteht die Grunddekoration im wirtschaftlichen IMD-Prozess in Serie und lässt sich nachträglich via Digitaldruck individualisieren – immer unter Berücksichtigung der Spezifikationsanforderungen der Home-Appliance-Branche. In Düsseldorf zeigt das Unternehmen die Individualisierung per IMD Unify und die Integration von Touchsensoren via Functional Foil Bonding (FFB) in einem kombinierten Verfahren auf einer Binspire-Maschine von Baier. Die Lösung ermöglicht es, hochbeständige IMD-Dekore zu einem späteren Zeitpunkt über das IMD-Unify-Verfahren digital mit UV-Lacksystemen zu überdrucken. Die Maschine verbindet somit Heißprägedekoration mit Digitaldruckt. Zum Einsatz kommt das Material Clearlux der Firma Ineos Styrolution Group. Das Polymer lässt sich leicht verarbeiten und zeichnet sich durch seine gute Haftbarkeit aus. Damit stellt es eine ausgezeichnete Verbindung zwischen der Dekoration, den PolyTC Sensoren und der Hinterleuchtung auf der Rückseite her.
Die große Designfreiheit beweisen ebenfalls verschiedene Waschmaschinentürendesigns mit Metallisierung. Die Veredelung ermöglicht Effekte mit hohem Wiedererkennungswert und kann im Gegensatz zur Galvanisierung auf Chrom-VI-Basis nicht nur vollflächig, sondern auch in Teilbereichen umgesetzt werden. Außerdem spart die Kurz-Chrom-Metallisierung Zeit und Kosten, da das hier eingesetzte Heißprägeverfahren wesentlich umweltschonender und effizienter in der Produktion ist – selbst bei kleinen Stückzahlen. Bei der Metallisierung setzt das Unternehmen auf jahrelange Expertise aus dem Bereich Automotive und ermöglicht so eine auf den Kundenwunsch abgestimmte Teil-Chrom-Metallisierung auch in der Home-Appliance-Branche. Sie ist zudem REACH-konform, emissionsarm und recycelbar.