29.09.2022
Leonhard Kurz

Designkonzept für Automotive-Heck-Bereich

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Lesedauer: 3 Minuten.

Futuristisches Exterior Brand Design, 3D-Lichteffekte und intelligente Funktionen auch im Außenbereich – das ist das Auto von morgen. Die Experten von Leonhard Kurz und Engel haben ihre Kompetenzen gebündelt und ein zukunftsfähiges Designkonzept für den Automotive-Heck-Bereich entwickelt.

Dafür wurde gemeinsam mit der Kurz-Tochter Schöfer eine neue Maschinen- und Prozesstechnologie entwickelt, die den Einsatz eines 2K-Materialmixes ermöglicht. Hinter der simplen Abkürzung 2K versteckt sich eine komplexe Technologie: Hier kommen zwei verschiedene Kunststoffe zum Einsatz: zum einen ABS/PC und zum anderen das transparente thermoplastische PMMA. Dieser Materialmix ermöglicht es beispielsweise, Hinterleuchtung mit gezielter Lichtabschottung zu gewährleisten – ganz ohne unerwünschte Lichtstreuung. Dank der Materialwahl lassen sich die Bauteile später zusammen mechanisch recyceln. So können sie als Post-Industrial-Rezyklat erneut Anwendung finden.

Heckbauteil inklusive Touchbedienungsoptionen und Hintergrundbeleuchtung, hergestellt auf einer Spritzgießmaschiene von Engel. (Abb.: Kurz)

Heckbauteil inklusive Touchbedienungsoptionen und Hintergrundbeleuchtung, hergestellt auf einer Spritzgießmaschiene von Engel. (Abb.: Kurz)

Der Anwendung liegt die Werkzeugtechnologie Spin Stack Mold von Schöfer zugrunde, die sich zur Herstellung von sofort verbaufähigen Bauteilen mit großen Abmessungen eignet und die Anwendung der In-Mold-Dekorationstechnik (IMD) in Kombination mit dem 2K-Materialmix ermöglicht. Damit lassen sich sowohl dreidimensionale Bauteilgeometrien als auch Strukturen für 3D-Lichteffekte und Lichtabschottungen in einem einzigen Arbeitsschritt umsetzen. Hersteller profitieren von einer verringerten Fertigungskomplexität, bei der kein Tiefziehen, Stanzen oder Magazinieren mehr nötig ist.

Auf der K führen die Partner die Anwendung der Prozesstechnologie live vor. Dazu steht eine Engel-Maschine am Stand von Kurz. Vor den Augen der Messebesucher wird ein Bauteil für den automobilen Heckbereich – ein sogenanntes Rear-End-Cover – produziert und veredelt, bei dem Design und Funktionalität harmonisch miteinander verschmelzen. Die durchgehend geschlossene Oberfläche ist großflächig und nahtlos dekoriert, hinterleuchtet und bringt 3D-Lichteffekte mit. Dadurch ermöglicht das Rear-End-Cover auch die Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern. Die mögliche Integration von Touchbedienung bietet etwa die Aktivierung einer Shy-Tech-Ladestandanzeige für E-Autos. Außerdem ist das Bauteil radarwellendurchlässig und unterstützt neueste Fahrerassistenzsysteme – bis hin zum autonomen Fahren.

Die intelligenten Funktionen es Rear-End-Cover lassen sich je nach Kundenwunsch frei miteinander kombinieren. Alle Prozesse lassen sich dank fortschrittlicher One-Shot-Produktion in einem einzigen Arbeitsschritt umsetzen. „Möglich macht das die Kombination aus Spritzguss, de, In-Mold-Dekorationsverfahren (IMD) und der High-End-Wendeplattentechnologie von Schöfer. Für Hersteller bedeutet das eine zeit- und kosteneffiziente Produktion bei gleichzeitiger Reduktion des CO2-Ausstoßes. Ziel für die Zukunft ist es, eine Fertigungsplattform für Kunden zu entwickeln, die individuell auf unterschiedliche Projektanforderungen zugeschnitten werden kann. Dieses Jahr demonstriert Kurz die Weiterentwicklung der bereits 2019 gezeigten IMD Decopur Technik – eine Plattform, die es ermöglicht, die 2K-Thermoplast-Technologie mit Decopur zu kombinieren. Dies eröffnet nicht nur verschiedene Kombinationsmöglichkeiten, sondern bietet auch smarte Fertigungseffizienz mit geringem Energieverbrauch.

Spritzgießmaschine auf Verfahren abgestimmt

Die eingesetzte Maschine duo 1300 Combi M von Engel ist auf die Anwendung des Verfahrens abgestimmt. Für den Einsatz der Wendeplattentechnologie verfügt die duo 1300 Combi M über ein zweites mitfahrendes Spritzaggregat auf der beweglichen Aufspannplatte. Die Drehung der mittleren Werkzeughälften erfolgt über einen horizontalen Drehtisch mit vertikaler Zwischenplatte. Der Knickarmroboter der Baureihe easix KR120 sorgt für die Entformung und unterstützt zuvor beim Dekorationsschritt durch den zusätzlich aufgebauten Heizspiegel.

Für das Projekt haben sich Kurz und Engel weitere Unterstützung geholt. Neben dem Werkzeugtechnologen Schöfer sind auch der Struktur-Experte Reichle, die Kunststoffhersteller Sabic und Röhm sowie der Gestaltungsspezialist Burg Design beteiligt.

www.kurz-automotive.com

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